Der Super Bowl hat sich mittlerweile auch zu einem musikalisch bedeutsamen Ereignis entwickelt. Durch spektakuläre Auftritte von internationalen Künstlerinnen und Künstlern wird die Halbzeitshow jedes Jahr genauso gespannt erwartet wie das American–Football–Spiel selbst.
Seitdem die Band New Kids on the Block 1991 in der Halbzeit des Super Bowls aufgetreten ist, folgen jährlich Gigs der bekanntesten Sängerinnen und Sänger in den Stadien der National Football League (NFL). In diesem Jahr (Sonntag, 11. Februar) wird US–Sänger Usher (45) als Main Act im Allegiant Stadium in Las Vegas auftreten. Für die Musik–Stars bietet das Event die weltweit grösste Bühne – und damit nochmal einen Karriereschub.
Von den vielen Halbzeitshows bleiben einige bis heute in Erinnerung – und das nicht (nur) aufgrund der Musik. Das waren die fünf prägendsten Musik–Momente beim Super Bowl.
1993: Michael Jackson setzt mit Performance neue Massstäbe
Nach New Kids on the Block und Gloria Estefan (66) war Michael Jackson (1998–2009) der dritte grosse Künstler, der in der Halbzeit des Super Bowls auf der Bühne stand. Sein Auftritt am 31. Januar 1993 im Rose Bowl Stadium machte die Shows zwischen den Spielhälften zu dem Spektakel, die sie heute sind. Mit einer aufwendigen Choreografie, Pyrotechnik und einem Chor aus über 3.000 Kindern hob der King of Pop die Super–Bowl–Halbzeitshows auf das nächste Level. Nach der Performance des Sängers stiegen zum ersten Mal in der Geschichte die Einschaltquoten von der ersten zur zweiten Hälfte des Sportevents.
2002: U2 gedenken Opfer der Terroranschläge vom 11. September
Am 3. Februar 2002 trat die Band U2 rund um Frontman Bono (63) im Louisiana Superdome auf. Es war der erste Super Bowl nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA. Auf der Bühne nutzten die irischen Rocker ihre Zeit, um den Verstorbenen zu gedenken. Während sie sangen, erschienen auf einer Leinwand hinter ihnen alle Namen der Opfer des Anschlags. Am Ende des emotionalen Auftritts öffnete Bono seine Jacke und präsentierte in der Innenseite eine amerikanische Flagge.
2004: Janet Jackson und Justin Timberlake sorgen für Nippel–Skandal
Diese Halbzeitshow–Darbietung machte Schlagzeilen: Janet Jackson (57) und Justin Timberlake (43) standen am 1. Februar 2004 im damaligen ALLTEL Stadium, heute TIAA Bank Field, zusammen auf der Bühne. Als sie gerade die letzte Zeile von Timberlakes Song «Rock Your Body» singen, reisst dieser Janet Jackson einen Teil ihres Kostüms vom Leib. Dabei entblösste er vor dem Millionenpublikum eine ihrer Brüste. Der Skandal ging als Nipplegate–Affäre in die Geschichte des Super Bowls ein. In einer Dokumentation auf dem US–Sender A&E betonte Jackson, dass sie ihrem Kollegen nicht mehr sauer sei und es sich damals um ein Missgeschick gehandelt habe.
2019: Maroon 5 ernten während Protesten gegen Rassismus Kritik
Im Vorfeld des Super Bowls 2019 hatte die legendäre Halbzeitshow für Furore gesorgt. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler boykottierten einen Auftritt im Mercedes–Benz–Stadium in Atlanta aus Solidarität für Colin Kaepernick (36). Der Ex–Quarterback verlor 2017 seinen Job, nachdem er die Politik gegenüber Schwarzen im Land mit Hymnenprotesten in der NFL kritisierte. Als bekannt wurde, dass die Band Maroon 5 als Haupt–Act beim Super Bowl 2019 auftreten wird, starteten tausende Menschen eine Petition. Darin forderten sie Sänger Adam Levine (44) und Co. auf, die Show abzusagen. Das Konzert am 4. Februar konnte auch im Nachgang in den Medienberichten nicht überzeugen. «Variety» bezeichnete die Performance unter anderem als «enttäuschend» und «freudlos».
2023: Rihanna verkündet Baby–News
Bei ihrem Auftritt in der Halbzeit des Super Bowls am 13. Februar 2023 lieferte Rihanna (35) nach siebenjähriger Pause erstmals wieder eine beeindruckende Bühnenshow ab. Nebenbei nutzte sie die Vorführung im State Farm Stadium, um der Welt ihre erneute Schwangerschaft zu verkünden: ohne Worte und nur mit einem roten, bis zum Bauchnabel geöffneten Overall, in dem sich der Babybauch gut sichtbar abzeichnete. In einem Interview mit «Access Hollywood» verriet die «Umbrella»–Interpretin im Nachhinein, dass sie die Baby–Bombe unfreiwillig platzen liess. Erst kurz vor der Show zum Finale der American–Football–Profiliga sei klar geworden, dass sich der Reissverschluss ihres Jumpers nicht schliessen liess.