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Es gehörte einst Kaiserin Eugénie

Louvre-Raub: Hochzeitsdiadem von Gloria von Thurn und Taxis gestohlen

Der spektakuläre Kunstraub im Pariser Louvre betrifft auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Unter den gestohlenen Kronjuwelen befindet sich das Diadem, das sie 1980 bei ihrer Hochzeit in Regensburg trug. Das historische Schmuckstück aus Perlen und Diamanten gehörte einst Kaiserin Eugénie.

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Fürstin Gloria von Thurn und Taxis trug bei ihrer Hochzeit ein extrem wertvolles Diadem.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis trug bei ihrer Hochzeit ein extrem wertvolles Diadem. imago/Manfred Siebinger

Der Kunstdiebstahl aus dem berühmten Pariser Louvre betrifft indirekt auch die deutsche Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (65). Zu den wertvollen Schmuckstücken aus dem französischen Kronschatz, die ein Gangster–Quartett am Sonntag aus dem Museum stahl, gehört auch das Diadem, das Fürstin Gloria 1980 bei ihrer Hochzeit in Regensburg trug. Das berichtet unter anderem die «Mittelbayerische Zeitung». Auch ihrer Tochter Elisabeth von Thurn und Taxis (43) bestätigte den Verlust via Instagram–Story.

Als Gloria, geborene Gräfin von Schönburg–Glauchau, Johannes Fürst von Thurn und Taxis (1926–1990) in Regensburg heiratete, bekam sie für ihren grossen Tag von ihrem Schwiegervater Karl August von Thurn und Taxis (1898–1992) ein Geschenk: ein Perlen–Diadem mit Diamanten, das 1853 für die Hochzeit von Kaiser Napoléon III. (1808–1873) und Eugénie de Montijo (1826–1920) angefertigt worden war.

Von Paris nach Regensburg und zurück

1887 wurden die französischen Kronjuwelen öffentlich in Paris versteigert, um finanzielle Verpflichtungen des Staates zu erfüllen. Der Erlös sollte unter anderem helfen, die Schulden zu tilgen, die nach dem Deutsch–Französischen Krieg 1870/71 entstanden waren. Das Diadem wurde damals für 78.100 Französische Francs veräussert.

Drei Jahre später kam das prächtige Schmuckstück laut «Bild» in die Familie Thurn und Taxis nach Regensburg. Albert, achter Fürst von Thurn und Taxis (1867–1952), hatte es demnach als Hochzeitsgeschenk für seine Frau, Margarethe Klementine von Österreich (1870–1955), erworben. Sie trug es auch 1950 anlässlich ihrer diamantenen Hochzeit, als das Paar 60 gemeinsame Ehejahre feierte. Das Diadem blieb bis 1992 in der Juwelensammlung der Thurn und Taxis.

Als Johannes von Thurn und Taxis 1990 starb, stand seine Witwe Gloria vor einer gewaltigen Herausforderung: Sie musste rund 45 Millionen D–Mark an Erbschaftsteuer zahlen. Um diese Summe aufzubringen, liess sie 1992 einen Teil der Schmucksammlung beim Auktionshaus Sotheby's in Genf versteigern – darunter auch das Napoléon–Diadem, das sie an ihrem Hochzeitstag getragen hatte.

Damals soll Fürstin Gloria laut «Bild» pragmatisch gesagt haben: «Ich trage nicht so oft Kronen. Weshalb sollte ich also so viele aufbewahren?» Das Diadem wurde von der Vereinigung «Amis de Louvre» für angeblich 935.000 D–Mark ersteigert und anschliessend im Louvre in der Galerie d'Apollon ausgestellt, wo es Millionen Besucher bewundern konnten.

Spektakulärer Raub am helllichten Tag

Dort wurde es am Sonntag mit weiteren Kronjuwelen von unschätzbarem Wert gestohlen. Laut französischen Medien sollen vier Täter an dem dreisten Raub beteiligt gewesen sein. Sie sollen über einen Lastenaufzug auf den Balkon an der Galerie d'Apollon gelangt sein, dort Scheiben eingeschlagen und mit der wertvollen Beute geflüchtet sein. Insgesamt erbeuteten die Diebe neun kostbare Stücke aus dem französischen Kronschatz.

Von SpotOn vor 10 Stunden