1. Home
  2. News
  3. Detlev Buck findet die Medien «hysterisch»
Diskussion um Rammstein und Schweiger

Detlev Buck findet die Medien «hysterisch»

Ist die mediale Berichterstattung bei Vorwürfen wie jene gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann oder Filmemacher Til Schweiger hysterisch? Dem Regisseur Detlev Buck zufolge lautet die Antwort ja.

Artikel teilen

Detlev Buck übt Kritik an der Berichterstattung über Fälle wie Till Lindemann und Til Schweiger.
Detlev Buck übt Kritik an der Berichterstattung über Fälle wie Till Lindemann und Til Schweiger. imago/Eventpress

Die schweren Vorwürfe gegen Filmemacher Til Schweiger (59) und Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60) dominierten die Schlagzeilen der deutschen Unterhaltungsmedien in den letzten Wochen und Monaten. Haben die beiden ihre Machtpositionen ausgenutzt? Obwohl die konkreten Fälle kaum miteinander zu vergleichen sind, hat Regisseur Detlev Buck (60) im Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» eine klare Meinung zu den entsprechenden Berichterstattungen: «Ich finde die Medien aber hysterisch - auch in Richtung Vorverurteilung.»

Natürlich solle seiner Meinung nach alles auf den Tisch kommen, was falsch laufe. Auch Kritik am Machtmissbrauch, die MeToo-Bewegung - das sei alles absolut richtig: «Aber das braucht eine Sachlichkeit, und die Medien verkaufen es nicht sachlich, die sozialen Medien schon gar nicht. Dadurch kommen wir in eine Hysterie, nicht nur beim Thema Machtmissbrauch.» Er sei zwar nicht bei den Dreharbeiten von Til Schweiger dabei gewesen, aber auch er selbst habe «hundert Pro» in all den Jahren schon Leuten vor den Kopf gestossen, so Buck: «Aber in erster Linie - und das ist auch bei Til so - steht der Film im Vordergrund und nicht die Machtposition.»

Detlev Buck kenne Rammstein-Mitglieder persönlich

Auch bezüglich der massiven Vorwürfe gegen Rammstein und vor allem deren Frontmann Till Lindemann wisse er nicht, «was vorgefallen ist». Dennoch fordert er Aufklärung: «Anscheinend sollte das wirklich aufgearbeitet werden. Seriös, bitte.» Er kenne die Leute aus der Band alle und es tue ihm auch ein bisschen weh, wie diese Weltgeschichte, die sich ja aus einem Bandkeller in der DDR entwickelt habe, jetzt so zerbrösele.

Ausserdem beklagt Buck in dem Interview einen Zeitgeist des vorauseilenden Gehorsams. Unsere Zeit sei nicht lässig: «Viele haben Angst und wollen alles richtig machen.» Er finde aber, dass eine Gesellschaft, die souverän ist, auch über sich selber lachen könne. Es sei ein Hemmnis, dass sich viele Leute «sofort angepisst fühlen». «Das Schlimmste für mich sind die Auskenner, die Richtigmacher. So ist das Leben nicht. Kreativität entsteht nur, wenn man Fehler macht», so Buck weiter.

Von SpotOn am 7. Juli 2023 - 13:33 Uhr