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Crowdfunding für «Meine erste Demo»

Natascha Beller und Patrick «Karpi» Karpiczenko planen satirisches Kinderbuch

Verhaftete Muttis, Polizei-Hunde und Gasmasken in Kinderrucksäcken. Was wie ein Krimi tönt, soll in Tat und Wahrheit ein Kinderbuch werden. Realisieren wollen es Natascha Beller und ihr Mann Patrick «Karpi» Karpiczenko. Wieso und warum verraten die Eltern einer 2,5-jährigen Tochter im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch.

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Patrick Karpiczenko und Natascha Beller

Patrick Karpiczenko und Natascha Beller sind Eltern einer 2.5-jährigen Tochter.

ZVG

Dass aus einem Spässchen Ernst werden kann, beweisen zurzeit Natascha Beller (41) und Patrick «Karpi» Karpiczenko (37). Vor ein paar Monaten tut Karpi, der unter anderem aus dem SRF-Format «Deville» bekannt ist, aus Jux auf Twitter so, als würde es das Kinderbuch «Meine erste Demo» bereits geben. Als innerhalb von 24 Stunden über 100 Vorbestellungen reinkommen, realisieren der Satiriker und die Filmemacherin, dass aus dem Spass sehr wohl Realität werden kann.

Hi Natascha, Hoi Karpi, könnt ihr uns mehr erzählen über das Kinderbuch «Meine erste Demo»?
Natascha: «Meine erste Demo» ist ein satirisches Kinderbuch über den Besuch einer politischen Demonstration. Auf spielerische Weise behandelt es Fragen wie: Was schreiben wir aufs Protestschild? Welche Snacks packen wir den Rucksack? Und wieso brennt da eine Bonzenkarre? Ob «Meine erste Demo» nur ein lustiges Bilderbuch ist oder ein Leitfaden zur Frühradikalisierung entscheiden die vorlesenden Eltern selber.

Wird es eine Hauptfigur geben, die wir an ihre erste Demo begleiten?
Karpi: Jawohl. Die Hauptfigur ist ein junges Mädchen, das unserer 2,5-jährigen Tochter täuschend ähnlich sieht.

Im Buch geht es um die Demo am 1. Mai.
Karpi: Richtig. Grundsätzlich lässt sich die Story aber auch auf andere Demos übertragen. Eltern könnten da beim Vorlesen nach Vorliebe und eigener politischer Gesinnung improvisieren.

Ein Papi-Tag pro Woche ist für die meisten das höchste der Gefühle, stellen Regisseurin Natascha Beller und Autor Patrick Karpiczenko erstaunt fest.

Natascha Beller und Patrick Karpiczenko wohnen mit ihrer Tochter in Zürich.

Geri Born / SI

Warum wollt ihr so ein Kinderbuch machen?
Natascha: Immer mehr Eltern nehmen ihre Kinder an Demos mit. Besonders aufgefallen ist uns das am Frauenmarsch 2017 in Zürich - dort viele Mädchen anzutreffen fanden wir grossartig. Und dank der Klimademos sinkt das Durchschnittsalter von politisch aktiven Menschen sowieso - eine Entwicklung, die wir begrüssen. 

In «Meine erste Demo» erfahren Kinder, dass sie sich für ihre Anliegen einsetzen können. Ebenfalls lernen sie, dass jeder Protest gut vorbereitet sein will - und dass genügend Getränke und Snacks essentiell sind (Reiswaffeln nicht vergessen!).

Und ja, natürlich ist das Kinderbuch ein Werk der Satire. Heisst, uns geht es in erster Linie um einen Lacher. 

Interessiert sich euer Kleinkind denn bereits für Demos?
Karpi: Unsere zweijährige Tochter interessiert sich bereits brennend für Proteste. Sie hält sogar das Sechseläuten für eine Demo - vermutlich wegen all dem Lärm und Explosionen. 

 

Ward ihr selber an Demos?
Natascha: Schon oft - aber nie als Kinder. 

Geht ihr noch an Demos?
Karpi: Klar, wenn auch weniger seit der Geburt unserer Tochter. Aber schon bald können wir sie mitnehmen. Oder sie kann uns mitnehmen.

Wieso könnt ihr Kinderbücher machen?
Beide: Wir arbeiten als Autor:innen für Film, Fernsehen und Satire. Und da wir dank unserer Tochter fast nur noch Kinderbücher konsumieren, haben wir einen tiefen Einblick in diese oft unterschätzte Form der Literatur erhalten. Da es praktisch keine satirischen Kinderbücher gibt, war es für uns offensichtlich, eines zu schreiben.

Damit Beller und Karpiczenko das Buch wirklich realisieren können, brauchen sie 9000 Franken. Wer die beiden unterstützen will, kann das bis Ende Monat mittels Crowdfunding hier machen.

Maja Zivadinovic
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Von Maja Zivadinovic am 2. Mai 2023 - 07:00 Uhr