Seit dem 7. Oktober ist auf Netflix «Ich. Bin. So. Glücklich.» mit Mila Kunis (39) in der Hauptrolle verfügbar. In Deutschland setzte sich das Thriller-Drama sogleich an die Spitze der Filmcharts des Streamingdienstes - und liegt auch global mit 43 Millionen Minuten gestreamten Minuten auf Platz eins.
Obwohl «Ich. Bin. So. Glücklich.» somit zum riesigen Erfolg für Netflix avanciert, hagelt es auch von vielen Seiten Kritik am Streamingdienst. In sozialen Netzwerken fordern etliche Zuschauer, dass «Ich. Bin. So. Glücklich.» eine sogenannte «Trigger-Warnung» vorangestellt. Was ist passiert?
Achtung, Spoiler zur Handlung von «Ich. Bin. So. Glücklich.»
Die Vergangenheit von Tiffani «Ani» Fanelli (Kunis), der Hauptfigur aus «Ich. Bin. So. Glücklich.», birgt gleich mehrere verstörende Geheimnisse und Traumata. Als Teenagerin wurde Ani von drei ihrer Mitschüler an einem Abend missbraucht. Die fürchterliche Gruppenvergewaltigung wird im Netflix-Film detailreich und verhältnismässig unvermittelt gezeigt.
Später im Film findet an Anis Privatschule ein Amoklauf statt, bei dem zwei ihrer Vergewaltiger durch Waffengewalt sterben. Anis Freunde üben hier Selbstjustiz. Auch diese realistisch gezeigte Szene überrascht ganz offenbar viele Zuschauer von «Ich. Bin. So. Glücklich.». Auf Twitter äussern daher einige User nach dem Ansehen des Films den Wunsch, der Streamingdienst Netflix möge dem Werk eine «Trigger-Warnung» voranstellen. Wenn vorab klar wäre, welcher Inhalt auf die Zuschauer zukommt, könnte so möglicherweise einer traumatischen Seherfahrung vorgebeugt werden.
«Schaut bitte nicht ‹Ich. Bin. So. Glücklich.› auf Netflix, wenn ihr ein Trauma von einem sexuellen Angriff habt. Dieser Film benötigt eine grosse, grosse, grosse, grosse, riesige Trigger-Warnung», schreibt beispielsweise User @prettyxprophet.
In sarkastischem Tonfall pflichtet User @SkylarRyalynn bei: «Wow, gut gemacht, Netflix, dass du bei deinem ‹Ich. Bin. So. Glücklich.›-Film keine Trigger-Warnung geliefert hast». Im selben Tweet wird vor «sehr visuell intensiven Szenen von sexuellem Angriff gewarnt».
Tatsächlich ist «Ich. Bin. So. Glücklich.» in Deutschland erst ab 18 Jahren freigegeben. Zuschauer müssen eine vierstellige Alterskontrolle-Pin eingeben, bevor sie den Film anschauen können. Bruna Papandrea (51), eine der Produzentinnen des Films, bemerkte gegenüber «EW», dass die Themen des Netflix-Films «für einige schwer anzuschauen sein mögen». Doch die Produzentin solch früherer Erfolgsfilme und -serien wie «Gone Girl» (2014) und «Big Little Lies» (2017-2019) drückt die Hoffnung aus, dass durch den Film gleichsam «schwierige, notwendige Diskussionen angestossen» werden könnten.