Ursprung:
Feiertage für Mütter gab es bereits im antiken Griechenland und im römischen Reich. Dennoch liegt der Ursprung des Muttertags, wie wir ihn heute kennen, wie bei so vielen Bräuchen in den USA. 1907 organisierte die Frauenrechtlerin Anna Jarvis einen Gedenktag für ihre verstorbene Mutter, die Feministin Ann Maria Reeves Jarvis. Diese gründete in den 1860-er Jahren den «Mothers Friendship Day», an dem sich unter dem Bürgerkrieg leidende Mütter austauschen konnten. Anna Jarvis setzte sich nach dem Gedenktag für ihre Mutter dafür ein, dass dieser Tag als offizieller Feiertag anerkannt wird. 1914 wurde schliesslich der zweite Sonntag im Mai vom US-Kongress zum offiziellen Muttertag erklärt.
Erster Muttertag in der Schweiz:
Während Deutschland bereits 1923 auf Initiative des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber den ersten Muttertag feierte, zog die Schweiz erst einige Jahre später nach. Auch hier machte sich die Blumenindustrie dafür stark: Die Schweizer Floristen liessen sich von ihren deutschen Kollegen inspirieren – zunächst ohne grossen Erfolg. Dank Unterstützung der Medien wurde aber 1930 zum ersten Mal offiziell Muttertag gefeiert.
Weltweite Tradition:
Mittlerweile soll in über 70 Ländern der Welt Muttertag gefeiert werden – allerdings nicht überall im Mai. In England findet er beispielsweise im März statt, in Thailand im August und in Indonesien im Dezember.
Unterschiedliche Bräuche:
Hierzulande schenken wir unseren Müttern Blumen, Schoggi oder wir laden sie zum Essen ein. Ziel ist es, ihnen einen möglichst entspannten Tag zu bescheren und sie zu verwöhnen. In anderen Ländern sieht das nicht ganz so aus. In Serbien ist es etwa Tradition, dass die Kinder ihre Mütter im Schlaf an den Füssen fesseln und sie erst wieder befreien, wenn ihnen dafür Süsses angeboten wird. In Korea wird der Muttertag mit einer Militärparade zelebriert. Besser ergeht es den Mamis in Griechenland: Dort dekoriert die Familie das ganze Haus mit Blumen und es wird Honigkuchen gegessen.
Kritik von der Gründerin:
Die Kommerzialisierung des Muttertages war der Gründerin Anna Jarvis ein Dorn im Auge. Sie verlangte in den 20er-Jahren sogar, den Muttertag wieder abzuschaffen – wie sich zeigt, allerdings erfolglos. Und die Kommerzialisierung hat in den letzten Jahrzehnten noch deutlich zugenommen.
Teure Geschenke:
In den USA geben die Menschen bloss an Weihnachten mehr Geld für Geschenke aus, als am Muttertag. In der Schweiz sind die Ausgaben für Muttertags-Geschenke vermutlich deutlich tiefer. Dennoch profitieren Blumenläden und Restaurants auch bei uns stark vom Muttertag. 2016 sagte Gastro Suisse gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone, am Muttertag seien die Umsätze doppelt so hoch wie an einem normalen Sonntag. Der Blumenverkauf zum Muttertag entspricht gemäss Aussagen des Floristenverbandes gar dem drei- bis achtfachen eines normalen Tagesumsatzes.
Rekordzahl der Anrufe:
Wer es am Muttertag nicht nach Hause schafft, der ruft immerhin an. Gemäss storyly.io werden am Muttertag weltweit rund 122 Millionen Anrufe getätigt – mehr Anrufe als an jedem anderen Tag im Jahr. In Grossbritannien soll das Telefonnetz am Muttertag um 37 Prozent stärker belastet werden als sonst.