Am heutigen Samstagabend entscheidet sich, wer den grössten europäischen Musikwettbewerb gewinnt. Vor dem neuen Sieger verewigten sich bereits einige Künstlerinnen und Künstler in der Geschichte des Eurovision Song Contests, die heute als ESC–Legenden gelten.
Die erfolgreichsten: Johnny Logan und Loreen
Den Titel des erfolgreichsten ESC–Kandidaten trägt Johnny Logan (71) bis heute. Zweimal gewann der Ire als Sänger, zudem steuerte er als Songwriter das Gewinnerlied «Why Me?» von 1992 bei. Demnach verdankt sein Land ihm drei der insgesamt sieben Siege. 1980 führte er das Teilnehmerfeld mit «What's Another Year» vor Katja Ebstein (80) an, sieben Jahre später führte ihn die Ballade «Hold Me Now» zum Sieg.
Aber nicht nur Johnny Logans Name ist auf ewig mit dem ESC verbunden. Auch Loreen (41) zählt zu den Grössen des Musikevents. Nach dem irischen Sänger ist sie die zweite Musikerin, die den ESC mehr als einmal gewonnen hat. Zum internationalen Ruhm katapultierte sie sich 2012 mit «Euphoria». Rund 40 Wochen lang war die Schwedin mit dem Song in den deutschen Charts vertreten. Auch in Grossbritannien, Österreich, der Schweiz und in ihrem Heimatland wurde er zum Dauerbrenner. Ein zweites Mal holte sie 2023 mit «Tattoo» den Sieg für Schweden.
Måneskins grosser Durchbruch
Dem italienischen Publikum waren Måneskin schon wegen ihrer Teilnahme am italienischen «X Factor» bekannt. International bekannt wurde die Gruppe um Damiano David (26) vier Jahre später. 2021 triumphierten sie beim ESC, ihr Song «Zitti e buoni» landete in zahlreichen Singlecharts in den Top drei.
An ihren Erfolg knüpften sie später unter anderem mit «I Wanna Be Your Slave» an. Darauf folgten Auszeichnungen wie der Award als «Bester Rock Act» bei den MTV Europe Music Awards. Ihr Erfolg zeigte sich auch in Auftritten bei namhaften Festivals wie Rock am Ring und Rock im Park, Rock Werchter oder dem Nova Rock Festival.
ABBA gewinnen im zweiten Anlauf
Auch ABBA nutzten den ESC als Sprungbrett für eine internationale Karriere. Zunächst scheiterte die schwedische Gruppe jedoch. 1973 schaffte sie es im Vorentscheid mit «Ring Ring» nur auf Platz drei. Ein Jahr später dann der Erfolg: Die bislang weitgehend unbekannte Band performte ihren Song «Waterloo» – ein für den Contest ungewöhnlich poppiges Lied. Der Jury gefiel es, und so setzten sich ABBA unter anderem gegen Musikstar Olivia Newton–John (1948–2022) durch. Es war der erste ESC–Sieg für Schweden.
Agnetha Fältskog (75), Björn Ulvaeus (80), Benny Andersson (78) und Anni–Frid Lyngstad (79) dominierten mit dem Gewinnerlied auch die deutschen Singlecharts. Für sie bedeutete ihr ESC–Triumph den Startschuss einer langen Musiklaufbahn. Auf «Waterloo» folgten weitere Hits wie «Mamma Mia», «Dancing Queen» und «Money, Money, Money».
Lena holt ersten Sieg in 28 Jahren für Deutschland
2010 schickte Deutschland die 19–jährige Lena Meyer–Landrut (33) nach Oslo. 28 Jahre waren seit dem ersten und letzten deutschen ESC–Sieg vergangenen. Den hatte Nicole (60) 1982 mit «Ein bisschen Frieden» errungen. Danach gab es lediglich zwei zweite und zwei dritte Plätze für Deutschland, ein Sieg blieb aus.
Umso spektakulärer war es, als Lena mit «Satellite» den Sieg holte. Einen zweiten verpasste sie 2011 knapp. Doch sie dürfte nicht lange enttäuscht gewesen sein. Sie etablierte sich als Popsängerin im deutschen Musikgeschäft und weitete ihre Karriere auf Castingshows im Fernsehen aus.
Conchita Wurst bleibt dem ESC treu
Conchita Wurst (36), die Kunstfigur des österreichischen Musikers Tom Neuwirth, gewann 2014 den ESC – der zweite Sieg für Österreich. Mit «Rise Like a Phoenix» setzte Conchita Wurst ein Zeichen für Toleranz und wurde zu einem bekannten Gesicht der LGBTQ+–Community.
Dem ESC bleib sie erhalten. 2024 suchte Conchita Wurst mit Rea Garvey (52) den Kandidaten für den deutschen Vorentscheid, in diesem Jahr war die Musik–Ikone Teil des Vorentscheid–Finales.
Céline Dion siegt mit einem Punkt Vorsprung
Heute ist Céline Dions (57) Name jedem ein Begriff – doch vor ihrer ESC–Teilnahme war sie nur in Kanada und Frankreich bekannt. 1988 trat sie dann beim Wettbewerb mit «Ne Partez Pas Sans Moi» für die Schweiz an. Um den Sieg musste sie bis zur letzten Sekunde zittern. Mit nur einem Punkt Vorsprung wurde sie statt dem Briten Scott Fitzgerald (77) zur Gewinnerin gekürt. Die internationale Musikwelt eroberte sie kurz darauf, als sie vom Französischen ins Englische wechselte. 1997 erreichte ihre Karriere mit dem «Titanic»–Hit «My Heart Will Go On» ihren Höhepunkt.
Die Aufregung ist gross, denn zum ersten Mal seit 1988 könnte sie nun wieder beim ESC involviert sein. Medien spekulieren über einen möglichen Final–Auftritt des Weltstars. Dieser hatte am Dienstag (13. Mai) mit einer Videobotschaft im zweiten ESC–Halbfinale für Aufsehen gesorgt. «Ich würde nichts lieber tun, als mit euch in Basel zu sein», sagte Dion darin. Ein «Es tut mir leid» wurde von Vielen als Absage gewertet. Doch es bleibt weiterhin unklar. «Wir sind nach wie vor mit Céline Dion in Kontakt», teilte ESC–Kommunikationschef Edi Estermann dem Schweizer «Blick» mit.