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«Spleen24»

Treppen zählen & Fürze schnüffeln: Website sammelt Macken

Den Joghurt nur links herum rühren, alle Gänge im Supermarkt ablaufen oder beim Nachhausekommen als allererstes in den Kühlschrank schauen? Es gibt keinen Spleen, den es nicht gibt. Deshalb hat es sich eine Website zum Auftrag gemacht, Eigenarten zu sammeln. Und ist dank der regen Zuschriften auch mehr als fündig geworden.

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Mal ehrlich: Jeder Mensch hat doch die ein oder andere kleine Zwangsneurose. Den Wecker bloss nicht auf eine gerade Uhrzeit stellen, nie die oberste Zeitung in einem Ständer nehmen, die Ferrero-Rocher-Kugel vor dem Essen in seine Einzelteile zerlegen oder in einer öffentlichen Toilette immer die hinterste benutzen (im Irrglauben, sie sei am wengisten mit Bakterien verseucht). Na? Fühlen Sie sich ertappt? Das erging uns beim Durchlesen von «Spleen24» ähnlich. Denn dort werden Alltagsticks veröffentlicht, die unser Leben und das unserer Mitmenschen fest im Griff haben.

Wir tragen ein paar Kostproben für Sie zusammen:

  • «Egal, ob ich Zwiebeln oder Gurken schneide, ich muss immer mitzählen. Unmöglich, aber eine Gurke hat 120 feine Scheibchen!»
  • «Wenn eine ungepflegte Person an mir vorbeigehen möchte, halte ich solange die Luft an.»
  • «Es reicht nicht, dass ich erst nachdem ich die Zahnpaste auf meine Zahnbürste geschmiert habe, sie nass mache. Nein, ich muss sie auch vorher nass machen.»
  • «Wenn ich bei Sonnenschein draussen bin und mein Körper einen Schatten auf die Strasse wirft, ist es mir sehr unangenehm, wenn ein Auto über meinen Schatten fährt. Ich fühle mich, als werde ich überfahren. Wenn ich merke, dass sich ein Auto nähert, versuche ich davor noch schnell, meinen Schatten in einem anderen Schatten (z.B. von einem Haus oder einem Baum) verschwinden zu lassen.»
  • «Ohne Löffel kein Kaffee! Wenn ich Kaffee trinke, muss ein Löffel in der Tasse stehen. Wenn der Löffel fehlt, schmeckt der Kaffee nicht, und ich muss mir einen holen gehen.»
  • «Wenn ich in ein Geschäft gehe und nichts finde, was mir gefällt, fühle ich mich beim Verlassen des Ladens immer von den Kassierern beobachtet, als hätte ich was gestohlen.»


Das sind nur sechs der insgesamt fast tausend Macken, die seit dem 13. Januar eingegangen sind. Tendenz steigend - auch, was den Ekelfaktor angeht. Oder wollen wir wirklich von Menschen wissen, dass sie unter der Bettdecke gerne ihre Fürze wegschnüffeln oder die Fussel aus ihrem Bauchnabel sammeln?

Ja, wenn es nach der Meinung der Initianten geht. Denn: «Auf Facebook sieht man nur noch Astralwesen mit aufgeräumten Frühstückstischen, bombensicheren politischen Meinungen und fantastischen Körpern. Da kann man bei der Selbstreflexion schon mal ins Grübeln geraten.» Genau deshalb rufen die Macher dazu auf, «saubeknackte Eigenarten» anonym einzuschicken. Denn sie glauben, «jeder ist scheisse und das ist auch gut so».

Haben Sie auch eine Marotte, die Sie anderen nicht vorenthalten wollen? Dann füllen Sie dieses Formular aus. 

Von NB am 20. Januar 2014 - 02:08 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:51 Uhr