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Dank «Babo»-Doku

Reinhard Mey dankt Haftbefehl für späten Charterfolg

«Danke, Aykut», schreibt Reinhard Mey an Haftbefehl. Der Liedermacher feiert durch die Netflix–Doku «Babo» einen historischen Charterfolg und wendet sich auf seiner Webseite mit warmen Worten an den Rapper.

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Fruchtbare Kollaboration: Rapper Haftbefehl und Liedermacher Reinhard Mey.
Fruchtbare Kollaboration: Rapper Haftbefehl und Liedermacher Reinhard Mey. imago images/Photopress Müller / ddp/Steffens

Die ungewöhnliche, neue Freundschaft zwischen Haftbefehl (39) und Reinhard Mey (82) geht weiter. «Danke, Aykut», schreibt der Liedermacher am Sonntag auf seiner Webseite an seinen Musik–Kollegen, der bürgerlich Aykut Anhan heisst. Und weiter: «... für deine Zuneigung und all das, was gerade daraus in unserem Garten erblüht.»

Damit bezieht sich Mey auf den Song «In meinem Garten», der nun dank der viel diskutieren Haftbefehl–Doku auf Netflix, 55 Jahre nach seinem Erscheinen in den deutschen Charts auf Platz 15 steht. Das Lied erschien 1970 auf dem Album «Aus meinem Tagebuch». Mit eben dieser Platte posierte auch Anhan am Freitag auf Instagram. «In meinem Wohnzimmer», schrieb er dazu.

Grösster Charterfolg seiner Karriere

Für Reinhard Mey, der seit über sechs Jahrzehnten auf der Bühne steht und mehr als 500 Lieder geschrieben und vertont hat, ist es der bislang grösste Charterfolg seiner Karriere. Laut GfK hat zudem kein anderer deutschsprachiger Song je einen so langen Zeitraum zwischen seiner Veröffentlichung und dem ersten Einstieg in die Charts gehabt.

In der Netflix–Doku «Babo» geht es um den Aufstieg und Fall des Rappers. Schonungslos und voller Selbsthass spricht der Rapper darin über seine Drogenabhängigkeit. An einer Stelle spielt er auf seinem Handy «In meinem Garten», singt mit brüchiger Stimme und kommentiert: «Brutaler Song».

Mey soll am Anfang skeptisch gewesen, als man ihn bat, die Nutzung seines Lieds für die Doku zu erlauben. «Was sie zuvor im Netz über mich fanden, weckte wohl eher Zweifel als Vertrauen», schrieb Haftbefehl in seinem offenen Instagram–Brief an den älteren Kollegen. Nachdem er die Doku gesehen hatte, gab Mey den Song jedoch frei. Der Liedermacher habe ihm damit etwas gegeben, das «tiefer geht als Zustimmung – eine stille, ehrliche Bestätigung: Dass man den Menschen hinter dem Bild, den Künstler hinter den Schlagzeilen, erst wirklich verstehen sollte, bevor man sich ein Urteil erlaubt».

Von SpotOn vor 2 Stunden