Mit der schonungslosen Kritik an der Serien-Adaption seines Bestsellers «Der Schwarm», die Frank Schätzing (65) in der Wochenzeitung «Die Zeit» geäussert hat, sorgte der Autor für Aufsehen. Die achtteilige TV-Umsetzung sei «grundfalsch», «zusammengeschusterter Unsinn» und «ohne aktuelle Relevanz», so Schätzing. Die Nachrichtenagentur spot on news hat angesichts dieser harschen Worte beim produzierenden Sender ZDF nachgefragt - die Antwort fiel diplomatisch aus.
So könne sich «das Publikum [...] in einigen Tagen selbst einen Eindruck von der Qualität der internationalen Highend-Produktion machen». Ab dem 6. März wird «Der Schwarm» zur Primetime im ZDF ausgestrahlt. Dass die Serie in gewissen Punkten von ihrer Vorlage abweicht, sei ein normaler Prozess, heisst es weiter: «Aus unserer Sicht ist ‹Der Schwarm› eine sehr gelungene und zeitgemässe Adaption des Romans aus dem Jahr 2004. Verfilmungen von literarischen Stoffen unterscheiden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Ursprungsmedium Buch.»
Licht und Schatten?
In seiner Bewertung der Serien-Adaption fand Schätzing zwar auch positive Aspekte, es überwog jedoch der Unmut: «Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr, als es schwärmt. Gute Schauspielerriege, aber unterfordert.» Zudem sei die «globale Dimension der Bedrohung nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen». Sein Fazit in «Die Zeit» lautete folglich: «Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der Maximaleskalation des Thrillers.»
Produzent und Showrunner Frank Doelger hatte vor der Veröffentlichung des Schätzing-Interviews seine Intentionen für die Serie dargelegt: «Mir wurde auch klar, wie schwierig es sein würde, die 900 Seiten lange Auseinandersetzung mit den Naturphänomenen, die die Geschichte vorantreiben, in eine fesselnde, charakterzentrierte Serie zu verwandeln.» Entscheidend für ihn sei gewesen, «dass ich mir die Serie als einen ‹Monsterfilm› vorstellte, in dem sich die Protagonisten bewusst sind, dass da draussen irgendetwas lauert, aber nicht genau wissen, was».
Davon handelt «Der Schwarm»
In verschiedenen Regionen der Welt scheint vom Meer plötzlich eine unbestimmte Gefahr auszugehen. Eine Handvoll internationaler Wissenschaftler erkennt einen grösseren Zusammenhang zwischen den Ereignissen und stellt eine These auf, die an den Grundfesten der menschlichen Zivilisation rüttelt: Da draussen, in grosser Tiefe, gibt es intelligentes Leben, das älter und mächtiger als die Menschheit ist und das sich nun zu wehren beginnt.
Im internationalen Cast sind unter anderem Leonie Benesch (31), Barbara Sukowa (73), Oliver Masucci (54), Klaas Heufer-Umlauf (39) und Franziska Weisz (42) zu sehen.