Disney-Fans üben scharfe Kritik an der Besetzung des kommenden «Lilo & Stitch»-Realfilms. Darin wird Sydney Agudong (22, «Infamously in Love») Lilos Schwester Nani spielen, was einigen sauer aufstösst. Agudong sei zwar hawaiianischer Abstammung, entspreche aber nicht der Darstellung von Nani in der Zeichentrickserie von 2002, argumentieren die Kritiker. Dort habe die Figur eine dunklere Haut, schwarze Haare und andere ethnische Merkmale gehabt.
Darum ging es in der Serie «Lilo & Stitch» von 2002
Ein blaues Alien, das sich als Hund tarnt, landet auf der hawaiischen Insel Kauai. Es wird dort von einem kleinen Mädchen namens Lilo adoptiert. Diese lebt mit ihrer älteren Schwester Nani zusammen, nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Stitchs destruktives Wesen bringt Lilo und Nani dabei immer wieder in Schwierigkeiten.
Nani will ihrer kleinen Schwester eine stabile, sichere Umgebung bieten. Dabei sitzt ihnen ständig der Sozialarbeiter Cobra Bobo im Nacken. Deshalb versucht Nani unter anderem, eine feste Arbeitsstelle zu finden...
«Whitewashing»-Vorwurf gegen Disney
Eine Twitter-Nutzerin schreibt: «Der Konflikt in Lilo und Stitch, bei dem es um den Versuch des kolonialistischen Staates geht, die kleine ‹zerrüttete› hawaiianische Familie auseinanderzureissen, wird noch deutlicher dadurch, dass beide Mädchen dunklerer Hautfarbe sind. Die Besetzung der Rolle der Nani mit einer hellhäutigen Hawaiianerin steht dem im Wege.»
Eine weiter Nutzerin findet: «Lilo und Stitch repräsentieren dunkelhäutige People of Color.» Nanis Besetzung mit Agudong sei eine Form des «Whitewashing». Das sei etwas, «was Disney immer» mache.
Auch das Argument, dass Disney bei der Realverfilmung von «Arielle, die Meerjungfrau» (2023) eine afroamerikanische Hauptdarstellerin besetzt habe, lassen die Kritiker nicht gelten. Schliesslich habe sich die Vorlage von Arielle nicht auf die kulturelle Herkunft bezogen. Das sei bei «Lilo & Stitch» klar der Fall gewesen. «Ihr vergleicht Orangen mit Äpfeln», twittert eine Kommentatorin.
Bereits bei «Aladdin»-Realfilm hagelte es Kritik
Es ist nicht das erste Mal, dass Disney wegen Besetzungsentscheidungen bei Realfilm-Remakes kritisiert wird. So geschehen 2019 bei «Aladdin», wo Naomi Scott (29) als britische Schauspielerin indischer Abstammung Prinzessin Jasmin verkörpert hatte. Jasmin war im Trickfilm-Original 1992 die erste Disney-Prinzessin mit dunklerer Hautfarbe.