Von 31. Juli bis 3. August steigt das Wacken Open Air (WOA). Zum 33. Mal wird eines der grössten Heavy–Metal–Festivals der Welt in der Gemeinde Wacken im Kreis Steinburg in Schleswig–Holstein über die Bühne gehen. Das Festival nahe Itzehoe hat eine treue Besucherschaft, die sich auch von einem Schlamm–Chaos im vergangenen Jahr nicht davon abhalten liess, Tickets für 2024 zu erstehen und mit einem Ausverkauf der 85.000 Karten innerhalb von 4,5 Stunden einen Rekord zu erzielen. Gibt es noch Chancen auf Tickets und welche Acts sind angekündigt? Alle wichtigen Infos zu dem Metal–Spektakel:
Acts und Anreise
Stand das Festival im vergangenen Jahr unter dem Motto «Wikinger–Kultur», wird es sich dieses Jahr um «Witches & Warlocks» drehen, also «Hexen & Hexenmeister». Besucher können sich auf dem Motto entsprechende Deko und künstlerische Darbietungen freuen.
Laut Veranstalter erstreckt sich das WOA insgesamt auf über 240 Hektar Fläche, die nicht nur die Gemeinde Wacken, sondern auch weitere Orte wie Gribbohm, Bokelrehm und Holstenniendorf ein Teil des Festival–Spektakels sein lässt. Auf dem Gelände gibt es neun Bühnen, das Holy Land mit den grössten Bühnen des Festivals steht dabei im Mittelpunkt und bietet die Doppelbühne Faster & Harder.
Am 31. Juli tritt auf der Faster zum Auftakt Bülent Ceylan, The Darkness, Flogging Molly oder In Extremo auf. Am 1. August wird dort Skyline oder Accept spielen, auf der Harder dafür Rage, KK's Priest und die Scorpions. Auf den weiteren Bühnen performen Alligatoah, Messiah und Jungle Rot.
Am Freitag (2. August) sind auf der Faster Feuerschwanz, Blind Guardian oder Avantasia zu sehen. Die Harder Stage beehren Gene Simmons und Korn. Auf den anderen Bühnen spielen Whitechapel, Watain und Primal Fear.
Am Samstag (3. August) treten auf der Faster Oomph! oder die Architects auf. Die Harder wird von Raven, Testament oder Amon Amarth bespielt. Auf den anderen Stages sind Mayhem, Brutus und Tragedy zu hören.
Mit dem Auto erreichen Besucher das Festival über die Autobahnen 7 und 23, danach führen Ausschilderungen zum Festival. Camper können mit ihrem zugebuchten Access Pass und der angegebenen Route auf den Campground oder die Special Camping Area. Kurz vor Anreisebeginn wurden die Routen, die mit verschiedenen Symbol–Schildern ausgeschrieben sind, bekannt gegeben. Für die ausgeschilderten Tagesparkplätze ist kein Access Pass nötig. Auch ein Shuttlebus zwischen Wacken und Itzehoe kann bei Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt werden.
Die Anreise zum 33. Wacken Open Air sei «deutlich stressfreier als im Vorjahr verlaufen», hiess es bereits am Montag (29. Juli) von der Polizeidirektion Itzehoe. Verantwortlich hierfür seien «nach erster Einschätzung ein neues Verkehrskonzept sowie der Sonntag als zusätzlicher Anreisetag. [...] Zwar sind heute und morgen die Hauptanreisetage, aber auch hier ist zu erwarten, dass ein Verkehrschaos ausbleibt.»
Tickets und Livestream
Das Wacken Open Air ist ausverkauft. Die für die Veranstalter erfreuliche Nachricht wurde bereits am Tag des Vorverkaufsstarts am 7. August 2023 verkündet. Denn in der Rekordzeit von 4,5 Stunden waren die Tickets ausverkauft. «Insbesondere nach dem schwierigen Start des Festivals in diesem Sommer, bei dem ein Teil unserer Metal–Family nicht mitfeiern konnte, wissen wir es mehr als zu schätzen, dass die Community zu uns steht und zusammenhält», hiess es dazu in einem Statement.
Über das offizielle Ticketcenter des Festivals haben Interessierte jedoch noch die Möglichkeit, Tickets zu erstehen. Gekaufte Tickets können dort zum Originalpreis weiterverkauft werden. Auf die Käufer kommt jedoch eine Bearbeitungsgebühr zur Umpersonalisierung von 25 Euro zu (reguläres Vier–Tages–Ticket im Original 333 Euro).
Wer kein Ticket ersteht oder die Reise nach Wacken nicht auf sich nehmen will, kann auf dem heimischen Sofa den Metal–Klängen lauschen. Auf MagentaTV sowie per Livestream auf MagentaMusik wird das Festival übertragen. Auf den dazugehörigen Social–Media–Kanälen sollen einzelne Auftritte zu sehen sein. MagentaTV zitiert dazu Scorpions–Leadgitarrist und Gründungsmitglied Rudolf Schenker (75): «Ich freue mich besonders, dass via Livestream nicht nur die 85.000 auf dem Holy Ground dabei sein können, sondern auch Millionen Menschen weltweit.»
Ein Rückblick
Auf der WOA–Webseite wird versichert, dass «umfangreiche Baumassnahmen das Areal in den letzten Jahren fit für die Zukunft» gemacht hätten. «Eine neue Drainage wurde gelegt, anfällige Stellen mit Schotter befestigt und die gesamte Fläche mit schwerem Gerät in Form gebracht.» 2023 mussten die Veranstalter sich dem Dauerregen jedoch geschlagen geben. Das Metal–Event, das vergangenes Jahr vom 2. bis zum 5. August stattfand, stand zwischenzeitlich sogar auf der Kippe. Kurz vor dem Startschuss musste ein vollständiger Einreisestopp verhängt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Kult–Festivals habe diese Entscheidung getroffen werden müssen. Statt der im Vorfeld angekündigten 85.000 Menschen sollen es daher wohl nur rund 50.000 aufs Gelände geschafft haben.
Wie hart diese Entscheidung gefallen ist, sagte Mitgründer Thomas Jensen in einem ausführlichen Statement auf der offiziellen Instagram–Seite: Er wisse nicht, was schwerer gewesen sei, die beiden Corona–bedingten Absagen in den Jahren 2019 und 2020 oder den Leuten, die sich derzeit auf dem Weg befinden, jetzt zu sagen, dass sie nicht mehr kommen könnten. Kurz darauf wurden frustrierte Metalheads, die deswegen in die Röhre schauten, immerhin informiert: «Alle Ticketinhaberinnen und Ticketinhaber, die das Festival aufgrund dessen nicht besuchen können, werden den Ticketpreis rückerstattet bekommen.»