Die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60) haben auch für seine Bandkollegen weitreichende Konsequenzen. Weil Christian «Flake» Lorenz (56), Keyboarder der Band, sich dazu nicht in seinem Podcast äussert, hat der Sender Radioeins (rbb) diesen vorerst auf Eis gelegt. Laut «B.Z.» hätte am gestrigen Dienstag (13. Juni) um 21 Uhr eine neue Folge des Podcasts erscheinen sollen - vorproduziert, weil «Flake» mit Rammstein derzeit auf Tour ist. Stattdessen gab es dort aber die Wiederholung einer anderen Sendung zu hören.
Eine offizielle Absage gab es nicht, laut «B.Z» vor der Sendung aber einen Hinweis: «Da Rammstein auf Tour sind, hatten wir eine vorproduzierte Sendung eingeplant, was jetzt bei der Debatte rund um Rammstein unangebracht erscheint. Flake sieht jedoch derzeit keine Möglichkeit, eine neue Sendung zu produzieren, in der auf die aktuelle Situation eingegangen werden kann.» Radioeins habe daher in Absprache mit dem Musiker entschieden, dass seine Sendung pausiert.
Rammstein reagiert mit Statement auf Vorwürfe
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Wochen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann erhoben. Junge Frauen seien während Konzerten «gezielt» ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden. Dabei soll es laut den Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der «Süddeutschen Zeitung» untermauerten dies. Lindemann weist die Vorwürfe zurück, sein Anwalt nannte sie «ausnahmslos unwahr».
Die Band äusserte sich indes in einem Statement via Instagram, in dem unter anderem steht: «Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie ausserordentlich ernst.» Die sechs Musiker wünschen keine «öffentlichen Vorverurteilungen» - in beide Richtungen. «Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge», heisst es im Post.