Am heutigen Montagnachmittag (27. November, 15:10 Uhr, das Erste) beginnt der Verwicklungsreigen zwischen dem ersten «Sturm der Liebe»–Traumtrio in der Geschichte der beliebten Telenovela. Nach einem überraschenden Geständnis steht Ana Alves (Soluna–Delta Kokol, 26) zwischen Philipp Brandes (Robin Schick, geb. 1994) und Vincent Ritter (Martin Walde, 36).
Die Nachrichtenagentur spot on news hat die beiden Jungschauspieler Schauspieler Robin Schick und Soluna–Delta Kokol sowie den ehemaligen «Lindenstrasse»–Star (2016–2020, Marek Zöllig/Transfrau Sunny Zöllig) Martin Walde zum Interview getroffen. Dabei haben sie erzählt, wie sie den Serien–Traumjob bekommen haben und verraten, wie sie mit dem enormen Textpensum beim «Sturm» umgehen.
Wie lief das Casting ab und wie haben Sie erfahren, dass Sie genommen wurden?
Robin Schick: Bei mir war es ein klassischer Casting–Prozess. Der Caster hat meine Agentur kontaktiert. Dann habe ich erst ein E–Casting hingeschickt, danach war ich beim Live–Casting. Besonders spannend war, dass mir die Live–Casting–Szene nicht zugeschickt worden war. Vollkommen ahnungslos habe ich eine ganz andere Szene vorbereitet und als ich dann vor Ort loslegen wollte, hiess es plötzlich, dass es gar nicht die richtige Szene sei. Das war natürlich super unangenehm, weil ich eigentlich dachte, dass ich besonders gut vorbereitet bin.
Wie haben Sie die Situation dann gelöst?
Schick: Ich musste innerhalb von einer halben Stunde den neuen Text lernen. Kurz habe ich überlegt, ob ich es abbreche. Ich habe mich dann aber doch der Herausforderung gestellt – mit Erfolg, ich habe die Rolle tatsächlich bekommen. Das hat mich sehr glücklich gemacht, weil man in der Schauspielbranche ja immer mehr Absagen als Zusagen bekommt.
Soluna–Delta Kokol: Ich wurde von der Bavaria Film Produktion auf einem Schauspielerportal angeschrieben und zum E–Casting eingeladen. Weil ich sowas schon so oft gemacht habe, haben meine beste Freundin und ich einfach schnell eines in meinem Schlafzimmer geshootet. Ich habe es ernst genommen, auf der anderen Seite war es aber einfach ein weiteres E–Casting. Dann habe ich es abgeschickt und bin zum Live–Casting eingeladen worden. Dort habe ich die vorbereitete Szene und eine spontane Szene mit meiner Serienmutter gespielt. Alles lief super und ich wurde zu einem weiteren Casting in der realen Serien–Kulisse eingeladen – diese zweite Casting–Schleife wird bei der «Prinzessinnen–Rolle» immer so gemacht.
Und wie lief dieser Casting–Termin?
Kokol: Als der Termin stattfinden sollte, war ich leider extrem erkältet. Ich war vollgepumpt mit Medikamenten und sehr aufgeregt, weil diesmal auch ein Regisseur da war, Tonmänner, Beleuchter und viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ausserdem waren wir wie gesagt in der Original–Kulisse.
Wenige Tage danach rief mich mein Agent morgens an – ich war gerade im Schlafanzug beim Kaffeekochen. Er fragte mich dann ganz scheinheilig, wie mein Casting so war, und ob ich mir vorstellen könnte, mit den Leuten zu arbeiten. Ich habe gesagt: Ja, natürlich, die waren alle so nett, das wäre ein Traum. Darauf er: Dann wünsche ich dir viel Spass in den kommenden Monaten, du hast die Rolle bekommen. Ich bin erstmal auf den Boden gesunken und habe vor Freude rumgeheult. Ich war so glücklich.
Wie war es bei Ihnen, Martin Walde?
Martin Walde: Ich kam ein bisschen frustriert aus dem Vorjahr, weil ich einige erfolglose Vorsprechen für Serienhauptrollen hatte. Als die nächste Absage kam, habe ich beschlossen, mich auf meine Coach–Ausbildung zu konzentrieren. Die hat nichts mit der Schauspielerei zu tun, sondern einen therapeutischen Ansatz – seit ich bei «Sturm der Liebe» bin, ruht die Ausbildung, aber damit werde ich auf jeden Fall weitermachen.
Nachdem ich den Coaching–Entschluss gefasst hatte, hat sich eine Alles–egal–Haltung gegenüber der Schauspielerei bei mir eingestellt. Genau diese Einstellung bringt dich ja immer in eine Energie, in der du alles bekommst. Wenn du ausstrahlst, dass du es nicht brauchst, bekommst du es. Das kennen wir ja auch von Beziehungen. Singles, die unbedingt einen Partner wollen, wirken schnell bedürftig. Dagegen wirkt man frisch liiert oft besonders attraktiv.
Und in dieser Verfassung sind Sie auf «Sturm der Liebe» getroffen?
Walde: Ganz genau. Als das Angebot zum E–Casting kam, habe ich eines abgeschickt. Eigentlich war es für eine andere Rolle im «Sturm», die ich dann aber nicht annehmen konnte, weil ich in der Zwischenzeit eine winzige Rolle bei «Verbotene Liebe» ergattert hatte. Diese Daily wird in Köln gedreht und hätte sich mit dem Münchner Angebot um 14 Tage überschnitten. Das hat mich extrem geärgert.
Irgendwie hatten die «Sturm»–Verantwortlichen mich dann aber doch auf dem Schirm behalten. Ein paar Monate später riefen sie an und haben mir die Rolle des Vincent Ritter angeboten. Ich musste sogar nicht noch einmal vorsprechen. Da war so schön, dass ich es erstmal gar nicht glauben konnte. Vor Glück habe ich am Telefon total losgeschrien, als mein Agent es mir mitgeteilt hat.
Wer von Ihnen ist für die «Sturm»–Rolle extra nach München gezogen – und wie war die Wohnungssuche?
Schick: Ich bin für die Rolle von Berlin nach München gezogen und habe am Anfang in einem Hotel geschlafen. Danach konnte ich die Wohnung von einem Schauspielerkollegen übernehmen. Die neue Stadt und das hohe Drehpensum sorgten anfangs schon dafür, dass mir was gefehlt hat, obwohl ich meinen Traumberuf ausüben konnte. Inzwischen kenne ich einige Leute, auch vom Set und über andere Ecken, und habe ein bisschen mehr Alltag. Ich kann sagen, ich groove mich langsam in München ein, was echt schön ist.
Walde: Ich bin auch aus Berlin nach München gezogen und in einer WG untergekommen.
Kokol: Ich lebe in München, kann aber sagen, dass «Sturm der Liebe» schon eine etwas besondere Wohnsituation erforderlich macht. Nach der anstrengenden Drehwoche braucht man einen echten Rückzugsraum, in dem du in Ruhe gelassen wirst. Das kann nicht jeder verstehen. Am besten funktioniert es für mich mit Menschen aus der Filmbranche oder anderen Künstlerinnen und Künstlern.
Wie war die Begrüssung am ersten «Sturm der Liebe»–Drehtag?
Schick: Am ersten Drehtag haben uns alle extrem freundlich und nett aufgenommen. Dafür war ich auch sehr dankbar. Denn wenn man in ein so grosses Universum kommt und niemanden kennt, ist es ja nicht immer leicht. Vor allem auch unsere Schauspielkolleginnen und Kollegen haben uns mit offenen Armen empfangen. Das war toll. Wenn die Atmosphäre am Set passt, spielt es sich auch viel leichter.
Kokol: Vor allem diejenigen, die schon länger dabei waren, haben uns sofort tolle Tipps gegeben. Das war sehr fürsorglich und total nett. Alle wollen, dass du dich wohlfühlst und gut ankommen kannst – auch, weil sie genau wissen, wie viel in den ersten Tagen und Wochen zu stemmen ist.
Walde: Das letzte Mal in dieser Herzlichkeit erlebt habe ich es damals, als ich bei der «Lindenstrasse» angefangen habe. In der Serie habe ich von 2016 bis zu ihrem Ende 2020 die Transfrau Sunny Zöllig, vorher Marek Zöllig, gespielt. Es war sehr besonders, das zu spielen, weil die Rolle von mir persönlich so weit weg war. Auf diese Weise habe ich sehr viel dazugelernt. Im Unterschied zum «Sturm» war es eine Weekly mit einem etwas entspannteren Drehpensum.
Gutes Stichwort: Das Textpensum bei der «Sturm der Liebe» ist sehr hoch. Haben Sie damit gerechnet, dass es so viel ist?
Schick: Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Man hat definitiv keine Zeit, andere Projekte zu drehen. Wir drehen von Montag bis Freitag jeden Tag. Das Pensum ist schon sehr hoch, vor allem, wenn man am Wochenende auch noch die Texte für die kommende Woche angucken muss. Aber man gewöhnt sich daran...
Walde: ...und man wird auch schneller. Das Gehirn stellt sich darauf ein. Das macht es nicht viel, viel, viel besser, aber es spart von den anfänglichen drei Stunden, die man gebraucht hat, vielleicht eine ein.
Kokol: Wir drehen, fahren nach Hause, lernen den nächsten Text und am nächsten Morgen geht es wieder mit Drehen los. Ja, es ist viel.
Schick: Manchmal ein kleines bisschen weniger wäre schon schön, um noch detaillierter in die Szene reingehen zu können. Schlussendlich überwiegt aber definitiv die Freude, spielen zu dürfen.
Was machen Sie in Ihrem bisschen Freizeit aktuell am liebsten?
Schick: Sport, Ausgehen mit Freunden, auch mal über etwas anderes reden und den Kopf frei bekommen. Hauptsache neue Impressionen sammeln.
Kokol: Ich gehe sehr gerne in die Natur und mache ausgedehnte Waldspaziergänge. Raus aus der Stadt, frische Luft schnuppern, alles schön grün oder bunt – da kann ich gut auftanken.
Walde: Ich mache als Ausgleich sehr gerne Sport und gehe dafür am liebsten ins Fitnessstudio. Einfach Eisen stemmen (lacht).