«Als wir heute Morgen aus dem Fenster geschaut haben, haben wir überlegt, ob wir den Weihnachtsbaum wieder rausholen», scherzt Frieda Hodel (42), Kosmetik-Unternehmerin und Bachelorette von 2015.
Hodel lebt mit ihrem Ehemann Fabio Zerzuben (41) sowie den Töchtern Zuria (7) und Kaya (4) im Walliser Ort Termen nahe Brig auf rund 940 Höhenmetern – also deutlich tiefer als die vom Schnee stark betroffenen Regionen Zermatt, das obere Saastal und das südliche Simplongebiet.
Schulen geschlossen und Strassen unbefahrbar
Vor allem Fabio Zerzuben, der im Wallis aufwuchs, ist überrascht: «So etwas Extremes habe ich noch nie erlebt. Klar hat es auch mal im April etwas Schnee gegeben, aber grad in solchen Mengen, das ist einzigartig. Noch gestern haben wir die frischen Knospen und Blüten an den Bäumen angeschaut. Jetzt hängt alles und die Äste brechen ab.»
Die Schule von Töchterchen Zuria sei geschlossen, auf den Strassen gehe nichts mehr, sagt Frieda Hodel und beschreibt die letzten Stunden: «Es begann gestern mit Regen und Gewitter, danach hat es die ganze Nacht geschneit. Wir haben aktuell etwa fünfzig Zentimeter Schnee und es schneit weiter. Nicht mal mit Allradantrieb und Winterpneu kommen wir noch vorwärts.» Es sei aber richtig, dass die Schulen geschlossen bleiben und dass das Leben stillstehe, so Hodel weiter. «Das Wichtigste ist wirklich, dass hier und besonders in den stark betroffenen Gebieten alle sicher und gesund bleiben.»
Morgen schon wieder 18 Grad
Zuria und Kaya seien zunächst nicht so begeistert vom plötzlichen Wintereinbruch gewesen, sagt Mama Frieda: «Sie konnten nach dem Aufstehen kaum glauben, dass alles weiss ist. Auch dass es immer wieder blitzte und donnerte, hat die beiden etwas beunruhigt. Dazu kommt, dass es keinen Spass macht, im Frühling wieder die dicken Winterkleider anziehen zu müssen.»
Für die Betreuung der beiden Mädchen mussten sich die berufstätigen Eltern organisieren, so Hodel: «Zum Glück ist die Kita von Kaya nicht zu, da kann Zuria heute einige Zeit verbringen.»
Morgen soll der Spuk wieder vorbei sein, erklärt Fabio Zerzuben. «Es heisst, dass es wieder 18 Grad wird. Der Schnee ist dann schnell wieder weg. Aber das wird uns sicher in Erinnerung bleiben.»