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Pedro Lenz' «Gschichte vo hie und hütt»

«Sprochlechs Birchermüesli»

Pedro Lenz, 53, Schriftsteller und Publizist, sinniert in seiner Mundart-Kolumne für die «Schweizer Illustrierte» über das Phänomen, wie Menschen situativ ihre Sprache anpassen. 

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Es git es interessants Sprochphänomen, wo nid so liecht z erklären isch: Vüu Lüt machen us der eigete Sproch es Birchermüesli, wenn si mit Frömdsprochige rede. Mir isch es zum Bischpüu scho meh aus einisch passiert, dass Mönsche, wo mi ghören Änglisch rede, ihres eigeten Änglisch so fescht banalisiere, dass mes nümm aus Änglisch erkennt. Offebar meine die, wo das mache, ds Gägenüber chöng e Frömdsproch besser schlücken und verdoue, wenn si vorhär fiin verstücklet isch worde. Frei nach em Motto: «Du eventuell verstehen mich besser, wenn ich machen Sprache für dich simpel und Verben nur noch brauchen in Grundform.» 

De bin i einisch z Bärn im Café Fédéral ghocket und ha am ne Schwizer zueglost, wo mit eim het Znacht ggässe, wo Dütsch mit russischem Akzänt het gredt. Dä, wo wahrschiinlech Russ isch gsi, het rächt guet Dütsch chönne. 

Aber der Schwizer het äxtra schlächt gredt, zum am angere häufe. «Du wollen voraus Salat? Oder du lieber voraus Suppe?» Är nähm kes Entrée, het der Russ fählerfrei gseit, är göng lieber grad diräkt i ds Fleisch.

Bi töune Fähler bi ni auerdings nid sicher gsi, ob se der Schwizer äxtra het gmacht oder ob si nim usegrütscht si

Es isch interessant gsi, dene beide Manne zuezlose, der eint het d Satzstellig malträtiert, der anger d Sprochmelodie. Bi töune Fähler bi ni auerdings nid sicher gsi, ob se der Schwizer äxtra het gmacht oder ob si nim usegrütscht si. Är het zum Bischpüu gseit, si Chef sig uf sim Gebiet en absoluti Koniphäre und är heig gueti Beziehige zum dütsche Kolsunat. 

Der Russ het gnickt und gseit, Dütschland sig wichtig. Är säuber heig einisch sogar es Träffe gha mit em Schweinsteiger. Das sig übrigens sehr es aaregends Träffe gsi. Si heige sech beschtens chönnen uustusche. Der anger het verständnisvou gnickt und gseit: «Ich Schweinsteiger gut gefunden Bayern München. Aber nachher Schweinsteiger von Bayern weg. Seither Schweinsteiger nix mehr gut.» 

Nenei, är meini nid der Fuessbauer, är meini der anger Schweinsteiger, het der Russ wöue klarstöue. «Ich aber nur kennen Fussballer Schweinsteiger», het uf das abe der Schwizer gseit.

Är redi doch nid über Fuessbau, het sech der Russ fasch e chli empört. Wenn är der Schweinsteiger erwähni, de mein er säubschtverständlech der Politiker Schweinsteiger und nid der Fuessbauer.

A dere Stöu vom Gspräch han ig mi aus inoffizielle Zuehörer chli aafo schäme, wöu i doch der Name Schweinsteiger ou nume mit em ne Fuessbauer i Verbindig ha brocht. «Was für Politiker du meinen?», het der Schwizer gfrogt, und i bi froh gsi, dass är di Frog het gstöut, wo mir ou uf der Zungen isch gläge.

«Bundespräsident Schweinsteiger!», het der Russ gseit.

«Aber Bundespräsident heissen Steinmeier», het jetz dise korrigiert. «Sag ich doch!», het der Russ gseit, und de hei si es paar Minute schwigend witerggässe. 

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Von Pedro Lenz am 3. Dezember 2018 - 13:56 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 11:50 Uhr