1. Home
  2. News
  3. Ryan Phillippe wird 50: Für immer der «Eiskalte Engel»
Im Schatten von Reese Witherspoon

Ryan Phillippe wird 50: Für immer der «Eiskalte Engel»

Für eine ganze Generation wird Ryan Phillippe für immer der aalglatte, semi–böse «Eiskalte Engel» mit den blonden Locken und dem Babyface sein. Für den Rest ist er der Ex–Mann von Reese Witherspoon. Mittlerweile kommt er damit auch klar.

Artikel teilen

Ryan Phillippe feiert am 10. September seinen 50. Geburtstag.
Ryan Phillippe feiert am 10. September seinen 50. Geburtstag. imago/Avalon.red / Avalon

Ein inzestuöses Geschwisterpaar, eine unschuldige Jungfrau, ein phänomenaler Soundtrack, eine Cunnilingus–Szene und die wahre Liebe: Dass «Eiskalte Engel» Ende der Neunziger in die Popkultur einschlug wie eine Bombe ist wenig verwunderlich. Ryan Phillippe (50) war es, der als blond gelockter Sebastian Valmont Therapeutinnen, Frauen und Mädchen um den Verstand brachte und dem weiblichen Publikum Hoffnung machte, dass die grosse Liebe jeden Bad Boy zur Vernunft bringen könnte.

Die erste schwule Teenagerrolle der USA

Bevor Ryan zum Duckface der Gen X/Millenial–Generation wurde, war der 1974 in New Castle, Deleware, geborene Junge fleissig gewesen. Seine Mutter hatte ihm schon im Alter von 13 Jahren einen Agenten besorgt. Seitdem sprach er für Werbespots und Fernsehrollen vor. So auch 1992, als er die Rolle des Billy Douglas in der amerikanischen Seifenoper «One Life to Live» bekam. Billy Douglas gilt als der erste offen schwule Teenager in einer TV–Serie. Die Rolle brach auf dem Höhepunkt der AIDS–Krise in den USA ein Tabu und war ein Risiko für den Nachwuchsschauspieler. In einem Interview mit «Entertainment Weekly» sagte der junge Phillippe damals über seine Entscheidung: «Ich dachte: ‹Was wird meine Familie denken? Was ist mit meinen Freunden?› Aber mir wurde klar, dass die Qualen für Billy hundertmal so gross sind.»

Einige Neben– und Fernsehrollen später spielte Phillippe 1997 neben Sarah Michelle Gellar (47), Jennifer Love Hewitt (45) und Freddie Prinze jr. (48) im Teenie–Gruselfilm «Ich weiss, was du letzten Sommer getan hast». Mit «Eiskalte Engel» wurde Phillippe 1999 schliesslich zum weltweiten Teenie–Schwarm. In dem Romantik–Thriller findet der anfangs rücksichtslose Aufreisser Valmont zur wahren Liebe. Der Grund dafür ist die Rolle von Reese Witherspoon (48), die Phillippe auch im wahren Leben den Kopf verdrehte.

Junge Leinwandliebe mit Reese Witherspoon

Während der Dreharbeiten zu «Eiskalte Engel» war das Filmpaar entweder schon zusammen – oder verliebte sich in Echtzeit. Kennengelernt hatten sich die beiden etwa ein Jahr früher auf Witherspoons 21. Geburtstag. Im selben Jahr, in dem der Film erschien, heirateten sie im Alter von nur 23 und 25 Jahren. Tochter Ava Phillippe (25) kam sechs Monate später zur Welt. Ihr folgte 2003 Sohn Deacon Phillippe (20). Doch die junge Liebe hielt nicht ewig. Im Oktober 2006 gaben Phillippe und Witherspoon das Ende ihrer Ehe bekannt.

In den Medien wurde spekuliert, dass Phillippe nicht mehr im Schatten seiner Frau stehen wollte, die 2006 erstmals als «Beste Hauptdarstellerin» mit dem Oscar ausgezeichnet worden war. Phillippes Blick bei der Verleihung liess tatsächlich wenig Freude erkennen. Aber schon bei der Oscar–Verleihung vier Jahre zuvor gab es Spannungen. Damals sollte das Paar die Nominierungen für die beste Maske verlesen. Witherspoon fragte ihren Mann scherzhaft, ob sie den Umschlag öffnen dürfe. Er antwortete schnippisch: «Du machst mehr Geld als ich. Mach ruhig.» Ein unabgesprochener Kommentar, von dem Witherspoon später sagte, dass er sie «irritiert» hätte.

«So möchte ich nicht gesehen werden»

Nach dem Ende seiner Ehe verriet Phillippe in einem Interview mit dem «W Magazine», dass die Scheidung «der dunkelste und traurigste Ort war, an dem ich je war». Vier bis fünf Monate sei er nicht aus dem Bett gekommen, zitiert «People» aus dem Gespräch. Aufgrund der Paparazzi hätte er auch das Haus nicht mehr verlassen wollen. Das Interesse der Fotografen, «weil ich mit der bestbezahlten Schauspielerin der Welt verheiratet war», machte ihm zu schaffen. Und weiter: «So möchte ich nicht gesehen werden.»

Seinen Frieden musste er früher oder später zwangsläufig mit der Situation machen. Immerhin brachte ihm auch die Flucht aus Hollywood nichts. Weil er Abstand suchte, flog Phillippe nach der Scheidung in die Ferne, wurde dort kurz nach der Landung aber ebenfalls angesprochen, wie er dem «Guardian» 2022 berichtete. Allerdings diesmal mit der Frage: «Entschuldigen Sie, sind Sie Justin Timberlake?»

Dabei war es mit seiner Karriere nach «Eiskalte Engel» ebenfalls weiter gegangen, wenn auch nie so steil wie bei seiner Ex–Frau: Im Neo–Western «The Way of the Gun» spielte er 2000 neben Benicio del Toro (57) und Juliette Lewis (51). Im dreifach oscarprämierten Episodendrama «L.A. Crash» war er 2004 neben Sandra Bullock (60) und Matt Dillon (60) zu sehen. Er spielte 2006 die Hauptrolle im Kriegsfilm «Flags of Our Fathers» von Clint Eastwood (94), war 2010 im Drama «The Bang Bang Club» zu sehen, 2007 im Action–Thriller «Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene» und 2011 neben Matthew McConaughey (54) im Justizthriller «Der Mandant».

Schwere Anschuldigungen von Ex–Freundinnen

Phillippe heiratete nie wieder, hat aber eine gemeinsame Tochter mit seiner Ex–Freundin Alexis Knapp (35), mit der er 2010 kurzzeitig zusammen war. Später war er mit der damaligen Jurastudentin Paulina Slagter verlobt, die 2017 eine Anzeige wegen Belästigung gegen ihn erstattete, diese aber kurz darauf wieder fallen liess. Ähnlich lief es mit einer anderen Ex–Freundin, Elsie Hewitt (28). Sie beschuldigte ihn im selben Jahr, sie geschlagen und eine Treppe hinuntergeworfen zu haben. Phillippe wies alle Vorwürfe entschieden zurück, die Klage wurde beigelegt.

Beschäftigt ist er bis heute: 2024 erschien die Horrorkomödie «Saint Clare», in der Phillippe neben Bella Thorne (26) zu sehen ist, sowie der Actionthriller «Prey», in dem er die Hauptrolle neben Mena Suvari (45) spielt. Trotzdem sollte man nicht damit rechnen, in den kommenden Jahrzehnten einen faltigen Phillippe auf der Leinwand zu sehen zu bekommen. «Auch aus Eitelkeit bin ich nicht begeistert von der Vorstellung, auf der Leinwand zu altern», erklärte er in dem Gespräch mit dem «Guardian». Ein Satz, der auch von Sebastian Valmont stammen könnte.

Von SpotOn am 10. September 2024 - 12:25 Uhr