Ulrich Matthes (62) wurde am 3. Mai von Frank-Walter Steinmeier (66) im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Anwesend waren neben Matthes und Steinmeier auch «Freunde, Wegbegleiter, Anhänger eines der ganz Grossen unter den deutschen Schauspielern», wie es der Bundespräsident in seiner Ansprache ausdrückte. Darunter befand sich überraschend auch Altkanzlerin Angela Merkel (67), die zuletzt nur wenige öffentliche Auftritte wahrgenommen hat.
Steinmeier hat Matthes «ins Herz geschlossen»
Matthes werde geschätzt und verehrt, doch der Schauspieler hätte 2017 vermutlich nicht dreimal den «Goldenen Vorhang» gewonnen, wenn das Publikum ihn «nicht auch ins Herz geschlossen hätte». Steinmeier gehe es ähnlich. Er denke insbesondere an einen Auftritt Matthes' bei «Violins of Hope» im Jahr 2015. Der 62-Jährige habe «ein so unnachahmliches Gespür für die Situation» und wisse, was er dem Publikum zumuten könne und müsse. «Weit über jedes Handwerk hinaus wissen Sie, was Sie tun - was Sie sprechen, spielen, darstellen.»
Noch bekannter sei Matthes vielen aber nicht aus dem Theater, sondern aus Film und Fernsehen. «Im Schmerz geboren», mit Matthes als Bösewicht, sei für den Bundespräsidenten etwa «einer der besten ‹Tatorte›». Laut Steinmeier sei der Schauspieler zudem ein «ungemein belesener» und unter anderem auch «ein engagierter, nachdenklicher, selbstkritischer Zeitgenosse», wie er bei der Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland betonte.