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Veröffentlichung seines Debütalbums

Matteo Bocelli: «Mein Vater war überrascht, als er mein Album hörte»

Matteo Bocelli veröffentlicht mit «Matteo» sein erstes Album. Im Interview erzählt der Sohn von Andrea Bocelli über seine Zusammenarbeit mit Ed Sheeran und das Verhältnis zu seinem Vater.

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Matteo Bocelli bringt sein erstes Album heraus.
Matteo Bocelli bringt sein erstes Album heraus. Riccardo Nacchi

Matteo Bocelli (25) veröffentlicht am 22. September sein Debütalbum «Matteo». Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Sohn des italienischen Startenors Andrea Bocelli (64), wie es zur Zusammenarbeit mit Ed Sheeran (32) und dessen Bruder kam, wie sein Vater ihn in seiner Karriere unterstützt und warum das deutsche Publikum für ihn besonders ist.

Sie haben Ihr erstes Album «Matteo» veröffentlicht. Warum ist es nach Ihnen benannt?

Matteo Bocelli: Ich habe das letzte Jahr damit verbracht, an meinem Debütalbum zu arbeiten und ich freue mich sehr, dass die Fans es endlich hören können. Die Arbeit an diesem Album war für mich ein grossartiges Ventil in einer Phase meines Lebens, in der ich eine enorme kreative und emotionale Entwicklung durchgemacht habe. Ich konnte all meine Gefühle und Emotionen zu Papier bringen und in dieses Projekt eintauchen. Ich habe das Gefühl, dass ein Album entstanden ist, das mich der Welt vorstellt und es anderen ermöglicht, mich ein wenig besser kennenzulernen. Aus diesem Grund wollte ich das Album «Matteo» nennen, weil ich das Gefühl habe, dass es die richtige Art ist, mich vorzustellen.

Die Songs sind auf Englisch und Italienisch. Wie ist es für Sie, in beiden Sprachen zu singen?

Bocelli: Ich finde es toll, dass man mit verschiedenen Sprachen unterschiedliche Klänge und Gefühle ausdrücken kann. Ich bin damit aufgewachsen, englische Musik zu hören, also ist es etwas, mit dem ich mich sehr leicht identifizieren kann. Aber ich liebe auch die italienische Sprache. Da es meine Muttersprache ist, fällt es mir auch am leichtesten, meine Gefühle und Gedanken auszudrücken, wenn ich Lieder auf Italienisch schreibe.

Wie haben Sie an Ihrem ersten Album gearbeitet?

Bocelli: Ich finde, dass die Inspirationen für jeden Song aus echten Lebenserfahrungen kommen. Aber es geht darum, über die eigenen Erfahrungen hinauszuschauen und auch die Erfahrungen anderer Leute zu berücksichtigen. Ich unterhalte mich mit anderen Menschen, höre mir die Geschichten über ihr eigenes Leben an, lese Bücher.

Als es an der Zeit war, das Album fertig zu stellen und die Songs auszuwählen, die darauf enthalten sein sollten, habe ich diejenigen ausgewählt, die am authentischsten sind und die aktuellen Ereignisse in meinem Leben widerspiegeln. Ich schreibe seit mehr als drei Jahren Songs, also habe ich mich darauf konzentriert, Lieder auszuwählen, die sich auf mein aktuelles Leben beziehen und auf das, was ich den Menschen in diesem Moment mitteilen möchte.

«Chasing Stars» wurde von Ed Sheeran und seinem Bruder geschrieben. Wie kam es zu der Idee, mit den beiden zusammenzuarbeiten?

Bocelli: Es war sehr aufregend für mich, ein Stück von Ed Sheeran auf meinem ersten Album zu haben. Der Song, den Ed und Matt zusammen geschrieben haben, war so gut gemacht und brauchte wirklich nicht viele Anpassungen oder Korrekturen von meiner Seite. Ich habe ein paar Aspekte geändert, was meinen Gesangsstil angeht, aber der Song war von Anfang an wunderschön. Es war eine schöne Erfahrung, die ich nie vergessen werde.

Ich bin ein Fan von Ed, seit ich klein war. Ich habe seine Arbeit von Anfang an bewundert und habe auch immer zu ihm als Person aufgeschaut. Ich war begeistert von der Chance, mit einer Legende wie ihm zu arbeiten. Als ich «Chasing Stars» zum ersten Mal hörte, wusste ich, dass ich diesen Song unbedingt aufnehmen wollte. Ich liebe nicht nur den Sound, sondern auch die Tatsache, dass wir beide diese liebevolle Beziehung zu unseren Vätern hatten.

Der Song handelt von der Unterstützung eines Vaters für seinen Sohn. Wie hat Sie Ihr Vater am meisten unterstützt?

Bocelli: Mein Vater war immer der Erste, der mich unterstützt hat und mir immer mit Ratschlägen zur Seite stand. Er kann mir Tipps geben, wenn es ums Singen und Auftreten geht. Aber letzten Endes ist er mein Vater, der will, dass ich mich an die Werte erinnere, mit denen ich aufgewachsen bin, dass ich jeden mit Respekt behandle und hart für die Dinge arbeite, die ich liebe.

Was hält er von Ihrem Album? Ist er sehr kritisch?

Bocelli: Er war immer der Erste, der mir Komplimente gemacht hat, wenn sie fällig waren. Das grösste Kompliment, das er mir macht, ist, dass er die Stärke und Kraft meiner Stimme zu schätzen weiss. Er merkt auch immer, dass ich eine natürliche Fähigkeit habe, mit dem Publikum und den Menschen in Kontakt zu treten, wenn ich auf der Bühne stehe und auftrete. Aber er erinnert mich auch immer wieder daran, dass eine gute Performance nicht nur von der Bühnenpräsenz abhängt, sondern auch von einer guten Gesangstechnik.

Er war ein wenig überrascht, als er mein Album hörte, da es eher Pop als Oper ist. Aber er hat mich sehr darin bestärkt, meinen eigenen Sound zu finden und meine eigene Karriere zu starten.

Ist es schwer, die ganze Zeit mit dem Namen Bocelli in Verbindung gebracht zu werden?

Bocelli: Ich habe das unglaubliche Privileg, in die Fussstapfen meines Vaters zu treten und durch ihn eine Menge Verbindungen und Möglichkeiten zu erben. Das bringt natürlich auch eine Menge Erwartungen mit sich. Wenn ich mich auf diese Erwartungen konzentriere, schränkt das meine Kreativität ein und verringert die Möglichkeiten, zu experimentieren und neue Musik und Klänge auszuprobieren. Aus diesem Grund kann ich nicht zu viel Energie darauf verwenden, über den Druck von aussen nachzudenken, um dem Erbe gerecht zu werden. Stattdessen konzentriere ich mich darauf, die beste Musik zu machen, die ich machen kann, und dabei mir selbst und meinem Sound treu zu bleiben.

Eine Musikerfamilie ist sicherlich sehr beschäftigt. Wie oft verbringen Sie Zeit mit ihrer Familie?

Bocelli: In den letzten Monaten war ich definitiv sehr beschäftigt, aber es ist mir wirklich wichtig, dass ich mir Zeit für die Dinge nehme, die mir am wichtigsten sind. Meine Familie und meine engsten Freunde sind ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und ein Teil dessen, was mich ausmacht. Wenn wir uns keine Zeit für die wichtigen Dinge im Leben nehmen, verlieren wir aus den Augen, wer wir wirklich sind. Mit unseren Telefonen und Computern sind diese wichtigen Menschen ja auch nur einen Videoanruf entfernt.

Sie werden Ihre Tournee in Berlin beginnen. Welche Verbindung haben Sie zu Deutschland?

Bocelli: Ich denke, das deutsche Publikum ist einzigartig, weil es aus einem Land mit einer erstaunlichen Musikgeschichte kommt. Es ist auch ein Land, das einen grossen Einfluss auf die Karriere eines Künstlers haben kann. Ich respektiere nicht nur die starke Musikkultur in Deutschland, sondern auch den Erfolg, den mein Vater in seiner Karriere in Deutschland hatte. Ich hoffe, dass ich das auch erreichen kann. Die Herzen Deutschlands zu erobern, wird eine unglaubliche Ehre für mich sein.

Welche Pläne und Träume haben Sie in Ihrer Musikkarriere?

Bocelli: Im Moment konzentriere ich mich darauf, mich auf meine erste Tournee vorzubereiten. Es mag seltsam klingen, weil ich mein erstes Album gerade veröffentliche, aber ich freue mich wirklich darauf, weiter an neuen Songs zu arbeiten und ein zweites Album zu machen. Ausserdem ist es ein grosses Ziel von mir, in der Zukunft eine Stadiontournee zu machen.

Von SpotOn am 22. September 2023 - 22:03 Uhr