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«Ich komme mit nichts klar!»

Paloma Faith ist die ehrlichste Insta-Mama!

Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit einem Neugeborenen – gerade prominente Mütter zelebrieren diese Zeit gern zuckersüss auf Instagram. Nicht so Paloma Faith. Die britische Musikerin hasst es, ihren Babybauch nicht in ihre Klamotten zu kriegen, kämpft mit vom Stillen schmerzenden Nippeln und hadert immer wieder mit ihrer Mutterrolle. Und teilt all das auf ihrem Instagram-Account.

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LONDON, ENGLAND - FEBRUARY 18: (EDITORIAL USE ONLY) Paloma Faith attends The BRIT Awards 2020 at The O2 Arena on February 18, 2020 in London, England. (Photo by Joe Maher/Getty Images for Bauer Media)

Mit «Stone Cold Sober» gelang Paloma Faith 2009 der weltweite Durchbruch. 2015 erhielt sie einen Brit Award. 

Getty Images for Bauer Media

«Einen Schwangerschaftsbauch für die Kamera zu verpacken, ist schwierig. Verdammt sei der Tag, an dem das Breitbild-Fernsehen erfunden wurde!», schreibt Paloma Faith, 39, zu einem Bild, auf dem sie für eine TV-Show zurechtgemacht wird, während sie mit ihrem zweiten Kind schwanger ist. Klar, dass so viel Ehrlichkeit nicht allen gefällt. Die Reaktionen kommen prompt. «Wie beleidigend. Sei dankbar und stolz, dass du einen Babybauch hast, statt ihn als etwas Störendes wahrzunehmen», heisst es zum Beispiel in den Kommentaren.

Die Sängerin («Stone Cold Sober») lässt sich davon nicht beirren. Gnadenlos ehrlich berichtet sie weiter über ihre Irrungen und Wirrungen in Sachen Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft. So, wie sie auch in Interviews offen erzählt, wie es ihr geht. Auf die Bemerkung eines Journalisten, wie wunderbar die Zeit der Schwangerschaft doch sein müsse, meint die Künstlerin pragmatisch: «Nun, nein. Es ist eine sehr unkomfortable und ängstliche Zeit für mich. Ich freue mich auf das Baby, aber wir müssen das alles nicht in Zuckerwatte packen!»

Schwanger nach fünf In-Vitro-Versuchen

Dabei ist die zweite Tochter der Britin und ihres französischen Lebensgefährten Leyman Lahcine wahrlich ein Wunschkind: Paloma Faith wurde nach fünf erfolglosen In-Vitro-Versuchen schwanger. Nachdem bei der Geburt ihrer ersten, mittlerweile vierjährigen Tochter wegen einer den Geburtskanal versperrenden Plazenta ein Notkaiserschnitt gemacht werden musste, entscheidet sie sich bei der zweiten Geburt vergangenen Februar für einen geplanten Kaiserschnitt. Aber auch der ist nicht ohne.

«Ich habe grosse Schmerzen», verkündet Paloma mit den Geburts-News. Und fügt gleich das Thema an, das sie am meisten beschäftigt: das Stillen. «Das Baby ist seit 30 Stunden hier, und ich bin bereits ausgelaugt und meine Nippel brennen angesichts eines Baby-Piranhas, der mich umbringen will.» Und weiter: «Dieses Baby könnte nicht mehr geliebt oder gewollt sein, aber ich sorge mich konstant ums Stillen. Letztes Mal habe ich ausschliesslich gestillt, und ich finde, das war zu hart. Ich weiss nicht, ob ich da nochmal durch will. Ich versuche es. Aber ich habe so grosse Schmerzen.»

«Ich habe so schlimme Momente»

Am dritten Tag teilt sie ihren Followern mit, dass sie zu viel Milch hat, die das Baby nicht trinken, kann, und dies zu weiteren Schmerzen führt. Eine Woche später folgt die tränenreiche Beichte: «Ich schaue meinen Körper an und habe das Gefühl, er wird nie wieder derselbe sein. Ich habe so schlimme Momente, in denen ich denke, ich komme mit nichts klar, nicht mal mit kleinen Dingen. Ich bin zerrissen zwischen zwei Kindern. Das zweite ist wie eine neue Liebe, ich bin fasziniert, und sie braucht mich mehr als alles andere. Aber das erste und ich, wir vermissen einander so sehr, dass es mir das Herz bricht.»

 

Dann folgt ein Post über den Reflux der Kleinen und der Aufschrei: «Hilfe! Immer, wenn ein Problem gelöst zu sein scheint, taucht ein neues auf!» Und in einem ihrer letzten Beiträge schreibt Paloma Faith: «Ich fange an, ein bisschen zu entspannen. Es gibt Fortschritt. Da sind diese Momente der Stille mit einem Neugeborenen, wenn du weisst, dass du für immer etwas Spezielles zusammen hast. Es hat etwas Magisches.» Doch auch dies weicht irgendwann der Realität: «Alles, was ich will, ist schlafen. Ich sorge mich um die Zukunft. Wie kann ich eine gute Mutter sein und eine Karriere haben, die ich liebe. Ich mache mir gerade vor allem Sorgen. So ist es, Eltern zu sein.»

Kotzende Babys und ein bisschen Magie

Genau. Elternsein ist kein rosa Zuckerwatten-Spektakel. Es ist schmerzende Brustwarzen, kotzende Babys und die konstante Sorge um die Zukunft. Und immer wieder ein bisschen Magie. Wenn es doch nur mehr Mütter gäbe, die so gnadenlos ehrlich sind. Und die uns so zeigen, dass wir mit unseren Kämpfen und Unsicherheiten nicht allein sind. Danke, Paloma Faith.

 

 

Von SC am 2. April 2021 - 17:33 Uhr