Der «Tatort: Unter Gärtnern» (17. März, 20:15 Uhr, das Erste) führt Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl, 63) und Rechtsmediziner Professor Karl–Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) in einen Münsteraner Schrebergarten.
Worum geht's in «Tatort: Unter Gärtnern»?
Ob die idyllische Kleingartenanlage mitten in der malerischen Stadt überhaupt ein Tatort ist oder ob die beliebte ältere Dame vielleicht doch einfach eines natürlichen Todes gestorben ist, gilt es herauszufinden. Die tote Sabine Schmidt (Sibylle Canonica, 66, «Der Pass») ist äusserlich völlig unversehrt. Allerdings scheinen die beiden toten Eichhörnchen direkt neben ihr zeitgleich verstorben zu sein.
Thiel findet nicht nur das merkwürdig, auch die anderen Pächter der Anlage sind undurchsichtig. Gemeinsam mit seinem Assistenten Mirko Schrader (Björn Meyer, geb. 1989) verhört er unter anderem Sabines freizügigen Nachbarn Klaus Karger (Tobias van Dieken, geb. 1980, «Familie Anders»), der ihr als Ersthelfer zwei Rippen gebrochene Rippen hat. Auch das auffällige Interesse an Thiels Ermittlungen von Historiker Ulrich Winer (Hans–Uwe Bauer, 68, «Sterben») – ebenfalls ein Schrebergarten–Nachbar – sowie das grosse Desinteresse seiner Frau Vera (Almut Zilcher, 69) daran, sind verdächtig.
Und während Prof. Boerne in der Rechtsmedizin fachkundig an der genauen Todesursache arbeitet, fällt seiner Assistentin Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 53) eine Unregelmässigkeit in Sabines Garten–Parzelle auf, die das Team zu Ermittlungen in eine komplett neue Richtung führt...
Lohnt sich das Einschalten?
Auf jeden Fall. Mit diesem spannenden Krimi zeigen die Münsteraner «Tatort»–Macher mal wieder, warum sie das beliebteste Sonntagskrimiteam sind. Und wer vielleicht vorab denkt, «och Kleingarten – das ist mit zu klein», wird bei diesem Film schnell eines Besseren belehrt. Langweilig wird es in dieser Bio–Gartenlaubensiedlung sicher nicht – das gilt auch für den kleinen Crashkurs in Sachen Giftpflanzen.
An anderer Stelle weben Drehbuchautorin Regine Bielefeldt und Regisseurin Brigitte Maria Bertele das gesellschaftliche Thema «Ageism», also die Altersdiskriminierung, ein. «Nur weil jemand alt ist, ist er oder sie ja nicht automatisch nett», heisst es dann unter Nennung eines Beispiels. Nachrichtlich interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern wird dazu vermutlich ein weiteres aktuelles einfallen.
Nicht zu kurz kommen auch hier wieder die Münster–typischen Wortgefechte. Wenn Silke Haller beispielsweise ihre frisch eingeführte «Miese Sprüche Kasse» präsentiert, die vorhersehbarerweise schon ziemlich voll ist und in die Prof. Boerne wegen «Weil Sie so niedlich sind» einzahlen soll. «Das war ein Kompliment», versucht er sich herauszureden. Doch sie kontert: «Im letzten Jahrhundert. In diesem fällt es unter Belästigung...» Überhaupt hat die Assistentin des Professors diesmal eine etwas grössere Rolle.
Es wäre noch so viel mehr zu erzählen, doch alles weitere würde spoilern und die Twist–Unterhaltung stören. Denn dieser spannende Krimi hat zahlreiche überraschende Wendungen. Eine davon gibt es gleich zu Beginn zu sehen. Doch was daraufhin erst wie ein Nicht–Whodunit–Krimi wirkt, bekommt ebenfalls schon bald wieder den nächsten Twist...