Dass es direkt so schnell geht, hätte Boris Becker (54) wohl auch nicht gedacht: Der verurteilte Ex-Tennis-Star ist laut der deutschen «Bild» in den sogenannten «Trinity Wing» verlegt worden, einen Teil des Gefängnisses in Wandsworth, in dem er eine Einzelzelle belegen kann. Journalist Chris Atkins, einst selbst Häftling, ist erstaunt: «Gefangene warten Monate und sogar Jahre, um in diesen Teil zu kommen!»
Die Besonderheit an Beckers neuer Knast-Umgebung ist vor allem die weniger strenge Aufsicht – so haben die Häftlinge deutlich mehr Gelegenheit, ihre Zelle zu verlassen, um beispielsweise zu arbeiten, sich weiterzubilden, Sport zu treiben oder Kontakte zu knüpfen, wie Atkins weiter erzählt. Die Arbeitsmöglichkeiten im Luxus-Trakt sind indes vielfältiger.
Atkins habe selbst sieben verschiedene Jobs ausgeführt: «Dazu gehörte das Führen der Kasse, das Ausgeben von Zetteln mit Besuchsinformationen und das Ausgeben in der Kantine. Man kann auch in der Bibliothek und in der Wäscherei arbeiten. Ich habe auch in der Bildungsabteilung ausgeholfen.» Möglich wurde Beckers «Aufstieg» wohl durch eine Änderung innerhalb der Gefängnis-Hierarchie: Becker sei laut «Blick» von der Standard- auf eine höhere Stufe mit mehr Privilegien befördert worden. Die britische «Sun» berichtet zudem, Becker würde die Möglichkeit bekommen, anderen Häftlingen Englisch beizubringen.
Unterdessen erfuhr die «Bild», dass Beckers Mutter Elvira (86) ihren Sohn nun doch in England besuchen wolle – zuvor hatte sie angekündigt, aufgrund der Reisestrapazen davon abzusehen. Sie habe aber Angst, ihren Sohn gar nie mehr zu sehen.