Jerry Springer (1944-2023) ist tot. Der legendäre Talkshow-Host verstarb im Alter von 79 Jahren nach einer «kurzen Krankheit», wie verschiedene US-Medien, darunter «People», melden. Springer soll am Donnerstagmorgen (Ortszeit) friedlich in seinem Zuhause in Chicago verstorben sein. In einem «People» vorliegenden Statement liess Springers Familie erklären: «Jerrys Fähigkeit, Kontakt zu Menschen herzustellen, stand im Zentrum seines Erfolges [...]. Er ist unersetzbar und sein Verlust schmerzt immens».
Kontroverser Talkshow-Host
Über sagenhafte 28 Staffeln und mehr als 4.000 Episoden moderierte Springer von 1991 bis 2018 seine legendäre Talk-Sendung «The Jerry Springer Show». Mit seiner Show, die in einigen Märkten sogar Oprah Winfrey (69) an Popularität übertraf, galt Springer als König des Trash-TV. Er selbst sagte «CNN» zufolge einmal über die von ihm moderierte Sendung: «Ich finde, [die Show ist] albern, verrückt und hat keinen rettenden sozialen Wert, ausser eine Stunde Eskapismus zu bieten [...]. Es ist eine Show über Verrücktheit».
Nach dem Ende seines grössten TV-Erfolges war Springer von 2019 bis 2022 in der Reality-TV-Gerichtsshow «Judge Jerry» zu sehen, und trat zuletzt in der US-amerikanischen Ausgabe von «The Masked Singer» auf.
Früherer Bürgermeister von Cincinnati
Springer wurde im Jahr 1944 in einer Londoner U-Bahnstation geboren, die im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker diente. Seine Eltern waren deutsch-jüdische Geflüchtete. 1949 zog die Familie in die Vereinigten Staaten. Springer schlug zunächst eine politische Laufbahn ein, arbeitete als Berater für Robert F. Kennedy (1925-1968) und kandidierte im Jahr 1970 erfolglos für den US-Kongress. Im Jahr 1977 wurde er dann zum Bürgermeister von Cincinnati gewählt, und durchlief eine Amtszeit, bevor er sich in der folgenden Dekade ganz dem Journalismus zuwandte.