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Sterbehilfe wegen Lungenkrebs

BBC-Moderatorin will in der Schweiz sterben

Die britische TV-Moderatorin Esther Rantzen hat Lungenkrebs im Endstadium. Sollte ihre Therapie nicht anschlagen, will die 83-Jährige in die Schweiz reisen, um in Zürich Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

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Esther Rantzen

Esther Rantzen hat Lungenkrebs im Endstadium.

imago images/Justin Ng / Avalon/

Esther Rantzen (83) ist in England eine bekannte und inzwischen legendäre Fernsehmoderatorin des Senders «BBC». Während 21 Jahren moderierte die zur «Dame» ernannte Journalistin die «BBC»-Sendung «That's Life!» vom 1973 bis 1994. Im Mai dieses Jahres gab Esther Rantzen bekannt, dass sie Lungenkrebs im fortgeschrittenen vierten Stadium hat, was bedeutet, dass sich der Krebs über die Lunge hinaus im Körper ausgebreitet hat.

Die Diagnose veranlasste Dame Esther dazu, der in Zürich ansässigen Sterbehilfeorganisation Dignitas beizutreten, offenbarte die 83-Jährige nun im «The Today Podcast» bei «BBC»-Radio. Sie unterziehe sich derzeit einer «Wunderbehandlung» gegen Lungenkrebs. «Wenn es nicht klappt, fliege ich vielleicht nach Zürich, wo Sterbehilfe legal ist».

Vorfreude auf vielleicht letztes Weihnachtsfest

Zuerst freut sich Rantzen aber «auf dieses kostbare Weihnachtsfest», vom dem sie anfangs Jahr nicht glaubte, dass sie es noch erleben würde. «Ich dachte, dass ich innerhalb von ein paar Monaten, wenn nicht sogar Wochen, von meinem Standpunkt abfallen würde. Ich hätte sicher nicht gedacht, dass ich im Juni meinen Geburtstag feiern würde, was ich dann auch getan habe, und ich habe definitiv nicht gedacht, dass ich es bis Weihnachten schaffen würde.»

Grund für Ihren Entscheid, Dignitas beizutreten, sei ihre Familie, so Esther Rantzen. «Die letzten Erinnerungen meiner Familie an mich sollen nicht schmerzhaft sein. Denn wenn man sieht, wie jemand, den man liebt, einen schlimmen Tod erleidet, löscht diese Erinnerung alles Glückliche aus.» Für Sterbehilfe muss die «Dame» nach Zürich reisen, weil Beihilfe zum Suizid in England verboten ist.

Sterbehilfe bringt Familienmitglieder in schwierige Lage

Damit könnte Rantzen aber ihre Familie auch in Gefahr bringen. «Es würde meine Familie und Freunde in eine schwierige Lage bringen, weil sie mit mir gehen wollen, und das bedeutet, dass die Polizei sie möglicherweise strafrechtlich verfolgen wird».

Esther Rantzens Tochter Rebecca Wilcox (43) steht jedoch voll und ganz hinter dem Entscheid ihrer Mutter, wie sie dem Sender versichert. «Ich unterstütze die Entscheidung meiner Mutter», sagte sie, fügte aber hinzu: «Ich darf gesetzlich nicht sagen, dass ich mit ihr gehen würde, dass ich ihre Hand halten würde – und das ist absolut lächerlich. Ich sollte in der Lage sein, in ihren letzten Augenblicken bei meiner Mutter zu sitzen.»

Seit 21 Jahren ist Rantzen wohltätig aktiv und hat etwa 1986 «Child Line» ins Leben gerufen, eine Hotline für Kinder in Not. 2013 gründete sie «Silver Line», eine Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung von älterer Menschen, die einsam sind. Nun könnte sie schon bald selber Hilfe beanspruchen. 

Von emu am 21. Dezember 2023 - 16:55 Uhr