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Warum das Klötzchen-Spiel so beliebt ist

«Tetris» feiert 40. Geburtstag: Lustige Fakten zum Kultspiel

Mitten im Kalten Krieg erblickten sie das Licht der Welt: 1984 traten die «Tetris»–Klötzchen von Russland aus ihren Siegeszug um die Welt an. Vom Politikum zum Spiele–Klassiker: Was fasziniert uns seit 40 Jahren an dem ehemaligen Kinderspiel und welche Blüten hat der Kult um die Klötzchen getrieben?

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Wurde als Standard-Gameboy-Spiel weltberühmt: «Tetris».
Wurde als Standard-Gameboy-Spiel weltberühmt: «Tetris». Jordi Villar/Shutterstock

Sie kühlen unsere Nerven herunter, vertreiben uns die Zeit und verschaffen uns kleine Erfolgserlebnisse. Seit genau 40 Jahren stapeln Alt und Jung nun schon die bunten Kult–Klötzchen von «Tetris». Bis heute wurde das Spiel 520 Millionen Mal verkauft und auf allen gängigen Konsolen, Computern und Smartphones veröffentlicht. Das ist die bewegte Geschichte des Spiels – vom Politikum im Kalten Krieg bis zum allseits beliebten Gaming–Hit.

Knapp an «Pentris» vorbei

Am 6. Juni 1984 erblickte der Spiele–Klassiker «Tetris» in Moskau das Licht der Welt. Sein Vater: der russische Programmierer Alexei Paschitnow (69). Als Kind spielte der kleine Alexei liebend gern das Puzzlespiel «Pentomimo.» Darin musste man, aus zwölf Spielsteinen (den Pentomimos) verschiedene Figuren legen. Während die Pentomimos aus je fünf (griechisch: penta) Quadraten bestanden, sind die «Tetris»–Klötzchen aus je vier (griechisch: tetra) Elementen zusammengesetzt. Es heisst, ursprünglich sollten auch die Tetris–Steine aus je fünf Quadraten bestehen. IT–Genie Paschitnow sei der Programmieraufwand aber zu gross gewesen. Daher: «Tetris» statt «Pentris».

Kampf um die Rechte: Sogar «Gorbi» involviert

Henk Rogers (70) ist der zweite Vater des weltweiten «Tetris»–Booms. Der gebürtige Holländer gründete 1983 sein erstes Software–Unternehmen in Japan. 1988 entdeckte er auf einer Computermesse das unscheinbare «Tetris»–Spiel – und trat in einen beispiellosen Kampf um die weltweiten Lizenzrechte ein. Diese befanden sich in Besitz des russischen Staatsunternehmens ELORG. Rogers sah sich damals Robert Maxwell (1923–1991), einem der reichsten Geschäftsmänner der damaligen Zeit mit guten Kontakten zu Präsident Michail Gorbatschow (1931–2022), als Konkurrent um die Rechte gegenüber. Rogers freundete sich mit Paschitnow an und unterstützte ihn bei der Auswanderung in die USA. So kam der erste «Game Boy» von Nintendo im April 1989 auf den Markt – inklusive «Tetris». Motto: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Klassische Melodie zum Fallen der Steine

Die bekannte «Tetris»–Melodie der Nintendo–Originalversion, die das Fallen der Tetris–Steine begleitet, basiert auf dem russischen Lied «Korobeiniki». Die Melodie hat den Charakter eines russischen Tanzes und wird mit stetiger Tempobeschleunigung abgespielt. Für Klassik–Freunde unter den Gamern: Das Lied wurde vom WDR Funkhausorchester auch schon als Orchester–Version vorgetragen.

Filmreife Thriller–Story

Kinofilme auf Basis von Computerspielen sind heutzutage gang und gäbe. Die spannende Geschichte des «Tetris»–Spiels zeichnet der 2023 entstandene, gleichnamige Polit–Thriller «Tetris» nach. «Rocketman» Taron Egerton (34) übernahm die Hauptrolle des Henk Rogers, Nikita Jefremow (36) agierte als «Tetris»–Entwickler Paschitnow. Bei der Film–Premiere 2023 in den USA waren die beiden echten «Tetris»–Väter, Paschitnow und Rogers, übrigens anwesend.

Rekorde über Rekorde

«Tetris» wurde bislang mehr als 520 Millionen Mal verkauft und gilt damit als meistverkauftes Spiel aller Zeiten. Das Spiel inspiriert heute zu einer kurzen Spielpause oder zu lustigen Tetris–Videos in den Social Media. Als erster Mensch überhaupt bezwang der damals 13–jährige Willis Gibson aus Oklahoma/USA am 21. Dezember 2023 das «Tetris»–Spiel. Der professionelle «Tetris»–Spieler erreichte Level 157 und löste einen sogenannten «Kill Screen» aus. Anfang des Jahres hatte er dann das Vergnügen, die Tetris–Väter Paschitnow und Rogers in einem Video–Call zu treffen. Der Kreis der Game–Generationen schloss sich.

Aus Klötzchen wurden Gitterstäbe

Dass der Tetris–Spass auch ernste Züge annehmen kann, erfuhr der Brite Faiz Chopdat im Jahr 2002. An Bord eines Flugzeugs spielte er «Tetris», obwohl ihm dies mehrfach untersagt worden war. Bei der Landung in Manchester wurde er wegen «Gefährdung der Sicherheit eines Flugzeugs» festgenommen und musste vier Monate hinter Gitter. Ob er dort sein Handy benutzen und sich mit «Tetris» die Haftzeit vertreiben durfte, ist nicht bekannt.

Von SpotOn am 6. Juni 2024 - 19:21 Uhr