In ihren im April erschienen Memoiren «Rebel Rising» hat die australische Schauspielerin Rebel Wilson (44) jede Menge Sprengstoff deponiert. Vor kurzem erhob sie den Vorwurf, ein britischer Royal habe sie zu einer Drogen–Orgie verführen wollen. Jetzt wird bekannt, dass die britische Ausgabe ihrer Erinnerungen mit einigen geschwärzten Passagen in den Buchläden des Königreichs ausliegen wird, wie der «Guardian» berichtet. Darin berichtet Wilson von ihren Erfahrungen mit ihrem britischen Kollegen Sasha Baron Cohen (52), auch bekannt als «Borat». Am Set der Krimi–Komödie «Grimsby», in Deutschland 2016 unter dem Titel «Der Spion und sein Bruder» erschienen, habe sie sich von Cohen «schikaniert, gedemütigt und kompromittiert» gefühlt, so Wilson. Trotz der Schwärzungen kamen jetzt einige Details ans Licht.
«Schlimmste Erfahrung meines Berufslebens»
«Grimsby» erzählt die skurrile Geschichte zweier ungleicher Brüder, die durch Adoption getrennt wurden und sich 28 Jahre später wieder begegnen: Einer ist inzwischen MI6–Agent, sein prolliger Bruder, gespielt von Cohen, hat elf Kinder und eine Ehefrau, gespielt von Rebel Wilson. In einem Kapitel ihrer Memoiren mit dem Titel «Sacha Baron Cohen und andere Arschlöcher» erzählt Wilson vom «Grimsby»–Dreh und Cohen: «SBC rief mich über einen Produktionsassistenten an und teilte mir mit, dass ich für den Dreh einer zusätzlichen Szene benötigt würde. Was dann folgte, war die schlimmste Erfahrung meines Berufslebens. Ein Vorfall, bei dem ich mich schikaniert, gedemütigt und kompromittiert fühlte. Aufgrund der Besonderheiten der Gesetzgebung in England und Wales kann er hier nicht abgedruckt werden». Der Rest der Seite und weitere Zeilen der folgenden Seite sind geschwärzt.
Aufforderung zu «Nachdreh» und «anschaulicher Sexszene»
An anderer Stelle ihrer Memoiren schreibt Wilson, Cohen habe mehrfach von ihr verlangt, dass sie «in einer zukünftigen Szene nackt ist». Sie sagte ihm, dass sie keine Nacktszenen drehen würde: «Ich habe ständig ‹Nein› zu ihm gesagt, und das hat ihm nicht gefallen.» Eine andere Passage bezieht sich auf eine E–Mail an Wilson, in der sie Cohen zu einem «Nachdreh» für eine «anschauliche Sexszene» nach London beordert habe. Sie schreibt, sie habe ein Treffen mit ihm, den Drehbuchautoren und dem Regisseur Louis Leterrier (50) einberufen, um zu erklären, was sie in der Szene «gerne machen würde und was nicht». In dem Buch schreibt sie: «Die Haltung, die ich bei ihnen spürte, war: Rebel Wilson verursacht ein Problem. Ich bin das Problem. Warum filme ich nicht einfach die anschauliche Sexszene, wie sie geschrieben wurde, in der das Bett durch den Boden fällt, weil ich so übergewichtig bin?» Schliesslich habe sie zugestimmt, «etwas zu drehen, damit ich aus diesem peinlichen Raum verschwinden konnte.»
«Vernünftiger, sehr verspäteter Schritt»
Cohens Management kommentierte die Streichung der Passagen in der britischen Ausgabe mit den Worten: «Der Verlag hat dieses Kapitel des Buches vor der Veröffentlichung nicht überprüft und den vernünftigen, aber sehr verspäteten Schritt unternommen, Rebel Wilsons verleumderische Behauptungen zu streichen, nachdem der Beweis erbracht wurde, dass sie falsch waren.» Der Druck von Unwahrheiten verstosse im Vereinigten Königreich und in Australien gegen das Gesetz. Dies sei keine «Besonderheit», wie Frau Wilson behauptet, sondern ein Rechtsprinzip, das seit vielen hundert Jahren gelte. Cohens Vertreter werten die Schwärzungen als «klaren Sieg für Sacha Baron Cohen», der «bestätigt, was wir von Anfang an gesagt haben – dass dies nachweislich falsch ist, in einem beschämenden und gescheiterten Versuch, Bücher zu verkaufen.» Das letzte Kapitel in dieser Auseinandersetzung scheint dennoch nicht geschrieben zu sein.