Bei der Pflanzenwahl schauen viele Hobbygärtner oft erst einmal auf die äusseren Werte: Pflanzen mit grossen, farbenprächtigen Blüten sind die Renner in den Gartenzentren. Dabei können etliche Garten- und Balkonpflanzen mehr als nur schön aussehen. Wer sich nämlich mit den «inneren Werten» der Pflanzen befasst, wird merken, dass sie auch allerlei nützliche Extras bieten.
Für den Duft:
So kann man Balkon oder Garten zum Beispiel in ein Duftparadies verwandeln. Die Vanilleblume etwa verströmt mit ihren zahlreichen, tieflilafarbenen Blüten einen intensiven Geruch. Duftblattpelargonien sind ein Aromawunder: Die Auswahl reicht von Pfefferminz- über Rosengeruch bis hin zu Zitrusdüften. Zu den angenehm duftenden Pflanzen gehört auch die Pfefferminze. Die Melisse lässt sich einfach im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Ausser für Tee können ihre Blätter auch als Gewürz für Salate, Saucen oder Suppen gebraucht werden.
Für den Kochtopf:
Gewürze wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum gehören zu jedem kleinen Garten oder Balkon. Aber Achtung: Schnittlauch und Petersilie im gleichen Topf vertragen sich nicht. Gärtnereien empfehlen auch die Kapuzinerkresse, deren Samen, Blätter und Blüten essbar sind. Zudem eignen sich die Blüten der Kapuzinerkresse als sommerliche Dekoration von Gerichten.
Für die Privatsphäre:
Gibt man der Kapuzinerkresse entsprechende Klettermöglichkeiten, wächst sie sehr schnell und wird bis zu drei Meter hoch. Ebenfalls zu den Rankpflanzen gehört die Prunkwinde, die mit ihrem dichten Laubwerk Schatten spendet. Zur Verschönerung von Geländern empfehlen Stadtgärtnereien die Bleiwurz mit ihren himmelblauen Blüten. Bei Rankpflanzen sollte man sich allerdings gut über Gefahren informieren, da diese unter Umständen Schäden an Hausfassaden anrichten können und oftmals giftig sind.
Für die Tierwelt:
Wer auch die Fauna geniessen möchte, sollte Lavendel pflanzen. Die violetten, blauen oder rosaroten Blüten ziehen Schmetterlinge an. Auch Sonnenblume oder rote Fuchsie wirken auf die Tierwelt: Sie locken Vögel in den Garten. Grundsätzlich sind einheimische Pflanzen exotischen vorzuziehen. Sie dienen Insekten und Vögeln als Nahrungsquelle und gehen bei etwas Kälte oder wenig Sonnenlicht nicht gleich ein.
Pilze und Schädlinge: Vertrauen Sie auf die Natur
Kaum ist der Balkon oder Garten schön hergerichtet, beginnt häufig der Kampf gegen Schädlinge oder Pilzinfekte. Dabei gibt es einige Möglichkeiten, diese bereits von Anfang an fernzuhalten. Schneckengift oder andere chemische Mittel können dabei getrost beiseitegelassen werden.
- Schädlinge stürzen sich meistens auf schwache Pflanzen. Durch die richtige Pflege sowie guten Boden und genügend Nährstoffe stärken Sie Ihre Pflanzen.
- Monokulturen fördern den Schädlingsbefall. Deshalb sollte man beim Anpflanzen auf eine gute Durchmischung der Pflanzen achten.
- Knoblauch und Thymian sind dafür bekannt, dass sie Pilzinfekte an Nachbarpflanzen verhindern.
- Thymian hilft, Schnecken von Pflanzen fernzuhalten.
- Der Duft der Kapuzinerkresse hält Läuse davon ab, in die Nähe angrenzender Pflanzen zu kommen.
- Kaiserkronen verderben den Mäusen mit dem bitteren Geschmack ihrer Wurzeln die Lust am Graben von Gängen im Gemüsebeet.
Treten trotz allen Vorsorgemassnahmen Schädlinge oder Pilzinfekte auf, können auch diese mit natürlichen Mitteln bekämpft werden:
- Bei ersten Anzeichen von Schädlingen oder Pilzinfekten sollten diese entfernt werden, um die Vermehrung zu verhindern. Bei leichtem Befall reicht es, die Schädlinge oder Pilzinfekte mit einem Tuch abzustreifen. Bei einem stärkeren Befall empfiehlt es sich, befallene Triebspitzen zu entfernen.
- Studentenblumen, Ringelblumen oder Trichterwinden locken läusevertilgende Schwebfliegen an. Platziert man sie neben befallenen Pflanzen, bekämpft sich die Natur selbst.
- Lavendel vertreibt Ameisen.
- Blattläuse lassen sich durch Besprühen oder vorsichtiges Übergiessen der Pflanzen mit kaltem schwarzem Tee vertreiben.