Auf Halloween–Partys in Hollywood werden 2023 vermutlich nicht allzu viele Barbies herumlaufen. Zwar liegen Kostüme rund um den Kino–Megaerfolg «Barbie» mit Margot Robbie (33) und Ryan Gosling (42) in diesem Jahr voll im Trend, doch es gibt für US–Schauspielerinnen und –Schauspieler einen triftigen Grund, auf derartige Verkleidungen zu verzichten. Sie könnten gegen Streikregeln verstossen. Darauf weist die Schauspielergewerkschaft SAG–AFTRA nun hin.
Keine Fotos von Barbie–Kostümen?
Schauspielerinnen und Schauspieler sollen demnach keine Fotos auf ihren Social–Media–Kanälen veröffentlichen, auf denen sie als Charaktere aus Produktionen grosser Studios zu sehen sind, mit denen die Gewerkschaft sich bisher nicht einigen konnte. Erst kürzlich waren Verhandlungen zwischen der SAG–AFTRA und dem Verband der TV– und Filmproduktionsunternehmen vorerst gescheitert.
Ob Gewerkschaftsmitglieder wohl das Risiko eingehen, von anderen in den jeweiligen Kostümen abgelichtet zu werden? Und liegen die Rechte für Barbie nicht beim Spielzeughersteller Mattel? Auch wenn letzteres zumindest auf dem Papier so sei, sei es sicherlich verpönt, den Anschein zu erwecken, den bisher erfolgreichsten Film des Jahres zu promoten, meint das Branchenmagazin «The Hollywood Reporter». Es gehe schliesslich im Kern um die Botschaft, die ein Kostüm senden könne.
Einfacher Zombie statt Spider–Man oder Wednesday Addams
Mitgliedern ist es während des Streiks verboten, für Filme und Serien der bestreikten Studios zu werben. Für sie sind mit der SAG–AFTRA–Ansage damit sehr viele berühmte Charaktere gewissermassen tabu. Auch Wednesday Addams aus dem Netflix–Hit «Wednesday» oder Superheld Spider–Man fallen demnach unter die Regel der Gewerkschaft. Beide finden sich laut Google derzeit in der Top Ten der Trends bei Halloween–Kostümen – neben Barbie, die die Liste anführt.
SAG–AFTRA rät zumindest dazu, lieber auf allgemeine Kostüme wie «Zombie», «Geist» und «Spinne» zu setzen oder sich als Charakter aus einer animierten Produktion zu verkleiden, die nicht vom Streik betroffen ist. Man wolle eine klare Botschaft senden, dass die Inhalte der Studios ohne einen fairen Vertrag nicht beworben werden. Marvel–Superhelden – wie eben Spider–Man – seien laut «The Hollywood Reporter» übrigens nicht erlaubt, denn die Rechte an diesen gehören schliesslich Disney.