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Von Europa über Mexiko bis nach Peru

Spektakuläre Schluchten: Die unbekannten Geschwister des Grand Canyons

Der Grand Canyon in den USA zieht jedes Jahr Millionen von Besucher an. Dabei gibt es Schluchten, die tiefer oder grösser sind. Das sind drei von ihnen.

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Es gibt einige Schluchten auf dieser Welt, beispielsweise in Montenegro.
Es gibt einige Schluchten auf dieser Welt, beispielsweise in Montenegro. Dudaeva/Shutterstock.com

Der Grand Canyon ist wohl die bekannteste Schlucht der Welt. 2018 besuchten über sechs Millionen Menschen das Weltnaturerbe. Doch es gibt noch andere Exemplare auf dieser Welt, die allerdings weniger bekannt sind - obwohl sie teilweise tiefer sind. Sogar in Europa ist eine Schlucht zu finden, die zu den grössten der Welt gehört.

Das Colca-Tal

Das Colca-Tal, oder auch Coca-Canyon genannt, befindet sich in Peru. Misst man vom höchsten Berggipfel, ist er rund 3.200 Meter tief. Zum Vergleich: der Grand Canyon ist hingegen nur rund 1.800 Meter tief. Es handelt sich beim Colca um den dritttiefsten Canyon der Welt, mit einem Alter von weniger als 100 Millionen Jahren wird er von Experten allerdings als jung eingestuft. Bis heute sind Spuren vergangener Völker am Canyon zu sehen. Unter anderem Malereien und Höhlen sind von den einstigen Bewohnern der Region übriggeblieben. Entstanden ist die Schlucht durch den Colca Fluss, der sich über Millionen von Jahren ins Gebirge gefressen hat - bis schliesslich das «Valle del Colca» entstanden ist.

Bis heute werden die Terrassensysteme im oberen Teil des Canyons für die Landwirtschaft verwendet. Unter anderem Mais, Kartoffeln sowie Quinoa werden angebaut. In der Region sind auch viele Tiere zu Hause - unter anderem der prächtige Kondor breitet hier seine Flügel aus. Mit einer Spannweite von über drei Metern zählt er zu den grössten Raubvögeln der Welt. Wer den Canyon näher kennenlernen möchte, sollte seine Wanderschuhe mitnehmen. Mehrere Wege führen in die Schlucht - Wasser, Sonnenschutz sowie eine gute Ausrüstung sind vonnöten.

Die Tara-Schlucht

Der längste Fluss in Montenegro ist die Tara, die über Millionen von Jahren hinweg eine spektakuläre Schlucht gebildet hat. Sie gehört zu den grössten Schluchten der Welt und zu den längsten und tiefsten in ganz Europa. 78 Kilometer ist sie lang und stellenweise über 1.300 Meter tief. Die Tara-Schlucht befindet sich im Durmitor-Nationalpark und ist bis heute ein beliebtes Touristenziel.

Aufgrund von Stromschnellen und Wasserfällen ist die Tara auch ein Hotspot für Rafting-Begeisterte. Wer nicht in die Schlucht hinabsteigen möchte, kann auch über sie drüber schauen. Möglich ist das auf der Tara-Brücke, die 1940 erbaut wurde und einmal über die Schlucht führt. Auf einer Höhe von 150 Metern haben Besucher einen grandiosen Ausblick auf das Naturphänomen.

Barranca del Cobre

Viermal so gross wie der Grand Canyon ist der mexikanische Barranca del Cobre (zu Deutsch: Kupferschlucht). Das Schluchtensystem befindet sich im Bundesstaat Chihuahua und entstand ebenfalls durch einen Fluss. Es befindet sich in der Sierra Madre, Heimat des indigenen Volkes der Tarahumara.

Die mehreren Canyons und Gebirgskämme erstrecken sich über eine Fläche von 25.000 Quadratkilometern. Maximale Tiefe beträgt dabei 1.800 Meter. Den Namen hat der Canyon seinem kupferfarbenen Gestein zu verdanken. Durch das gesamte Gebiet verläuft die Eisenbahn «Chepe», die von Los Mochis nach Chihuahua fährt.

Von spot on news AG am 23. Oktober 2022 - 11:25 Uhr