Mit Formaten wie «Bachelorette» (ab 15. Juni um 20:15 Uhr bei RTL oder via RTL+) und «Princess Charming» (ab 14. Juni via RTL+) gehen im Sommer zwei beliebte Datingshows erneut an den Start. Die Liste der aktuell erfolgreichen Kuppelformate ist lang - von «Take Me Out» über «Love Island» bis hin zu «Bauer sucht Frau». Dabei sind einige ehemalige Datingsendungen mittlerweile in Vergessenheit geraten. Oder Erinnern Sie sich noch an «Crazy Dates» oder «Game of Clones»? Das waren die kuriosesten Datingshows, die über die deutschen Fernsehbildschirme geflimmert sind.
«Kiss Bang Love», 2016 bis 2017 auf ProSieben
Während man bei Formaten wie «Der Bachelor» über einige Dates auf den ersten Kuss hinarbeitet, ging es bei «Kiss Bang Love» sofort ans Eingemachte. In der Show, die über drei Staffeln auf ProSieben zu sehen war, küssten sich Singles zum Glück. Die sogenannten «Picker» der Show küssten in der ersten Runde jeder Folge zwölf potentielle Matches mit verbundenen Augen. Die fünf besten Küsse fanden im Anschluss noch einmal ohne Augenbinde statt. Erst danach wechselten die Partnersuchenden bei Dates mit ihren Favoriten erste Worte.
Nachdem die ersten beiden Staffeln, die jeweils im Anschluss an «Germany's next Topmodel» zu sehen waren, gute Quoten geliefert hatten, packte man das Format im Herbst 2017 erstmals in die Primetime. Bei «Kiss Bang Love - endless summer» suchte dann der Münchner Pilot Julius «die Eine». Die um Traumdates erweiterte Show erinnerte an «Der Bachelor» und überzeugte das Publikum nicht. «Kiss Bang Love» wurde anschliessend abgesetzt. Seit 2. Mai 2022 zeigte Sat.1 die zweite Staffel der Show als Wiederholung.
«Catch The Millionaire», 2013 bis 2014 auf Prosieben
Zuvor hatte man sich beim Privatsender an der Datingshow «Catch The Millionaire» versucht. 2013 feierte die Show Premiere. Angelehnt war das Format an den Megaerfolg von «Joe Millionaire», das in den USA 2003 durchschnittlich 34,6 Millionen Zuschauende lockte. In den USA hatte in der Show ein falscher Millionär nach der Liebe gesucht - und seine wahre Identität erst seiner Auserwählten im Finale verraten. Im deutschen Format begaben sich 18 Singlefrauen auf die Jagd nach drei vermeintlichen Millionären. Der Clou: Sie wussten nicht, dass nur einer der Junggesellen Millionenbeträge auf dem Konto hatte - die Zuschauer schon. Im Finale mussten sich die Kandidatinnen dann entscheiden: Wählten sie 10.000 Euro Siegesprämie oder die Liebe - auch, wenn der Partner doch kein Millionär war.
Mit bis zu 12,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe fand die erste Staffel in der Primetime noch eine solide Zuschauerschaft. Doch mit der zweiten Staffel konnte das Konzept nicht überzeugen. 2014 wurde die Datingshow nach nur zwei Folgen von ProSieben auf sixx verschoben. Die finalen drei Folgen der Datingshow interessierten da nur noch sehr wenige Zuschauer. Eine dritte Staffel gab es dementsprechend nicht.
«Game of Clones», 2018 bei RTLzwei
Den Gipfel der Absurdität was TV-Dating angeht, erklomm 2018 der Privatsender RTLzwei. Nachdem bei «Naked Attraction» bereits potentielle Partner aufgrund der Optik ihrer Genitalien ausgesucht wurden, startete mit «Game of Clones» ein nicht weniger oberflächliches Datingformat. In der Show generierte ein Single, «Picker» genannt, vorab am Computer seinen optischen Traumpartner. Von der Haarfarbe, Körperform bis hin zur Körbchengrösse konnte so das Abbild des Mr. oder der Mrs. Right konfiguriert werden.
Anschliessend zog der «Picker» mit sechs Singles zusammen, die der am PC erstellten Konfiguration entsprachen. Die «Klone» trugen dabei alle die gleichen Outfits sowie die gleiche Frisur. Nach vier gemeinsamen Tagen mit den nahezu identischen Singles wählte der Junggeselle oder die Junggesellin einen Partner. Die Zuschauerinnen und Zuschauer zeigten keine Begeisterung für das Format. Nachdem die erste Folge noch 0,55 Millionen Menschen zum Einschalten bewegen konnte, waren es bei Folge zwei nur noch 370.000. Das Format wurde daraufhin abgesetzt.
«Crazy Dates. In Love mit Palina», 2014 auf ProSieben
Liebe fernab der Oberflächlichkeit sollte bei «Crazy Dates. In Love mit Palina» gefunden werden. ProSieben schickte Palina Rojinski (37) los, um Singlefrauen mit einem potentiellen Partner zu verkuppeln. Zwei Männer, die im entfernten Bekanntenkreis die Herzensdame schon länger im Auge hatten, kämpften um deren Gunst. Was die Dates allerdings so «crazy» machte, wie der Showtitel versprach: Die Männer verkleideten sich dabei mit flauschigen Tierkostümen.
Das Konzept überzeugte nicht genug Zuschauer. Die erste Ausgabe im Juni 2014 erreichte in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gerade einmal 6 Prozent Marktanteil. Die zweite Folge wurde dann erst im November ausgestrahlt und unterbot die vorherige Quote mit 4,8 Prozent in der Zielgruppe.
«Meet the Parents», 2017 bei RTL
Dass die Eltern die Partnersuche für ihre Sprösslinge übernehmen, ist im TV nicht ungewöhnlich. «Schwiegertochter gesucht» bei RTL oder auch die MTV-Formate «Date My Mom» oder «Parental Control» sind dafür Paradebeispiele. Mit «Meet the Parents» hat RTL 2017 ein weiteres Datingformat dieser Art ausprobiert. Moderiert von Daniel Hartwich (43) kämpften je drei Elternpaare um ein Date für ihren Nachwuchs. Die Eltern versuchten den potentiellen Traummann oder die Traumfrau für ihren Sprössling von diesem zu überzeugen. Backstage durften die Singles ihre Eltern und das mögliche Date beobachten. Pro Folge durften die Singles ein Veto einlegen - wenn etwa ihre Eltern zu peinlich wurden oder zu viele Details preisgegeben haben. Dieser passierte per Telefonanruf live ins Studio.
Von den aufgezeichneten sechs Folgen schafften es gerade mal zwei ins Fernsehen. Nach der Ausstrahlung an zwei Sonntagabenden nahm RTL die Sendung wieder aus dem Programm. Der Marktanteil sank zuletzt auf 8,6 Prozent. Das Format stammte ursprünglich aus Grossbritannien - und war dort ebenfalls kein Erfolg.