Im neuen «Polizeiruf 110: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen» (24. April, das Erste) tritt die neue Kommissarin Melly Böwe (Lina Beckmann, 40) erstmals in Erscheinung. Sie übernimmt den Posten des ausgeschiedenen Sascha Bukow alias Charly Hübner (49). Damit übergibt Hübner im wahren Leben an seine Ehefrau, die beiden sind seit 2012 verheiratet. Im neuen Rostocker Krimi ist sie allerdings nicht als zukünftige König-Partnerin zu sehen, sondern als zuständige Polizistin in dem konkreten Fall. Doch «Polizeiruf 110»-Fans wissen bereits, dass Beckmann dauerhaft an der Seite von Katrin König (Anneke Kim Sarnau, 50) ermitteln soll.
Die beiden Frauen begegnen sich zu Beginn nicht unbedingt mit Sympathie. Doch «trotz ihrer Unterschiedlichkeit finden die beiden in der Arbeit zusammen und sind dann voneinander beeindruckt», verrät Beckmann im Interview mit dem Sender. «Das wird auch in Zukunft so sein; Melly Böwe und die Profilerin werden sich nicht anbitchen, sondern bilden ein spannendes Team», erklärt sei weiter.
Lina Beckmann ist von Melly Böwe «beeindruckt»
Die beiden Kommissarinnen König und Böwe könnten nicht unterschiedlicher sein. «Sie nehmen das Leben mit seinen Aufgaben ganz unterschiedlich und gehen mit Themen wie Einsamkeit, Schmerz oder Verlust jeweils sehr anders um», beschreibt Beckmann. Aber beide würden sehr intuitiv arbeiten. Den Schauspielerinnen sei vor allem wichtig gewesen, «dass da zwei höchst verschiedene Frauen aufeinandertreffen, die sich quasi durch die Begabungen in ihrem Job finden». Das hätten sie als Spannung zwischen den beiden «sehr schön» gefunden.
Was Beckmann besonders an ihrer Figur mag? «Mich beeindruckt an Melly, dass sie so bei sich ist; sie lässt sich nicht so leicht irritieren.» Zudem habe sie einen guten Zugang zu ihrem Herzen, «verknüpft mit einem wachen Verstand». Man sollte sie nicht für naiv oder dumm halten. «Und ich finde, dass sie unglaublich offen auf alle zugeht. Das hat mir beim Spielen sehr viel Spass gemacht, dass sie in jede Situation augenscheinlich ohne Visier reingeht, egal, wer vor ihr steht.»
Melly Böwe sollte ganz anderes sein als Sascha Bukow
Bereits in den Vorgesprächen habe sich herauskristallisiert, «dass wir Lust hatten, nach dem dunklen Geheimnisvollen, das Sascha Bukow umgab, mit Melly Böwe etwas helles Geheimnisvolles in die Reihe reinzubringen». Die Darstellerin wollte etwas «ganz anders als Bukow» erfinden. Während Böwes Halbbruder gerne mal den illegalen Weg eingeschlagen hat, um ans Ziel zu kommen, sieht das bei der neuen Kommissarin anders aus. «Mit Melly kommt jetzt jemand mit einem aufrechten, ehrlichen und sehr warmen Ansatz, auch beim Ermitteln», erklärt Beckmann.
Bei der Schöpfung der Figur seien sehr viele Impulse seitens der Redaktion und der Produktion eingeflossen, wie Drehbuchautor Florian Oeller (43) über den Entstehungsprozess verrät. Zudem habe es Vorgespräche mit Beckmann gegeben. «Mir war wichtig, dass es für Melly Böwe einen sehr konkreten Anlass gibt, in Königs Welt einzubrechen und dass dieser Anlass einen starken emotionalen Bezug zum Fall hat.»