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«Mein liebster Job aller Zeiten»

«Firefly» wird 20: Eine Staffel, ein Film und ein Wunsch

Vor mittlerweile 20 Jahren wurde Joss Whedons Serie «Firefly» erstmals im US-Fernsehen gezeigt. Trotz nur weniger Episoden geniesst sie Kultstatus bei Sci-Fi-Fans.

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Nathan Fillion (M.) mit Adam Baldwin und Gina Torres in "Firefly".
Nathan Fillion (M.) mit Adam Baldwin und Gina Torres in "Firefly". imago images/Everett Collection

Eine eigene Ästhetik, liebenswürdige Charaktere und Abenteuer wie aus einem Western haben der Sci-Fi-Serie «Firefly - Der Aufbruch der Serenity» zu Kultstatus verholfen. Doch wird die Crew der «Serenity», eines Transport-Raumschiffs der namensgebenden Firefly-Klasse, jemals auf die Brücke zurückkehren? Das US-Fernseh-Network Fox zeigte vor 20 Jahren, am 20. September 2002, die erste Folge. Beziehungsweise: Fox hätte damals die erste Episode zeigen sollen.

Warum wurde «Firefly» abgesetzt?

Vielerorts wurde in den vergangenen Jahren berichtet, dass das Network sich wohl eine neue Serie im Stil von «Buffy - Im Bann der Dämonen» gewünscht hatte, die ebenfalls auf einer Idee von Regisseur und Autor Joss Whedon (58) basierte. Doch schon der Start war kurios und stand unter keinem guten Vorzeichen.

Denn im Fernsehen war damals gar nicht die erste Folge zu sehen und Fox stieg mit der eigentlich zweiten Episode ein. Auch die weiteren Folgen wurden teils nicht in chronologischer Reihenfolge gezeigt, was wohl unter anderem dazu beitrug, dass die TV-Quoten damals nicht den Erwartungen entsprachen. Hinzu kam laut US-Medienberichten auch noch schlechte Werbung für die Serie, die laut des Portals «Screen Rant» nie die Essenz der Produktion einfangen konnte.

Zudem lief «Firefly» auf dem gefürchteten «Death Slot». Serien galten damals in den USA quasi als dem Tode geweiht, wenn sie freitagabends zu sehen waren. Und Fox war in dieser Hinsicht berüchtigt. Nach nur elf von 14 ausgestrahlten Folgen wurde der Weltraum-Western abgesetzt. Doch der charmante Schrotthaufen, der durch das Weltall flog, bekam zumindest ein kleines Comeback. 2005 landete nach guten DVD-Verkäufen der Serie noch der Film «Serenity - Flucht in neue Welten» in den Kinos.

Wie sieht es mit weiteren Staffeln aus?

Unter anderem aufgrund seiner teils hinreissenden Charaktere und witzigen Dialoge gilt «Firefly» heute als eine der besten Serien, die nur eine Staffel lang liefen - auch wenn die Zuschauer die Produktion zunächst mit schlechten Quoten abgestraft hatten.

Der humorvolle aber manchmal auch gerissene Captain Malcolm Reynolds (Nathan Fillion, 51), der pragmatische Pilot Wash (Alan Tudyk, 51), dessen Ehefrau und Badass Zoë (Gina Torres, 53) sowie der kernige Söldner Jayne Cobb (Adam Baldwin, 60) waren ebenso das Herz der Serie wie die bezaubernde Mechanikerin Kaylee (Jewel Staite, 40), der aufgeweckte Schiffsarzt Simon (Sean Maher, 47), dessen jüngere Schwester River (Summer Glau, 41), der Priester Shepherd Book (Ron Glass, 1945-2016) und die Begleiterin Inara (Morena Baccarin, 43), die teils eine fast mütterliche Rolle an Bord einnahm. Hinzu kamen unter anderem auch heutige Stars wie Christina Hendricks (47) und der noch junge Zac Efron (34) in Gastrollen.

Auf dem Portal «Rotten Tomatoes» gilt die Serie als «frisch». Dieser Status wird verliehen, wenn mindestens 60 Prozent gesammelter Kritikermeinungen positiv sind. Die «Firefly»-Staffel liegt hier bei 77 Prozent und beim Publikum sogar bei 97 Prozent. In der «Internet Movie Database» wird «Firefly» zudem aktuell unter den 30 bestbewerteten Serien überhaupt geführt.

Wie sieht es mit weiteren Staffeln aus?

Viele Fans weltweit wünschen sich noch heute, dass die Serie weitere Staffeln bekommt. Und auch einige Stars wären sicherlich mit an Bord. Nathan Fillion betonte in den vergangenen Jahren immer wieder, wie sehr er die Arbeit an der Serie geliebt habe. «Firefly» war «mein liebster Job, den ich jemals hatte», bis die Serie «The Rookie» in sein Leben kam, erzählte der Schauspieler im Rahmen der «Comic-Con@Home 2020». Nun halte es sich die Waage.

«Es war mein liebster Job aller Zeiten», hatte er auch bereits 2011 im Gespräch mit «Entertainment Weekly» geschwärmt. «Ja, ja», antwortete er damals auch auf die Frage, ob er wieder mit dabei wäre, wenn Fox nun doch zu der Serie zurückkehren würde. Zunächst würde er sich aber die Argumente des Networks für das erneute Interesse genau ansehen. Stattdessen würde er gerne selbst neue Folgen umsetzen, meinte er damals: «Wenn ich in der California Lottery 300 Millionen Dollar gewinnen würde, würde ich als erstes die Rechte an ‹Firefly› kaufen, es selbst machen und die Serie im Internet vertreiben.»

«Warum sollte ich es nicht machen? Es war eines der besten Dinge, die mir je passiert sind», erklärte Fillion zudem kürzlich im Podcast «Inside Of You with Michael Rosenbaum» auf ein mögliches Reboot oder eine Fortsetzung angesprochen. Dafür würde Fillion sofort erneut mit Whedon zusammenarbeiten, auch wenn der Regisseur in den vergangenen Jahren stark in der Kritik stand.

Whedon wurde unter anderem mehrfach vorgeworfen, seine Macht missbraucht und sich unangemessen verhalten zu haben. Anfang 2021 teilte die Schauspielerin Charisma Carpenter (52) bei Instagram mit, dass Whedon an den Sets von «Buffy - Im Bann der Dämonen» und «Angel - Jäger der Finsternis» angeblich «toxische und feindselige Arbeitsumgebungen» geschaffen habe. Zudem habe er etwa mehrfach gedroht, sie zu feuern. Auch der Schauspieler Ray Fisher (35) und seine Kollegin Gal Gadot (37) hatten zuvor Vorwürfe eines Fehlverhaltens erhoben.

Fillion habe dies bei «Firefly» anders erlebt. «Das war nicht meine Erfahrung mit diesem Mann», erzählte er in dem Podcast. Ob die Serie tatsächlich noch einmal ein Comeback feiern kann, wird sich zeigen müssen. Handfeste Pläne gibt es bisher wohl nicht - aber laut des Schauspielers zumindest vorsichtige Überlegungen: «Wir sprechen, wir scherzen, wir fantasieren.»

Von spot on news AG am 20. September 2022 - 11:30 Uhr