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Im Bernabéu-Stadion in Madrid

«Lebende Legende»: Toni Kroos mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Bundespräsident Frank–Walter Steinmeier hat Fussball–Weltmeister Toni Kroos das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Zeremonie fand an einem für den Ex–Profi höchst symbolischen Ort statt: im Madrider Bernabéu–Stadion, seiner langjährigen sportlichen Heimat.

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Real Madrids Präsident Florentino Pérez (li.) und Frank-Walter Steinmeier (re.) hielten Reden für Toni Kroos.
Real Madrids Präsident Florentino Pérez (li.) und Frank-Walter Steinmeier (re.) hielten Reden für Toni Kroos. Burak Akbulut/Anadolu/ABACAPRESS/ddp images

Dort, wo Toni Kroos (35) zehn Jahre lang Fussball spielte, hat ihm Bundespräsident Frank–Walter Steinmeier (69) am Donnerstagabend das Bundesverdienstkreuz überreicht. Die feierliche Zeremonie fand im Estadio Santiago Bernabéu in Madrid statt.

Steinmeier, der sich derzeit auf Staatsbesuch in Spanien befindet, fand grosse Worte für den ehemaligen Nationalspieler. Kroos sei auf dem Platz stets «das Herz seiner Mannschaften gewesen» und fungiere als «Spielmacher der deutsch–spanischen Freundschaft». Der Bundespräsident bezeichnete ihn zudem als «lebende Legende», wie unter anderem der «Kicker» berichtet.

Mehr als ein Fussballer

Denn ausgezeichnet wurde der sechsmalige Champions–League–Sieger vor allem für sein gesellschaftliches Engagement. Seit zehn Jahren unterstützt die Toni–Kroos–Stiftung schwer und chronisch kranke Kinder sowie deren Familien. Steinmeier bedankte sich «von Herzen» für diesen Einsatz, der den betroffenen Kindern Lebensqualität, Normalität und vor allem Hoffnung schenke.

«Es war auch Ihr sympathisches und besonnenes Auftreten auf und neben dem Platz, das Sie zum Vorbild für viele junge Fussball–Talente und Sportbegeisterte gemacht hat», so der Bundespräsident. Auch der Präsident von Real Madrid, Florentino Pérez (78), hielt eine Rede für Kroos und würdigte ihn sichtlich bewegt als «einen der besten Spieler aller Zeiten».

Ein emotionaler Moment für den Ex–Profi

Kroos selbst zeigte sich sichtlich gerührt. Die Auszeichnung an genau diesem Ort zu empfangen, sei für ihn «extrem besonders», erklärte er in einer kurzen Ansprache. «Dieses Stadion war in den letzten zehn Jahren mein Zuhause und ich glaube, es wird es immer sein.» Hier habe er als Fussballer bei Real Madrid seine «schönste Zeit» erlebt.

Den Orden wolle er auch mit dem Team seiner Stiftung teilen. Im Fussball habe er gelernt, dass man Erfolge nur gemeinsam erzielen könne, betonte Kroos. Der Profisport sei eine «Parallelwelt» – die Arbeit für andere Menschen habe ihm geholfen, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. An seine ehemaligen Kollegen richtete er einen klaren Appell: Auch sie sollten sich für Menschen in Not engagieren.

Toni Kroos ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportler aller Zeiten. Seine aktive Laufbahn beendete er im vergangenen Jahr standesgemäss mit dem Gewinn der Champions League und der Teilnahme an der Heim–EM. 2014 wurde er in Brasilien mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister. Bei Bayern München sammelte er jeweils drei Meistertitel und DFB–Pokalsiege sowie einen Champions–League–Triumph. Nach seinem Wechsel zu Real Madrid 2014 folgten vier spanische Meisterschaften und fünf weitere Siege in der Königsklasse. Heute lebt er mit seiner Familie weiterhin unweit von Madrid.

Kroos ist bereits der dritte ehemalige Fussballer, der seit Anfang Oktober das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Vor ihm wurden Philipp Lahm (42) und Gerald Asamoah (47) ausgezeichnet.

Von SpotOn vor 1 Stunde