Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Hollywoodstar Bruce Willis (67) aus gesundheitlichen Gründen seine lange Schauspielkarriere an den Nagel hängen muss. Der Star aus Kultfilmen wie «Stirb langsam» (1988), «Pulp Fiction» (1994) oder «Das fünfte Element» (1997) leidet nämlich unter einer Aphasie, einer Sprachstörung, die die Kommunikationsfähigkeit einer Person beeinträchtigt. Im Dokumentar-Kurzfilm «Tech to the Future» (2022) wurde nun enthüllt, dass Willis als erster Hollywoodstar überhaupt seine digitalen Rechte an die russische Tech-Firma Deepcake verkauft hat. Der Schauspieler kann daher auch in Zukunft noch in Filmen auftreten - wenn auch lediglich als per Deepfake erzeugte digitale Kopie seiner selbst. Das berichtet «Metro».
Ein Werbespot zeigt Bruce Willis' digitale Kopie
Willis' digitaler Zwilling liess sich bereits im vergangenen Jahr in einem Werbespot des russischen Mobilfunkunternehmens Megafon bewundern. Die Firma Deepcake setzte hier mithilfe von künstlicher Intelligenz das Konterfei des Hollywoodstars auf den Körper von Darsteller Konstantin Solowjow (ein sogenanntes Face-Swapping). Auf der Webseite des Unternehmens erklärte Willis selbst in einem Statement, das Projekt habe für ihn «eine grossartige Möglichkeit, zurück in die Zeit zu gehen» dargestellt. Das neurale Netzwerk der zum Einsatz kommenden Deepfake-Technologie sei nämlich mit Daten aus seinen Filmen «Stirb langsam» und «Das fünfte Element» gefüttert worden. Daher, so Willis, sei seine Figur «den Bildern der damaligen Zeit» ähnlich.
Laut «Daily Mail» benötigen die Techniker von Deepcake lediglich drei bis fünf Tage, um den digital erzeugten Bruce Willis in Projekte einzufügen. Trotz der Veräusserung seiner Bild- und Tonrechte an Deepcake müssen der Star und seine Familie für künftige Filmprojekte ihr Okay geben, bevor das digitale Double in ihnen auftreten kann.
Bei «Star Wars» kommt die Deepfake-Technologie schon länger zum Einsatz
Es ist vorstellbar, dass per Deepfake auch bereits verstorbene Stars der Vergangenheit auf die Leinwand zurückkehren. In den vergangenen Jahren kam die Technologie in grossen Hollywood-Produktionen aber vornehmlich zum Einsatz, um Darsteller zu verjüngen. So trat etwa «Star Wars»-Legende Mark Hamill (71) in den Serien «The Mandalorian» (seit 2019) und «Das Buch von Boba Fett» (2021-2022) als junger Luke Skywalker auf. Auch hier wurde Hamills Gesicht per Deepfake auf den Körper eines anderen Darstellers gesetzt.