«Im Westen nichts Neues» geht in der Kategorie «Bester internationaler Spielfilm» als deutscher Kandidat ins Oscar-Rennen. Das hat eine neunköpfige Jury um die Vorsitzende Maria Furtwängler (55) entschieden, wie German Films mitteilte. Der Netflix-Streifen von Regisseur Edward Berger (*1970) ist die erste deutsche Verfilmung des Antikriegs-Romans «Im Westen nichts Neues» (1928) von Erich Maria Remarque (1898-1970). Die US-Verfilmung von 1930 räumte bei den Academy Awards zwei Oscars ab.
Die Jury würdigt die Netflix-Produktion als ein «radikales Werk». «Im Westen nichts Neues» zeige «schonungslos die Maschinerie und die Entmenschlichung des Krieges». Weiter heisst es: «Edward Berger legt in aller Deutlichkeit dar, wie die eitlen, weltfremden Entscheidungsträger in arroganter Eitelkeit die jungen Soldaten in die Schlacht schicken und ohne jedes Gewissen opfern. Die erste deutsche Verfilmung des fast hundert Jahre alten Romans von Erich Maria Remarque ist von erschreckender Aktualität und setzt ein starkes Zeichen gegen den Krieg.»
Regisseur Edward Berger: «Es wird ein langer Weg sein, der vor uns liegt»
Regisseur Edward Berger erklärt, dass das Buch von Remarque «heute leider aktueller ist, als wir es vermutet hätten». Dass der Film nun ins Rennen um die Oscars gehe, «ist eine unglaubliche Ehre». «Es wird ein langer Weg sein, der vor uns liegt», so der Filmemacher.
In die Hauptrollen des Paul Bäumer und seiner Kameraden schlüpfen unter anderem das Burgtheater-Ensemblemitglied Felix Kammerer (26), die deutschen Schauspieler Albrecht Schuch (37), Aaron Hilmer (23), Moritz Klaus (23) und Edin Hasanovic (30). Ebenfalls Teil der Besetzung sind Daniel Brühl (44), Devid Striesow (48) und Andreas Döhler (*1974).
«Im Westen nichts Neues» setzte sich gegen acht Filme durch
«Im Westen nichts Neues» setzte sich gegen acht weitere Filme durch: «Lieber Kurt» von Til Schweiger (58), «Alle reden übers Wetter» von Annika Penske, «Alles in bester Ordnung» von Natja Brunckhorst (55), «Der Passfälscher» von Maggie Peren (48), «Nico» von Eline Gehring (38), «Niemand ist bei den Kälbern» von Sabrina Sarabi (39), «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush» von Andreas Dresen (59) und «Wir könnten genauso gut tot sein» von Natalia Sinelnikova (*1989).
Aus den eingereichten Filmen in der Kategorie «Bester internationaler Spielfilm» wird die Academy of Motion Picture Arts and Sciences 15 Streifen auswählen und eine Shortlist erstellen. Daraus werden dann die fünf nominierten Filme ausgewählt. Die 95. Oscars werden am 12. März 2023 verliehen.