In der isländischen Hauptstadt Reykjavík sind die Europäischen Filmpreise verliehen worden. Der diesjährige Arthouse-Hit «Triangle of Sadness» wurde dabei als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Auch drei weitere Trophäen gingen an das Werk des schwedischen Filmemachers Ruben Östlund (48), der als bester Regisseur und für sein Drehbuch geehrt wurde. Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta (80) erhielt den Preis für ihr Lebenswerk.
«Triangle of Sadness» grosser Sieger bei den Europäischen Filmpreisen
Der Europäische Filmpreis gilt als Pendant zu den Oscars. Zum ersten Mal seit drei Jahren fand die Zeremonie ohne Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie statt. «Triangle of Sadness»-Regisseur Östlund widmete seine Trophäen seiner im Sommer nach plötzlicher Krankheit verstorbenen Hauptdarstellerin Charlbi Dean (1990-2022). Der kroatische Darsteller Zlatko Burić (69), der in der Satire einen russischen Magnaten spielt, wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. «Triangle of Sadness» erhielt bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes bereits die Goldene Palme als bester Film.
Margarethe von Trotta erhält Preis für ihr Lebenswerk
Die luxemburgische Schauspielerin Vicky Krieps (39) wurde für ihre Darstellung der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (1837-1898) im feministischen Historiendrama «Corsage» als beste Darstellerin geehrt. Margarethe von Trotta, die in Reykjavík für ihr Lebenswerk geehrt wurde, ist erst die dritte Frau, der bei den Europäischen Filmpreisen diese Ehre zuteilwird. Von Trotta begann ihre Karriere als Schauspielerin, und stand beispielsweise für Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) und ihren langjährigen Ehemann Volker Schlöndorff (83) vor der Kamera. Anschliessend wechselte sie ins Regie-Fach, und wurde für ihren Film «Die bleierne Zeit» im Jahr 1981 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.