Julia Ormond (58, «The Walking Dead: World Beyond») hat am Mittwoch (4. Oktober) in New York Klage gegen den gefallenen Hollywood–Mogul Harvey Weinstein (71) eingereicht. Das berichtet «Variety». Ormond behauptet, Weinstein habe sie 1995 nach einem Geschäftsessen sexuell belästigt, als er sie zu einer Massage aufforderte, auf sie kletterte, masturbierte und sie zum Oralsex gezwungen haben soll.
Nach dem angeblichen Übergriff informierte die Schauspielerin ihre Vertreter der Creative Artists Agency, kurz CAA, über den Vorfall mit Weinstein. In der Klage heisst es, die Mitarbeiter der Künstleragentur sollen sie davor gewarnt haben, sich zu äussern, und hätten sie nicht geschützt. Ormond wirft der Agentur deshalb Fahrlässigkeit und Verletzung der Treuepflicht vor.
Ausserdem verklagt Ormond die Filmproduktionsgesellschaft Miramax, die 1979 von den Brüdern Harvey und Bob Weinstein (68) gegründet wurde, und die Walt Disney Company, zu der Miramax in den 90er Jahren gehörte. «Die Männer bei CAA, die Ormond vertraten, wussten von Weinstein», heisst es in der Klage. «Genauso wie Weinsteins Arbeitgeber bei Miramax und Disney. Unverschämterweise hat keines dieser prominenten Unternehmen Ormond gewarnt, dass Weinstein eine Vorgeschichte von Übergriffen auf Frauen hatte, weil er zu wichtig und zu mächtig war und ihnen zu viel Geld einbrachte.»
Weinstein streitet Vorwürfe ab
Harvey Weinstein streite die von Julia Ormond gegen ihn erhobenen Vorwürfe kategorisch ab, erklärte Weinsteins Anwalt in einem Statement. «Er ist bereit, sich vehement zu verteidigen. Dies ist ein weiteres Beispiel für eine Klage gegen Herrn Weinstein, die nach Jahrzehnten eingereicht wird, und er ist zuversichtlich, dass die Beweise die Behauptungen von Frau Ormond nicht stützen werden.»
Sie gehe jetzt mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit, «weil ich das Gefühl habe, dass wir immer noch einen Systemwandel brauchen, und ich glaube, dass wir die Ermöglicher zur Verantwortung ziehen müssen, um dieses Ziel zu erreichen», sagte Ormond, die ihre Klage unter dem Ende 2022 eingeführten Adult Survivors Act einreichte, im Gespräch mit «Variety». «Ich habe das Gefühl, dass genau das bei mir passiert ist.»
Offensichtlich sitze Harvey Weinstein im Gefängnis und werde noch sehr lange im Gefängnis bleiben. «Ich persönlich glaube nicht, dass Harvey dies ohne Möglichmacher hätte schaffen können. Und für mich ist das die Ebene, auf die man vordringen muss, wenn es um die Ursache geht.»
Nachdem Weinstein in zwei Prozessen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilt wurde, verbüsst er derzeit eine 23–jährige Haftstrafe in New York, gefolgt von einer 16–jährigen Haftstrafe in Los Angeles.