Mit «Knives Out» und «Glass Onion» hat Rian Johnson (49) dem altmodischen Krimi à la Agatha Christie wieder Leben eingehaucht. Die Filme um den von Ex-007 Daniel Craig (55) verkörperten Privatdetektiv Benoit Blanc wurden im Kino und auf Netflix Überraschungshits. Dann wandte sich Rian Johnson der Serie zu. Im Januar startete in den USA «Poker Face», Johnsons Hommage an klassische Krimiserien wie «Columbo» oder «Mord ist ihr Hobby».
Nun gibt es «Poker Face» auch in Deutschland zu sehen. Seit dem 24. April läuft der Krimi mit «Orange Is the New Black»-Star Natasha Lyonne (44) als lebendem Lügendetektor bei Sky Atlantic. Jeden Montag laufen dort ab 20:15 Uhr je zwei der zehn Episoden in Doppelfolgen. Bei Sky Q und dem hauseigenen Streamingdienst Wow stehen ebenfalls wöchentlich zwei Episoden zur Verfügung.
Kellnerin auf der Flucht: Die Story von «Poker Face»
Charlie Cale hat eine aussergewöhnliche Gabe. Die Kellnerin kann untrüglich erkennen, wenn ein Mensch lügt. Als in dem Kasino, in dem sie arbeitet, ihre beste Freundin umgebracht wird, setzt sie ihre Fähigkeiten ein, um den Mord aufzuklären. Dabei deckt sie dunkle Geheimnisse auf und muss aus Nevada fliehen.
Mit ihrem Plymouth Barracuda fährt Charlie quer durch die USA, immer gejagt von Cliff LeGrand, dem Sicherheitschef des Kasinos. Bei jedem Zwischenstopp stösst sie auf interessante Menschen - und wird in Kriminalfälle verwickelt.
Fall der Woche nach «Columbo»-Prinzip
Laut der Macher ist «Poker Face» nach dem Fall-der -Woche-Modell strukturiert. Es gibt zwar eine übergeordnete Handlung - Charlies Flucht vor dem Kasino-Boss - doch behandelt jede Folge einen abgeschlossenen Fall.
Ähnlich wie bei «Columbo» steht der Täter in jeder Folge bereits früh fest. Es geht nicht um das «Wer hat es getan?», sondern um das «Wie kommt sie ihm auf die Schliche?». Bereits in «Knives Out» und «Glass Onion» arbeitete Rian Johnson mit dieser Strategie, auch wenn er sie originell variierte. Es werden früh Informationen verraten, ohne das ganze Bild zu enthüllen.
Natasha Lyonne und namhafte Gaststars: Die Besetzung von «Poker Face»
Johnson lernte Lyonne bei einer Party kennen. Für den Regisseur und Autor ein Glücksfall. Er war begeistert von Lyonnes Performance in der Zeitschleifen-Comedy «Matrjoschka». Und ihm war bewusst, dass man für eine Serie im Stile von «Columbo» und Co. eine charismatische Hauptfigur braucht.
Neben Lyonne spielt eine namhafte Darstellerriege in «Poker Face». Oscarpreisträger Adrian Brody («Der Pianist», 50) spielt den Boss des Kasinos, in dem Charlie arbeitet, Benjamin Bratt (59) dessen Sicherheitschef.
Die einzelnen Episoden sind ebenfalls stark besetzt. Zu Gast sind Veteranen wie Nick Nolte (82), Ron Perlman (73) und Ellen Barkin (69), dazu kommen Kaliber wie Joseph Gordon-Levitt (42) und Jungstars wie Stephanie Hsu («Everything Everywhere All at Once», 32).