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Zweite Staffel «Die Landarztpraxis»

Caro Frier und Oliver Franck über Bayern, das Team und die Arzt-Rolle

Am 7. Mai startet die zweite Staffel der Sat.1–Serie «Die Landarztpraxis». Im Doppelinterview verraten die Hauptdarsteller Caroline Frier und Oliver Franck, was sie mit ihren Rollen gemeinsam haben, wie die Dreharbeiten in Bayern sind und wie sehr sie als Team zusammenwuchsen.

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Caroline Frier und Oliver Franck spielen Dr. Sarah König und Dr. Fabian Kroiss.
Caroline Frier und Oliver Franck spielen Dr. Sarah König und Dr. Fabian Kroiss. Seven.One / Marc Rehbeck

Ab dem 7. Mai wird im fiktiven Dorf Wiesenkirchen montags bis freitags ab 19 Uhr wieder geliebt, gearbeitet und gestritten. Die Sat.1–Vorabend–Serie «Die Landärztin» geht in die zweite Staffel. In die Hauptrollen schlüpfen erneut Caroline Frier (41) als Dr. Sarah König und Oliver Franck (48) als Dr. Fabian Kroiss. Aber auch einige neue Gesichter gibt es in der oberbayrischen Idylle am Schliersee.

Die erste Staffel – die im Durchschnitt 2,01 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme lockte – endete in einem dramatischen Cliffhanger: Fabian hatte einen Autounfall. In den kommenden 80 Folgen á 45 Minuten erholt er sich davon und durchlebt an der Seite seiner Jugendliebe Sarah wieder zahlreiche Höhen und Tiefen – und das alles in einer malerischen bayrischen Kulisse. Im Doppelinterview erzählen Caro Frier und Oliver Franck spot on news, ob sie inzwischen in den Freistaat eingebürgert sind, was sie mit ihren Rollen gemeinsam haben und wie gut sie als Team funktionieren. Ausserdem geben sie einen spannenden Ausblick auf die zweite Staffel.

Die erste Staffel «Die Landarztpraxis» kam bei den Zuschauern richtig gut an. Haben Sie mit so einem Erfolg gerechnet?

Oliver Franck: Nein. Erhofft ja, erwartet gar nicht. Zumindest ich war schon überrascht. Wir wussten ja, dass wir eine gute Arbeit leisten, aber man weiss ja nie genau, ob das dann vom Publikum so angenommen wird. Dass die Leute das so gerne geguckt haben und so begeistert sind, das ist eine positive Überraschung.

Caroline Frier: So ging es mir auch. Nach der Plakatierung war ich schon aufgeregt, ob die Serie bei den Leuten gut ankommt oder nicht. Es war toll, was da für ein positives Feedback kam. Aus verschiedenen Richtungen. Nicht nur von Freunden und Fans, sondern auch aus der Branche, von der Familie, von Nachbarn... Es haben einfach wahnsinnig viele Leute geguckt und es hat sie berührt. Das macht einen natürlich total stolz, wenn unser «Baby» so gut ankommt.

Für die zweite Staffel werden gleich 80 Folgen produziert. Das ist ja ein wahnsinniger Drehaufwand...

Frier: Wir sind noch mittendrin, wir drehen bis Ende Juni. Man muss dazu sagen, dass Olli und ich erst ein bisschen später eingestiegen sind. Man wird uns zwar von Anfang an zu sehen bekommen, aber Sarah und Fabian stossen ein bisschen später dazu. Deswegen betreffen uns jetzt nicht ganz 80 Folgen, aber nichtsdestotrotz ist es ein straffes Programm. Aber es macht ja auch Spass!

Ist da Zeit, sich die bayrische Gegend anzuschauen? Haben Sie Bayern inzwischen ins Herz geschlossen?

Franck: Viel Zeit hat man in Bayern leider nicht, wenn man dreht. Wir drehen bis zum Anschlag und dann muss man ja auch schon wieder den nächsten Tag vorbereiten. Das heisst, viel Freizeit ist da nicht. Aber ich muss sagen, als Norddeutscher bin ich ja das flache Land gewohnt und ich bin total begeistert jetzt von den Bergen und den Seen und allem, was man in Bayern an Natur findet. Das ist schon beeindruckend schön. Ich bin immer noch sehr gerne Hamburger, aber ich fühle mich in Bayern wahnsinnig wohl.

Frier: Das geht mir genauso. Das Drehen dort ist sehr zeitintensiv, und trotzdem ist es auf eine Art ein entschleunigter Dreh. Wenn du morgens in den Bergen wach wirst, ist das ein anderer Rhythmus, es fühlt sich anders an als in der normalen Grossstadt. Wenn du zuerst auf eine Kuh triffst, bevor du einem deiner Kollegen einen guten Morgen wünschst, ist das schon eine andere Arbeit (lacht).

Was macht denn dieses andere Drehgefühl aus?

Frier: Das Setting in der wunderschönen bayerischen Natur nimmt ein wenig die Hektik eines normalen Drehalltags heraus, finde ich. Auch wenn wir viel zu drehen haben, wir haben mehr Zeit für die Bilder. Ich geniesse die Drehzeit dort in vollen Zügen.

In der Serie verlassen die Rollen Sarah und Fabian beide die Grossstadt, um auf dem Land neu anzufangen. Wäre das auch was für Sie persönlich?

Franck: Das muss ich leider nein sagen. Also ich mag das total gerne, ich geniesse die Atmosphäre des Landlebens in Bayern, das Entschleunigte, das Langsamere und total Entspannte. Aber ich bin so ein Stadtmensch. Ich bin in der Grossstadt Hamburg aufgewachsen und ich brauche das auch. Ich könnte jetzt dauerhaft, glaube ich, nicht auf dem Land leben. Da bin ich persönlich wahrscheinlich zu hektisch für.

Frier: Ich sehe das genauso. Es ist wunderbar, dort arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Das ist schon eine feine Sache und ich empfinde das als einen persönlichen Luxus. Das gesamte Team freut sich immer sehr auf die Dreharbeiten in Bayern. Aber ich bin auch in der Grossstadt grossgeworden und kann mir ein Leben ausserhalb dieser auch nur sehr schwer vorstellen.

Wie klappt es inzwischen mit dem bayerischen Dialekt?

Franck: Ich versuche es gar nicht erst. Das ist das Schlimmste, was man tun kann: Versuchen, den bayrischen Dialekt nachzumachen, wenn man es nicht kann. Da habe ich mich schon diverse Male mit Münchnern anlegen müssen, beziehungsweise die haben sich mit mir angelegt. Wenn ur–bayrisch gesprochen wird, verstehe ich gar nichts. Mit einem leichten bayrischen Einschlag verstehe ich einige Sachen. Aber natürlich, es ist teilweise wie eine Fremdsprache (lacht).

Frier: Das Ur–Bayrische verstehe ich auch nur sehr bruchstückhaft. Das ist manchmal sehr lustig: Wenn wir in der Serie «Patienten» haben, die Ur–Bayern sind, kann ich nur ahnen, was sie gerade sagen. Aber mit der Zeit ist es besser geworden, ich habe mich ein wenig in den Dialekt «reingehört». Sprechen kann ich es aber auch nach wie vor nicht und bin da bei Olli: Man sollte es dann besser erst gar nicht versuchen! Aber ich mag den Dialekt sehr, das möchte ich dazu sagen.

Es sind mit Diane Willems, Michael Raphael Klein und Sophie Melbinger mehrere neue Charaktere dabei. Wie war die Zusammenarbeit?

Franck: Das funktionierte von Anfang an reibungslos und harmonisch. Die Neuen haben sich – abgesehen davon, dass ich sie persönlich wahnsinnig mag – vom Spiel und von ihrer ganzen Energie absolut eingefügt in das Team und sind eine Bereicherung für das Projekt. Es war, als würden sie von Anfang an dazugehören. Perfekt.

Frier: Da hat Olli recht. Das war super, weil sie einfach wirklich toll in unser Ensemble passen. Wir haben natürlich eine gute Story zu erzählen, aber dass man sich auf persönlicher Ebene direkt mag, ist auch nicht immer selbstverständlich. Wir waren mit unserem tollen Team schon in der ersten Staffel sehr verwöhnt, da schliessen sich die aktuellen Dreharbeiten zu unserem grossen Glück nahtlos dran an. Und dass unsere «Film–Familie» natürlich grösser werden muss, wenn wir weitermachen, war ja auch klar.

Franck: Es ist bei so einem Langzeitprojekt unfassbar wichtig, dass sich alle gut verstehen. Wenn man da auf menschlicher Ebene nicht harmoniert, wird das eine ganz anstrengende Zeit. Dadurch, dass man am Set kleinere und grössere Freundschaften schliesst, ist das ein sehr entspanntes Arbeiten. Und das ist wichtig, gerade bei dem Pensum und der Marathondistanz, die wir gehen.

Es haben sich also richtige Freundschaften abseits der Kamera entwickelt?

Frier: Klar, man hat einfach eine andere Ebene, wenn man sich jeden Tag sieht. Wir sehen uns ja zum Teil mehr als unsere Familien. Wir verbringen wirklich wahnsinnig viel Zeit miteinander. Ich finde, Arbeitszeit ist Lebenszeit, und da bin ich wahnsinnig dankbar, mit Leuten zusammenzuarbeiten, mit denen man auch privat so gut harmoniert und sich füreinander interessiert. Das ist ein grosser Gewinn.

Bei den Dreharbeiten zur ersten Staffel hatten Sie, Frau Frier, Ihre Familie für einen anschliessenden Urlaub in den Bergen dabei. Ist das diesmal wieder geplant?

Frier: Tatsächlich ja, aber wir ziehen das diesmal vor. Wir sind wegen unseres Fantreffens schon ein bisschen früher in Bayern, als wir anfangen zu drehen, und da packe ich meine Familie mit ein. Wir fahren dann von Berlin zusammen nach München. Bevor die erste Klappe in Bayern geschlagen wird, haben wird dann also noch ein paar Tage zusammen. Da freue ich mich auch schon sehr.

In der Serie steckt Ihre Serien–Tochter Leo (Katharina Hirschberg) mitten in der Pubertät. Haben Sie bei Ihrer eigenen Tochter Toni (2 Jahre) jetzt schon Angst vor dieser Phase?

Frier: Ja! (lacht)

Franck: Zu Recht!

Frier: Meine Kollegen können mich vorwarnen, wir haben ja Kinder in jedem Alter vertreten. Das macht es für mich natürlich ein bisschen leichter. Und da ich ja auch drei Neffen und eine Nichte habe, genau in dem Alter – sie sind zwischen 14 und 17 Jahre alt – kann ich mir ungefähr ausmalen, was auf mich zukommt. Ich bin jetzt im Moment gerade froh, dass die Toni so alt ist, wie sie ist.

Wie werden Sie sich die fertigen Folgen ansehen? Gibt es ein Ritual?

Frier: Bei der ersten Folge am 7. Mai sind der Olli und ich eh in Bayern. Ich denke, dass es dann ein Screening mit dem Bayern–Team gibt. Das Team, das in Köln ist, macht dann in Köln ein Screening und dann werden wir uns via FaceTime zueinander schalten. In meiner Familie wird es auch ein Ritual geben: Spätestens, wenn wir dann on air gehen, wird meine Mutter zu sich einladen und ganz dezent ein Plakat von Olli und mir ins Wohnzimmer hängen und ein Public Viewing machen mit Linsensuppe (lacht). Ich hoffe, du bist dann auch da, Olli!

Franck: Wir werden versuchen zu kommen. Bei mir ist das eher so, dass wir im kleinen Kreis gucken. Aber Linsensuppe bei euch finde ich eine tolle Idee!

Herr Franck, hatten Sie eine medizinische Betreuung an der Seite, um Dr. Kroiss möglichst gut darzustellen?

Franck: Wir versuchen, die Ärzte so realistisch wie möglich darzustellen. Nicht nur die Fachbegriffe richtig auszusprechen, sondern auch die Handgriffe richtig auszuüben, damit alles organisch ist und wir so nah an der Wirklichkeit sind, wie es geht. Natürlich brauchen wir da jemanden, der weiss, wie man das macht. Mittlerweile sind die einfachen Handgriffe – Blut abnehmen, Abhorchen – kein Problem, aber für komplexere Sachen ist es total wichtig, dass wir eine Fachkraft vor Ort haben. Der macht das auch super und hat sehr viel Geduld mit uns und bringt uns das alles bei. Das ist jedes Mal wieder eine Herausforderung, dass man die Texte, die man spricht, und die Handgriffe, die einem natürlich noch nicht so vertraut sind, miteinander in Einklang bringt. Aber wir arbeiten daran und es funktioniert Gott sei Dank ganz gut. Ich bin total gerne Arzt. Eine Karriere als Arzt wäre super gewesen.

Was haben Sie mit Ihren Rollen gemeinsam?

Frier: Also ich kann auf jeden Fall sagen, ich habe Sarah sehr viel Caro eingehaucht. Da dieses Medizinding von mir persönlich ziemlich weit entfernt ist und ich mich da reinfuchsen musste, brauchte ich ganz viel Caro, damit ich es mir vereinfachen konnte. Es macht es mir tatsächlich leichter, dass ich der Sarah auch gewisse Ängste und humoristische Eigenschaften einhauchen durfte oder generell ihre Art, wie sie mit Menschen umgeht, sodass ich mir die Rolle ein bisschen formen konnte.

Franck: Was von Fabian ist in mir oder andersrum?

Frier: Dein grosses Herz!

Franck: Ich versuche immer, die Figuren möglichst nah an mich ranzuholen. Egal ob das jetzt Good Guys oder Bad Guys sind. Dieses Mal habe ich das grosse Glück, dass Fabian tendenziell eher ein Good Guy ist. Ich glaube, rein vom Charakter ist der Fabian halt jemand, der wahnsinnig gerne hilft, immer für andere da ist und auch oft zurücksteckt, um der Gemeinschaft und seinen Freunden zu helfen. Zumindest den Charakterzug erkenne ich total bei mir wieder. Das macht vieles leichter, wenn man ihn spielt. Aber ich erkenne auch diese Art gerade aus der ersten Staffel wieder, wo er seine kleinen Wutanfälle hatte und ein bisschen ernster geworden ist. Die Menschlichkeit von ihm erkenne ich bei mir wieder. Also wir sind uns da schon ein bisschen ähnlich.

Frier: Und wir haben beide das Herz am rechten Fleck. So viel sei gesagt.

Worauf kann man sich in der zweiten Staffel freuen?

Frier: Es wird vor allem einen sehr emotionalen Wendepunkt geben, mit dem so keiner gerechnet hat. Auch wir nicht, als wir die Bücher bekommen haben.

Franck: Was natürlich nach dem dramatischen Ende der ersten Staffel alle interessiert hat, wie geht es jetzt mit Fabian weiter? Da wird das Interview führen, ist klar – er hat überlebt. Tendenziell kann man sich also darauf freuen, dass die Liebesgeschichte von Fabian und Sarah weitergeht, mit Höhen und Tiefen. Fabians Unfall bleibt natürlich nicht spurlos, auf körperlicher und mentaler Ebene. Das führt zu Spannungen, auch innerhalb der Beziehung. Was diesen Teil der Geschichte angeht, gibt es noch einige Highlights.

Frier: Dieser Wendepunkt löst in beiden Figuren eine Menge aus. Es wird ziemlich spannend und ich freue mich schon darauf, wenn wir das spielen und drehen dürfen. Bei Sarah und Fabian gibt es noch ganz viel zu erzählen.

Von SpotOn am 7. Mai 2024 - 21:49 Uhr