Schauspieler Tom Hanks (66) macht sich Gedanken über den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Filmindustrie. Im «The Adam Buxton Podcast» sprach er darüber, dass er dank der Technik sogar noch nach seinem Tod in Filmen mitwirken könne.
«Meine Auftritte können immer weitergehen»
Im Gespräch mit dem britischen Komiker Adam Buxton (53) sagte Tom Hanks: «Jeder kann sich jetzt in jedem Alter, in dem er sich befindet, mithilfe von KI oder Deep-Fake-Technologie nachbilden.» Dadurch sind Schauspieler nicht mehr auf altersgerechte Rollen angewiesen. Er könne sich zum Beispiel eine siebenteilige Filmreihe vorstellen, in denen er in einem Alter von 32 Jahren startet. Die Technik könne sogar noch nach dem Tod eingesetzt werden: «Ich könnte morgen von einem Bus angefahren werden und das war's, aber meine Aufritte können immer weitergehen.» Es werde «ein gewisses Mass an lebensechter Qualität» geben. «Ohne Zweifel werden die Leute erkennen können, dass es sich um KI handelt, aber die Frage ist, wird es sie interessieren?»
Das Thema sei nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine rechtliche Herausforderung. Agenturen und Anwälte würden bereits Verträge aufsetzen, um Gesichter und Stimmen der Stars urheberrechtlich zu schützen.
Immer mehr Filmemacher nutzen KI
KI und Deep-Fake-Technologien werden in der Filmbranche zunehmend eingesetzt. Bei den Filmfestspielen von Cannes feiert am 18. Mai «Indiana Jones und das Rad des Schicksals» Weltpremiere. Bei dem fünften Teil der Abenteuerreihe wurde KI eingesetzt, damit Harrison Ford (80) seinem Aussehen aus «Jäger des verlorenen Schatzes» von 1981 ähnelt. Auch Tom Hanks wird für seinen neuen Film «Here» dank KI digital verjüngt. Darin spielt er erstmals wieder zusammen mit seiner «Forrest Gump»-Kollegin Robin Wright (57). Der Streifen soll 2024 in die Kinos kommen.
Erste Erfahrungen mit computeranimierter Arbeit sammelte Hanks bereits vor fast 20 Jahren: Bei dem Animationsfilm «Der Polarexpress» seien zum ersten Mal «eine riesige Menge unserer eigenen Daten, also unseres Aussehens, in einem Computer gespeichert» worden. Bereits damals ahnte Hanks, wohin die Reise in Hollywood geht: «Wir sahen das kommen, wir sahen, dass es die Möglichkeit geben würde, Nullen und Einsen aus dem Inneren eines Computers zu nehmen und daraus ein Gesicht und einen Charakter zu machen.» Das sei «seitdem nur um das Milliardenfache gewachsen».