Am Donnerstag hat das Landgericht München I das Urteil gegen Alfons Schuhbeck (73) gesprochen: Der Starkoch muss wegen Steuerhinterziehung drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Doch Schuhbeck ist längst nicht der erste Prominente, der es mit dem Geld für den Fiskus nicht ganz genau nahm. Auch diese Stars haben Steuern hinterzogen.
Uli Hoeness
FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness (70) gilt noch heute als eine Koryphäe des deutschen Fussballs. Der 70-Jährige blickt auf eine Karriere als Nationalspieler inklusive EM- und WM-Titel zurück und sammelte auch mit dem FC Bayern München zahlreiche Trophäen. Ab 1979 managte er die Münchener und wurde 2009 zum Vereinspräsidenten. Doch Hoeness' Ansehen wurde stark erschüttert.
Der Fussball-Funktionär wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Von Juni 2014 bis Januar 2015 sass Hoeness im Gefängnis, bis Februar 2016 war er als Freigänger im offenen Vollzug und die übrige Strafe durfte er auf Bewährung verbüssen. Der FC Bayern hielt weiter zu ihm. Er war etwa von 2016 bis 2019 wieder Vereinspräsident der Münchener. Seit 2019 ist er Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied des Clubs.
Boris Becker
Der dreifache Wimbledon-Sieger Boris Becker (54) machte nach seiner aktiven Tenniskarriere vor allem wegen seines Privatlebens Schlagzeilen. Ehen, Scheidungen und Affären machten ihn zum Liebling der Boulevardmedien. Im Oktober 2002 wurde er vom Landgericht München I wegen Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Zudem musste die Tennislegende damals eine Geldstrafe von 300.000 Euro zahlen und als Bewährungsauflage 200.000 Euro an verschiedene karitative Einrichtungen überweisen. Becker habe in seinen Steuererklärungen bewusst falsche Angaben gemacht, um 3,3 Millionen D-Mark zu hinterziehen, hiess es zur Begründung.
Vergangenen April wurde der 54-Jährige bei einem Prozess in London wegen Insolvenzvergehen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dabei kann die Hälfte der Strafe bei guter Führung zur Bewährung ausgesetzt werden. Seine Strafe sitzt er aktuell im Huntercombe-Gefängnis ausserhalb Londons ab.
Peter Graf
Peter Graf (1938-2013), der Vater und ehemalige Manager von Tennislegende Steffi Graf (53), entdeckte das Talent seiner Tochter bereits sehr früh im Alter von vier Jahren. Unter seiner Anleitung bestritt sie 1982 ihr erstes Profiturnier der WTA. Gemeinsam errangen sie zahlreiche Titel.
1995 eröffnete dann die Staatsanwaltschaft Mannheim ein Verfahren gegen Peter und Steffi Graf wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Laut Berichten nahm der Vater im Laufe des Verfahrens die gesamte Schuld auf sich. 1997 wurde er wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 12,3 Millionen D-Mark zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Er wurde im April 1998 vorzeitig aus der Haft entlassen, nachdem er die Hälfte seiner Haftzeit in der JVA Ulm abgesessen hatte. 1999 liess er sich nach über 30 Jahren Ehe von seiner Frau Heidi scheiden, heiratete im gleichen Jahr neu und verstarb 2013 an Krebs. Steffi Graf betonte immer wieder die Solidarität mit ihrem Vater.