«Die Bergretter» starten wieder durch. Am 7. November (20:25 Uhr) beginnt die 16. Staffel der beliebten Actionserie im ZDF. Die neuen Folgen versprechen neben rasanten Rettungsaktionen in schwindelerregender Höhe auch viel Liebesdrama rund um Bergretter Markus Kofler (Sebastian Ströbel, 47). Zwar hat er eine neue Liebe gefunden, doch lebt er mit zwei Ex–Freundinnen zusammen. Eine von ihnen ist Katharina Strasser, gespielt von Luise Bähr (45). Seit 2014 spielt sie die Notärztin bei «Die Bergretter» und feiert nun ihr zehnjähriges Jubiläum.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news blickt Luise Bähr zurück und erinnert sich an ihren allerersten Einsatz für «Die Bergretter». Sie verrät ausserdem, was sie nach zehn Jahren immer noch aus der Bahn wirft und wie die Chancen auf ein Liebescomeback zwischen Katharina und Markus stehen.
Können Sie sich noch an Ihren allerersten Drehtag bei «Die Bergretter» erinnern?
Luise Bähr: Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich zum ersten Mal in die Bergschuhe und die rote Bergretterjacke geschlüpft bin. Ich hatte sofort das Gefühl, das passt. Bereit für alle Abenteuer. Ich musste mich am ersten Tag direkt in eine gebaute Felsspalte abseilen. Unser Chefbergretter hatte mich gefragt: «Hast du das schon mal gemacht?» Dann habe ich gesagt: «Ja, aber nicht in so einer Situation hier und vor allem musste ich noch nie cool dabei aussehen!» Aber ich war mutig und direkt im Einsatz. Die rote Jacke hat mir geholfen (lacht). Es war superschön, das werde ich auf keinen Fall vergessen.
Sie machen die Actionszenen am liebsten selbst?
Bähr: Ja, genau. Ich liebe den Nervenkitzel. Wir haben zwar immer die echten Bergretter vor Ort, die uns sichern. Aber wir machen das mittlerweile schon so lange, dass sie wissen, dass wir uns auch gut auskennen – und dürfen fast alles selbst umsetzen. Also solche Sachen wie abseilen oder am Heli–Tau fliegen mache ich alles selbst. Für schwierigere Situationen, zum Beispiel bei Abstürzen, haben wir ein Stunt–Team vor Ort, das uns begleitet. Also da sind wir immer super aufgestellt. Actionszenen sind für mich immer eine willkommene Herausforderung.
In den vergangenen zehn Jahren haben Sie sicher sehr viel über die Bergrettung gelernt. Könnten Sie sich auch im echten Leben vorstellen, Bergretterin zu sein?
Bähr: Absolut. Wir haben vor ein paar Jahren den Ehrenbergretter–Titel überreicht bekommen – was sehr schön ist – mit einem kleinen Abzeichen. Wer das trägt, ist dazu verpflichtet zu helfen. Bei mir sind es zwei Dinge: Zum einen spiele ich ja eine Notärztin und bin froh, dass mir dadurch das kleine Erste–Hilfe–ABC so geläufig ist, dass ich im Notfall auch wirklich helfen könnte. Das sollte jeder regelmässig auffrischen. Das andere, was ich von den Bergrettern gelernt habe, ist, immer die Ruhe zu bewahren und besonnen zu bleiben. Gerade in extremen oder gefährlichen Situationen ist das das Wichtigste. Für den Film erzählen wir immer ein hohes Tempo, um die Spannung zu steigern. Aber in der Realität sind die Bergretter in solchen Situationen ganz ruhig. Das habe ich mir abgeguckt und fürs Leben mitgenommen.
Kann Sie nach zehn Jahren noch etwas aus der Bahn werfen?
Bähr: Ich habe immer noch das Problem, dass ich jedes Mal grinsen muss, wenn ich im Helikopter mitfliege, weil ich es immer noch so schön finde. Aber meistens muss ich im Spiel ernst gucken. Das wirft mich dann immer aus der Bahn, weil ich es eigentlich so sehr geniesse. Und natürlich die blauen Augen meines Kollegen. (lacht)
Welche Highlights kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie zurückblicken?
Bähr: Also meistens sind das tatsächlich die Naturerlebnisse, mit denen uns die Drehorte beschenken, die man sonst nicht so hat. Wenn man zum Beispiel vor Sonnenaufgang oben auf dem Berg steht, der Nebel noch im Tal hängt und dann die Sonne aufgeht. Das sind Momente, die mich glücklich machen. So etwas erlebt man im normalen Leben nicht unbedingt so oft. Besonders faszinierend war es auch, mal in einer richtigen Gletscherspalte zu stehen. Solche Erlebnisse sind beeindruckend. Und dann sind da natürlich die tollen Kollegen und das einzigartige Team. Wir verbringen ja wirklich viel Zeit miteinander und sagen uns immer: Arbeitszeit ist Lebenszeit. Deshalb machen wir uns das so schön wie möglich. Mit den Jahren haben wir auch viele echte Abenteuer beim Drehen erlebt. Das schweisst natürlich zusammen. Wir sind wirklich eine richtige «Bergretter»–Familie geworden, Freunde fürs Leben.
Wie fühlt es sich an, eine Figur wie Katharina Strasser über so eine lange Zeit zu spielen und zu entwickeln?
Bähr: Das Schöne ist, dass sich wie jeder Mensch auch jede Rolle weiterentwickelt. Bisher gefällt mir das total gut. Katharina und ich sind uns auch ein bisschen ähnlich. Wir sind beide mutige Frauen, mit denen man Pferde stehlen kann und gleichzeitig mit viel Empathie ausgestattet. Das eint uns ein bisschen. Aber ich bin schon froh, dass ich in meinem Leben genauer weiss, was ich möchte, als sie. Katharina ist da eher noch auf der Suche, auch wenn sie das in dieser Staffel mehr und mehr herausfindet.
Zu Beginn der neuen Staffel scheint Katharina einen Neuanfang anzustreben ...
Bähr: Ja, sie fängt an, sich mehr zu emanzipieren und ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Markus ist in festen Händen und sie versucht, nach vorne zu schauen. Und dabei spielt ihr das Leben ein paar nette Karten zu.
Was würden Sie sich für Katharina wünschen?
Bähr: Dass sie ihr Glück findet. Ob nun mit oder ohne Markus ... wer weiss?
Also ist das zwischen Katharina und Markus noch nicht ganz abgeschlossen?
Bähr: Nein. Ich glaube, wenn man sich einmal wirklich geliebt und dabei so eine tiefe Liebe wie die beiden empfunden hat, dann geht das nie wirklich ganz. Doch wenn man liebt, muss man auch loslassen können. Man muss sehen, wie man damit umgeht oder ob diese Liebe vielleicht doch nochmal neu entfacht wird. Der Zuschauer kann gespannt sein, wer am Ende wem in den Armen liegt...
Manche Fans würden sich sicherlich ein Liebes–Comeback der beiden wünschen...
Bähr: Ja, absolut. Ich bekomme auch ständig Fanpost, dass das der grösste Wunsch sei und ich mich doch bitte mal ein bisschen anstrengen soll. (lacht)