Wenn es ums Klima geht, versteht Reinhard Mey (80) keinen Spass. Der Musiker geht juristisch gegen die bayerische Band Dorfrocker vor und fordert Schadenersatz, so sein Anwalt gegenüber BR24. Grund ist ein Streit um Meys grössten Hit «Über den Wolken».
Die Band aus dem fränkischen Dorf Kirchaich hatte den Song umgedichtet und ein Video dazu auf Instagram veröffentlicht. Darin sieht man einen Klima-Aktivisten auf der Strasse sitzen. Eines der Bandmitglieder kommt hinzu, hält eine «Bild»-Zeitung mit der Schlagzeile «Klima-Kleber fliegen nach Bali» in die Kamera. In dem Song heisst es dann: «Über den Wolken muss Euch das Klima wohl scheissegal sein. Eure Ängste nur verlogen - oh Mann... Und morgen klebt Ihr Euch wieder wo dran. Und alles, was Euch sonst so wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein.»
«Für Hetze und Beleidigungen missbraucht»
Reinhard Mey reagierte empört auf das Video. Auf seiner Website schrieb er unter dem Titel «Nicht in meinem Namen und mit meiner Duldung»: «Wieder einmal wird ‹Über den Wolken› umgedichtet und für Hetze und Beleidigungen missbraucht. Diesmal muss ich mit einer Klage dagegen vorgehen.»
Kurze Zeit später war der wütende Post von der Seite verschwunden, und Meys Anwalt Alexander-David Pillokat erklärte gegenüber BR24, es gäbe noch kein juristisches Verfahren: «Das Ganze soll möglichst auf kleiner Flamme aussergerichtlich geklärt werden.» Allerdings, so der Anwalt, verlange Reinhard Mey von der Band per Unterlassungserklärung, dass sie den Song nicht weiter verbreite. Ausserdem fordere er Schadensersatz, den er direkt dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) spenden wolle.
Die Band Dorfrocker liess den Streit mit Reinhard Mey zunächst unkommentiert.