König Charles III. (74) und Königin Camilla (76) sind in Kenia eingetroffen und haben bereits erste Termine bei ihrem viertägigen Staatsbesuch absolviert. So wurden sie am Dienstagmorgen vom Präsidenten William Ruto (56) feierlich begrüsst.
Der Präsident empfing das britische Königspaar im State House in Nairobi mit einer feierlichen Zeremonie samt 21 Salutschüssen der kenianischen Marine. Es ist Charles erster Staatsbesuch in einem Commonwealth–Land seit seiner Krönung im Mai 2023.
Nach der Begrüssung und der Eintragung ins Gästebuch pflanzten sie lachend einen afrikanischen Farnbaum ein. Die Königin trug ein weisses Kreppseidenkleid von Anna Valentine mit einer Diamant–Austernbrosche, die ihrer Schwiegermutter Queen Elizabeth II. (1926–2022) gehörte. Damit erinnerte sie an die verstorbene Monarchin, die mit Kenia eng verbunden war. Die damals 25–Jährige hielt sich in einem Wildreservat in dem ostafrikanischen Land auf, als sie vom Tod ihres Vaters König George VI. (1895–1952) und dem damit verbundenen Aufstieg zur Queen erfuhr.
«Herzliches Verhältnis» zwischen den Länder
Charles und Camilla waren am späten Montag am internationalen Flughafen Jomo Kenyatta gelandet. Auf Instagram hatte das Königspaar Einblicke vom langen Flug nach Afrika gegeben. Ein Video zeigt, wie die Royals sich auf ihren Besuch vorbereiten und Unterlagen studieren.
Kenia war lange britische Kolonie und feiert in diesem Jahr den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Wie der Buckingham–Palast mitteilte, soll der Besuch bis zum 3. November dauern, um das «herzliche Verhältnis» beider Länder zu feiern.
Keine offizielle Entschuldigung
Für die britischen Royals ist eine Reise in eine ehemalige Kolonie immer eine emotionale Angelegenheit. So auch für Charles in dem ostafrikanischen Land. Bei einem vom kenianischen Präsidenten gegebenen Staatsbankett sagte der Monarch, dass es für die Taten während des Unabhängigkeitskampfes der Kenianer «keine Entschuldigung geben» würde. Eine offizielle Entschuldigung blieb allerdings aus, wie «orf.at» schreibt. Weiter sprach der König mit Blick auf die britische Kolonialherrschaft von «abscheulichen und ungerechtfertigten Gewaltakten». Die beiden Länder müssten, so Charles, die gemeinsame Geschichte mit «Ehrlichkeit und Offenheit» angehen.
Eine kenianische Menschenrechtskommission hatte Charles zuvor aufgefordert eine «unmissverständliche Entschuldigung für die brutale und unmenschliche Behandlung» der Menschen in Kenia während der jahrzehntelangen Kolonialzeit auszusprechen. Ausserdem müsse Grossbritannien Reparationszahlungen leisten.