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Tablett, Kaugummi, Soulfood ...

Mit diesen Tipps gelingt der erste Flug mit Kind

Der Gedanke an eine Flugreise mit einem Baby oder mit einem Kleinkind macht Eltern gerne mal nervös. Was, wenn das Kleine den ganzen Flug schreit? Aber keine Sorge, liebe Mamis und Papis, mit ein paar Kniffs gelingt die erste Reise ohne gefürchtetes Tohuwabohu.

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Kind im Flugzeug

Mit der richtigen Beschäftigung halten es Kinder gut mehrere Stunden im Flugzeug aus.

Getty Images

Ready for Take off? Oder doch nicht? Wenn es nämlich darum geht, das erste Mal mit einem Baby oder einem Kleinkind ins Flugzeug zu steigen, steigt nicht nur die Nervosität bei Menschen mit Flugangst. Nein, auch Eltern von kleinen Kindern kennen den erhöhten Puls. Was tun, wenn das Kleine den ganzen Flug lang schreit? Oder keine Minute ruhig sitzen will? Oder, oder, oder?

Wir wollen hier nicht abstreiten, dass die erste Flugreise als Familie ein Meilenstein ist, der etwas Überwindung und Mut kostet. Aber: Richtig ausgerüstet und gut vorbereitet kann (fast) nichts mehr schief gehen. Was es alles braucht, verraten wir hier.

1 Vorbereitung ist das A und O

Bevor wir überhaupt den Koffer packen und uns auf zum Flughafen machen, gilt: Atmen! Falls sich Gedanken wie «Oh je, was wenn das Kind die ganze Zeit schreit?» oder «Ui, was wenn es Ohrenweh bekommt?» zur Seite schieben. Sind wir als Eltern entspannt, stehen die Chancen sehr gut, dass es auch unsere Kinder sind.

Eine Sitzplatzreservierung zahlt sich übrigens in der Vorbereitungsphase sehr aus. Die beliebtesten Plätze für Familien befinden sich in den Reihen hinter dem WC-  und Küchenbereich. Die besten Plätze aber sind unbestritten die erste Reihe hinter den TrennwändenNebst besonders viel Beinfreiheit gibts da genug Platz für krabbelnde Kleinkinder. Babys unter einem Jahr können da sogar in sogenannten Bassinets (Babybettchen) bestens ihren ersten Flug verschlafen.

2. Kein Gehetz am Flughafen

Es lebe die Digitalisierung. Dank Online-Check-In sind die Zeiten vorbei, in denen wir mit Kindern in eeeewig langen Schlagen stehen und warten müssen. Wer schon im Vorfeld online eincheckt, kann am Flughafen nur noch das Gepäck abgeben und muss somit nur noch durch die Sicherheits- und Passkontrolle. Hier lohnt es sich, möglichst viel Zeit einzuplanen. Erfahrungsgemäss finden Kinder all die Uniformen, Röhren und Menschen so spannend, dass sie gar nicht vom Fleck kommen. 

Und wenn sie das Prozedere dann doch heroisch gemeistert haben, gibts bei den Gates eine Menge Kioske und kleine Lädeli, die Dinge wie Kinderüberraschungen verkaufen. Und so eine, sind wir ehrlich, hat sich euer Kind jetzt gerade sehr verdient.

3. Clever packen

Ins Handgepäck packen wir nicht nur Beschäftigungsmaterial (dazu später mehr)  für den Nachwuchs, sondern auch alles andere, das in den Ferien unverzichtbar ist. Dazu gehören wichtige Medikamente, Ersatz-Nuggis, Fläschchen, Windeln und Wickelzubehör, eine kleine Tube Sonnencreme, Sonnenhut und -brille und Wechselkleidung. Sollte es der Koffer dann nicht an die Destination schaffen, können wir uns trotzdem locker zurücklehnen und den Ferienanfang geniessen.

Zusatz-Tipp: Wer Kinder hat, weiss, dass die eigenen Kleider auch nur selten sauber bleiben. Wenn also noch genug Platz da ist, lohnt es sich, auch ein Wechsel-Shirt für Mama und Papa einzupacken.

Kinder im Flugzeug

Manchmal vergessen wir, dass Kinder Flugzeuge ganz schön spannend finden.

Getty Images
4. Keine Macht dem Ohrendruck

Zu den grössten Ängsten gehört wohl die Panik, dass es die Kinder nicht schaffen, den Ohrendruck selber auszugleichen. Wir haben gute News: Babys können wir während des Starts und der Landung bestens das Fläschchen geben. Durch das Trinken kann es den Druck ganz unbemerkt und ganz nebenbei selber ausgleichen.

Ist das Kind schon etwas grösser, können wir ihm 30 Minuten vor dem Start Nasentröpfchen geben. Ist der Nachwuchs sogar schon in einem Alter, in dem er Kaugummi kauen kann, dann soll das Kind genau das tun. 

Ebenfalls hilfreich: Nuggi geben, mit geschlossenem Mund und zugehaltener Nase blasen oder das Kind zum Gähnen animieren.

5. Die richtigen Spiel- und Unterhaltungssachen

Keine Angst vor Kindertabletts. Wirklich nicht. Hoch über dem Boden sollen Bildschirmzeiten mal nicht gelten, finden wir. Ausserdem gibt es schon für Kleinkinder ganz tolle Geräte mit klugen Spielen und Videos drauf. Selbst wenn das Kind zwei Stunden in den Bildschirm starrt, es ist zufrieden, wird wirklich keine viereckigen Augen bekommen und auch wir können so den Flug geniessen. Falls uns deswegen andere Passagiere für Rabeneltern halten, sollen sie doch!

Nebst elektronischen Gadgets zahlt es sich aus, ein paar neue Spielsachen anzuschaffen, die das Kind noch nicht kennt und über die es sich während der Reise freuen kann. Jede Wette, dass es eine ganze Weile ruhig sitzen bleibt, während es seine neuen Spielsachen erforscht und ausprobiert. Das muss nicht teures Zeugs sein. Kinder sind dankbare Wesen: Oft brauchen sie sehr wenig, um zufrieden zu sein.

6. Soul Food und anderes Essen

Oft ist das Essen im Flugzeug nicht ganz Kleinkind-, geschweige denn Baby-tauglich. Es lohnt sich deswegen absolut, das Essen für die Kinder selber mitzunehmen. Wer auf warmes Wasser angewiesen ist, um die Pulvermilch anzurühren, tut sich einen Gefallen, das Wasser selber in einer Thermosflasche mitzunehmen. Im Flieger bekommen wir zwar warmes Wasser. Aber Achtung: Dieses wird jeweils nur aufgewärmt und ist nicht abgekocht. Ausserdem können, wenn die Flight Attentands sehr beschäftigt sind, Wartezeiten entstehen, für die ein hungriges Kind absolut kein Verständnis hat.

Nebst Brei und Milchpulver ja nicht den Soulfood vergessen: Flips, Crackers oder auch mal ein Guetsli oder ein Schoggistängeli halten die Kleinen bei Laune. Keine Angst vor der Zahn-Fee. Für kleine und seltene Schlemmereien hat die Gute absolut Verständnis.

7. Wenn alles nichts bringt: Ruhig Blut!

Okay, jetzt haben wir alle Tipps gelesen und sind super vorbereitet. Es kann losgehen. Wer aber Kinder hat, weiss: Am Ende des Tages sind die Launen dieser kleinen Menschen halt doch einfach nur unberechenbar. Und weil das so ist, besteht die Möglichkeit, dass den lieben Kleinen ausgerechnet am Reisetag eine fiese Laus über die Leber gelaufen und die Laune somit im Keller ist.

Sollte das der Fall sein, plädieren wir noch einmal explizit für das Tablett, ein Handy, eine Spielkonsole oder ähnliches. Wenn selbst das und der Soulfood nichts bringen, dann liebe Eltern, dann einfach ruhig Blut bewahren. Wir wissen, wie viel einfacher das gesagt als getan ist. 

Dazu aber abschliessend drei Dinge:

1. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr die anderen Passagiere, die sich über eures schreiende Kind aufregen, jemals wieder seht, ist klein!

2. Der Flug geht vorbei. Wirklich. Bald liegt ihr entweder am Strand oder seid, falls auf der Rückreise, in den sicheren eigenen vier Wänden.

3. Eure Story des ersten Fluges ist es wert, dass ihr sie noch jahrelang an allen Familienfesten erzählt. Und natürlich auch an der Hochzeit eures Kindes.

Wir wünschen allerseits einen angenehmen Flug, schöne Ferien und eine unvergessliche Zeit!

Von mzi am 5. April 2022 - 06:09 Uhr