Das Thema Künstliche Intelligenz ist für Promis nicht neu. Doch mit dem Voranschreiten der Technik intensiviert sich so manches Problem. Im Kern geht es dabei häufig um die Frage: Wem gehören die Rechte an öffentlich verfügbarem Content? Jüngst war es Schauspiel–Superstar Scarlett Johansson (39), der OpenAI mit rechtlichen Konsequenzen drohte, doch von der Technik ist mittlerweile die gesamte Unterhaltungsbranche betroffen. Wie Prominente aus Hollywood zur KI stehen.
Stein des Anstosses war für Johansson die enorme Ähnlichkeit ihrer eigenen Stimme zu der von GPT–4o bei dessen Präsentation. Die Schauspielerin war davon überzeugt, sich selbst bei ihrem Synchronstimmen–Auftritt im Film «Her» (2013) zu hören. OpenAI hat dies dementiert und ein Statement veröffentlicht, in dem es darlegt, nach welche Kriterien die Synchronsprecherinnen und –sprecher ausgewählt wurden. Ausserdem habe man der «Washington Post» Unterlagen zur Verfügung gestellt, die beweisen sollen, dass eine andere Synchronsprecherin für den Auftrag zum Einsatz kam. Zwar lässt sich hier vielleicht der Rechtsweg noch abwenden, doch die Problematik scheint gekommen, um zu bleiben.
Denn während im Fall von OpenAI immerhin ein für Künstler wie Johansson ansprechbares Unternehmen operiert, können Promis gegen mit Künstlicher Intelligenz ausgestattete Kriminelle wenig ausrichten. Eines der prominentesten Beispiele dürfte die Schauspielerin Jennifer Lawrence (33) sein, von der vor Jahren illegal Nacktbilder erbeutet wurden und auch Deepfake–Pornographie existiert. Sie sagte schon 2017 dem «Hollywood Reporter», sie fühle sich vom gesamten Planeten missbraucht. Eine direkte Handhabe, ausser einer Anzeige gegen unbekannt, haben die Betroffenen Personen aktuell meist nicht.
Tom Hanks warnt schon seit längerem vor den Folgen der KI
Davor, dass es genau so kommen könnte, hat indes Schauspieler Tom Hanks (67) bereits vor gut einem Jahr im«Adam Buxton»–Podcast gewarnt. Er warf damals die Frage auf, wem eigentlich die Rechte am eigenen Bild gehören, wenn Künstliche Intelligenz künftig dazu in der Lage ist, Schauspielerinnen und Schauspieler immer wieder neu zu erschaffen – und das sogar weit über deren Tod hinaus.
Eine Antwort auf diese Frage hat die Branche bislang nicht. Prominente und die Öffentlichkeit müssen sich stattdessen auf das Verantwortungsbewusstsein der KI–Firmen verlassen, die dann bestimmte Produkte vorläufig zurückhalten. Derzeit geschieht das so bei der Video–KI Sora von OpenAI, die zwar schon präsentiert wurde und seit einigen Monaten im Test ist, vor der sich viele aber auch fürchten. Hollywood–Produzent Tyler Perry (54) hat beispielsweise unmittelbar nach der Präsentation von Sora einen 800–Millionen–Dollar–Ausbau seines Studios gestoppt.
Nicolas Cage: «KI ist ein Alptraum»
Wie weit die Technik bereits fortgeschritten ist, hat auch Nicolas Cage (59) bei seinen letzten «Superman»–Dreharbeiten festgestellt. Er berichtet in einem Interview mit «Yahoo» davon, dass er lediglich eine Stunde in einem Raum gestanden habe und in seiner Rolle des Kal–El dem Untergang des Universums zugesehen habe.
Im fertigen Film habe er sich dann gegen eine riesige Spinne kämpfen sehen und überrascht festgestellt: «Das habe ich nie getan.» Zwar handelte es sich laut Cage bei der Technik (noch) nicht um den Einsatz von KI, sondern von CGI (Computer Generated Imagery), doch für Cage bleibt mit Blick in die Zukunft ein merkwürdiges Gefühl: «KI ist ein Alptraum für mich. Sie ist so unmenschlich. Es kann eigentlich nicht unmenschlicher werden als KI.»