Die ersten Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer auf Christopher Nolans (52) neuen Film «Oppenheimer» fielen offenbar ausgesprochen emotional aus. Das jedenfalls sagte der Regisseur nun selbst in einem Interview mit dem «Wired»-Magazin. Bei ersten Screenings des Dramas über den titelgebenden «Vater der Atombombe» seien «einige Personen komplett am Boden zerstört herausgegangen. Sie konnten nicht mehr sprechen», so der Filmemacher.
Ein befreundeter Regisseur habe sogar einen drastischen Vergleich gezogen, so Nolan: «Es ist eine intensive Erfahrung, weil es eine intensive Geschichte ist. Ich habe es vor Kurzem einem Filmemacher gezeigt, der meinte, es sei wie eine Art Horrorfilm. Ich widerspreche dem nicht.» Für das beklemmende Gefühl eines Horrorfilms würde demnach das «unmögliche und paradoxe ethische Dilemma» führen.
Der Regisseur solcher Filme wie «Interstellar», «Prestige» und «Memento» führt weiter aus: «Es fühlte sich essenziell wichtig an, dass es am Ende des Films Fragen gibt, die du in den Köpfen der Menschen weiterspuken lässt und so Diskussionen anregst.» Dennoch betont Nolan, dass es ihm ein wichtiges Anliegen gewesen sei, auch optimistische Töne in «Oppenheimer» anzustimmen.
Die Welt am ethischen Scheideweg - darum geht es in «Oppenheimer»
Die gesamte Welt steht im Jahr 1942, inmitten des Zweiten Weltkriegs, am Scheideweg: Als der Physiker Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy, 47) die Leitung des Manhattan-Projekts anvertraut bekommt, ahnt er noch nicht im Entferntesten, welche Auswirkungen seine Beteiligung haben wird.
Im Wettlauf gegen die Zeit sollen Oppenheimer und sein Team eine Nuklearwaffe entwickeln, bevor die Nazis zuvorkommen können. Doch als «Vater der Atombombe» muss er schliesslich mit ansehen, wie seine Erfindung die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki auslöscht - und Hunderttausende Leben mit ihnen.
«Oppenheimer» wird ab dem 20. Juli in den deutschen Kinos anlaufen.