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«The Economist»-Ranking

Lebenswerteste Stadt gekürt: Ein Streifzug durch die Top drei

Wieder Wien! Österreichs Hauptstadt ist einmal mehr zur lebenswertesten Stadt gekürt worden. Aber auch Platz zwei und drei bieten jede Menge Wohlfühlflair - ein Rundgang.

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Wien ist laut "Economist"-Ranking besonders lebenswert. Insgesamt wurden 172 Großstädte nach Kriterien wie Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur verglichen.
Wien ist laut "Economist"-Ranking besonders lebenswert. Insgesamt wurden 172 Großstädte nach Kriterien wie Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur verglichen. TravnikovStudio/Shutterstock.com

Grossartige Kultur und reichlich Stabilität gab es wohl in den letzten beiden Pandemie-Jahren in keiner Stadt. 2022 hat sich das mit dem Wegfall vieler Einschränkungen geändert. Einmal mehr zeigt der «The Economist»-Index, welche Metropolen zu den lebenswertesten Städten der Welt zählen. Wir machen einen Streifzug durch die Top drei.

Platz 3: Zürich

Den Bronze-Rang im Ranking schnappt sich eine Stadt in der Schweiz: Zürich klettert im Vergleich zu 2021 fünf Plätze nach oben. Ein Grund für die Top-Platzierung ist die Tatsache, dass sie zu den besonders «gut geimpften» Städten in Europa zählt. Auch in den Kategorien Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur punktet die City. Herzstück der Metropole ist der Zürichsee. In den Sommermonaten trifft sich hier Jung und Alt für einen Schwumm oder zum Flanieren mit Eis in der Hand.

Ebenso gemütlich geht es in der Altstadt (Kreis 1) zu. Besonders im Ausgehviertel Niederdorf oder Dörfli, wie die Einheimischen sagen, fühlt man sich pudelwohl. Kleine, bunte Häuser reihen sich in engen Gassen aneinander, Cafés laden zum Verweilen ein. Highlights auf der rechtsseitigen Altstadt sind das Rathaus im Renaissance-Stil, das romanische Grossmünster und die berühmten Zunfthäuser. Kunstfreunde kommen links der Limmat auf ihre Kosten: Dort steht die Fraumünsterkirche mit Fenstern von Marc Chagall und dem von Paul Bodmer ausgemalten Kreuzgang. Wer nach diesem Programm Lust auf etwas Süsses bekommt, geht auf einen Sprung in die Confiserie «Sprüngli». Dort warten feine Pralinen und besondere Schokokreationen darauf, probiert zu werden.

Platz 2: Kopenhagen

Süss und vor allem «hyggelig» geht es auch bei den Dänen zu. Platz 2 geht an Kopenhagen, die Gourmet-Hauptstadt im Norden. Hier gibt es mehr Michelin-Sterne als in jeder anderen skandinavischen Stadt. Das Restaurant «Noma» von Spitzenkoch René Redzepi wurde mehrfach als «bestes Restaurant der Welt» ausgezeichnet und gilt als kulinarische Offenbarung. Allerdings hat es seinen Preis. Ein Menü kann gut und gerne 355 Euro pro Person kosten. Wer einen schmaleren Geldbeutel hat, kann einen der vielen Hot-Dog-Stände ausprobieren. Die «Pølsevogn» stehen an jeder Strassenecke.

Wie lebenswert die Stadt tatsächlich ist, merkt man schon am entspannten Blick der Bewohner auf die kleinen Dinge: «Hygge» ist ein positives Lebensgefühl, das einen unaufgeregten Lifestyle widerspiegelt. Zu spüren auch an der grünen Seele der Stadt, die sich am besten auf dem Fahrrad erkunden lässt.

Platz 1: Wien

Zur lebenswertesten Stadt 2022 wurde Wien gekürt. Die Stadt biete zahlreiche Möglichkeiten für Kultur und Unterhaltung sowie eine gute Infrastruktur und allgemeine Stabilität, heisst es im Bericht. Nachdem Österreichs Hauptstadt 2021 auf Rang zwölf abgerutscht war, hat sie es 2022 wieder an die Spitze geschafft (nach 2018, 2019 und 2020).

Kunst, Kultur, Kult: Die drei Ks werden in Wien grossgeschrieben. Drei Opernhäuser locken jedes Jahr zahlreiche Musikfreunde in ihre heiligen Hallen. Die Wiener Staatsoper beispielsweise zeigt über 50 Opern und Balkenwerke an rund 300 Tagen pro Saison. Von Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik ist alles dabei. Mit «Oper live am Platz» bietet die Staatsoper in den Monaten April, Mai, Juni und September sogar klassische Musik zum Nulltarif. Das Who's Who aus Politik, Wirtschaft und Kunst trifft sich auf dem alljährlichen Wiener Opernball, der nicht nur dank Richard «Mörtel» Lugner (89) Kultstatus erreicht hat.

Wer's lieber etwas stiller mag, kann es sich in einem der ursprünglichen Kaffeehäuser der Stadt gemütlich machen. Die Wiener Kaffeekultur sucht ihresgleichen - von «Melange» (verlängerter Mokka mit Milchschaum) über den «Kleinen Braunen» (einfacher oder doppelter Espresso mit Schlagobers) bis hin zum «Verkehrten Kaffee» (eine Art Latte Macchiato) ist alles dabei. Dazu noch ein Stück Sachertorte und selbst ein Regentag ist in trockenen Tüchern.

Neben dem obligatorischen Kaiserschmarrn begegnet man dem Adel nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell. Die Wiener Hofburg war vom 13. Jh. bis 1918 Sitz der Habsburger, allen voran Kaiser Franz und seiner «Sisi». In Führungen für Erwachsene und Kinder können sich Sisi-Fans auf die Spuren der legendären Kaiserin begeben. Prächtig wird es auch in den Prunkräumen von Schloss Belvedere, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Aufgeteilt in Unteres und Oberes Belvedere sowie Belvedere 21 bietet das Areal Kunstfreunden genug Raum, um über 800 Jahre Kunst in zahlreichen Ausstellungen zu entdecken.

Jetzt bleibt die Qual der Wahl: Wo soll's hingehen?

Von spot on news AG am 24. Juli 2022 - 11:28 Uhr