Auch wenn man es ihm nie angemerkt hat, Brad Pitt (58) war alkoholsüchtig. Der Schauspieler erzählte nun in einem Interview mit der britischen «GQ», dass sein starkes Trinkverhalten bereits zu Studienzeiten begann und seitdem praktisch kein Tag verging, an dem er nicht getrunken habe. Heute gibt der Hollywood-Star zu, dass seine Alkoholsucht wohl einer der Gründe war, weshalb seine Ehe zu Schauspielkollegin Angelina Jolie zerbrach. Er glaubt, dass er Alkohol trank, um vor seinen Gefühlen wegzurennen, diese zu unterdrücken, was seiner Meinung nach mit einer undiagnostizierten leichten Depression zusammenhängen könnte.
Jetzt öffnet Brad Pitt sich allerdings und beichtet, dass sein Problem mit Alkohol so stark war, dass er sich am Ende entschloss, zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen, um Hilfe zu bekommen. Ein starker Schritt, der voraussetzt, dass Pitt selbst einsah, dass sein Verhalten ihm, seinem Körper und seinem Umfeld schadete. Er fand eine exklusive Gruppe, in der er sich sicher und aufgehoben fühlte und ohne Scham über seine Probleme sprechen konnte. Wie Pitt sagt, legte er viel wert darauf, dass die Gruppe, die er wählte, so exklusiv sei. Denn er hatte schon von anderen Personen gehört, dass diese heimlich gefilmt wurden, während sie sich am verletzlichsten zeigten. Aber Pitt hatte Glück: «Ich hatte hier eine wirklich coole Männergruppe, die sehr privat und selektiv war, also war es sicher», erklärt Brad Pitt.
Obwohl er früher von sich behauptete, einen «Russen mit seinem eigenen Wodka unter den Tisch trinken» zu können, wandte sich Pitt letztlich von diesem Lebensstil ab und ist nun trocken.
Brad Pitt ist aber bei Weitem nicht der einzige Superstar, der offen über seine Alkoholsucht und deren Bekämpfung spricht.
Als Teenie zum gefeierten Musicalfilm-Star – das erlebte Zac Efron (34). Was eigentlich nach einem Traum klingt, kann schnell in einem Albtraum enden. Denn der plötzliche Druck und die enorme Aufmerksamkeit in so jungen Jahren können einen schnell zu schaffen machen. So rutsche auch Zac Efron in die Alkohol- und sogar Heroinsucht ab. Auch er besiegte die Drogen allerdings und greift jetzt eher zur Hantel im Fittnessstudio statt zur Flasche oder Spritze, um Stress abzubauen.
Und auch Lindsay Lohan (35) wurde der frühe Erfolg zum Verhängnis. Sie war jahrelang bekannt dafür, eine absolute Skandalnudel zu sein, von Fotos, wie sie sturzbetrunken aus einem Nachtclub kommt bis hin zu Gerichtsverhandlungen wegen Trunkenheit am Steuer – Lindsay hatte alles zu bieten. Für lange Zeit war sie in Hollywood weg vom Fenster, ihre Karriere schien zerstört. Seit 2013 ist sie aber trocken und langsam flattern auch wieder die ersten Filmrollen ins Haus.
Alles andere als magisch war wohl die plötzliche Aufmerksamkeit und ständige Beobachtung der Presse für «Harry Potter»-Star Daniel Radcliffe (32). Der Schauspieler griff während seiner Zeit als Hogwarts-Schüler regelmässig zur Flasche, soll sogar einmal betrunken ans Set gekommen sein. Nach dem letzten Film der Filmreihe um den Zauberschüler riss Radcliffe sich allerdings am Riemen und liess seine Probleme mit dem Alkohol hinter sich.
Mel Gibson (66) war ebenfalls lange alkoholkrank, machte nur noch Negativschlagzeilen mit seinem Suchtverhalten und ergatterte praktisch keine Filmrollen mehr. Seit mehreren Jahren ist der «Braveheart»-Star nun aber trocken und auch mit der Karriere funktioniert es wieder: 2017 erhielt sein Regie-Werk «Hacksaw Ridge» einen Oscar in der Kategorie bester Schnitt und bester Ton.
- Sucht Info Schweiz: www.suchtschweiz.ch
- Blaues Kreuz: www.blaueskreuz.ch
- Die Anonymen Alkoholiker bieten ein Forum, Hinweise zu Meetings und Literatur zum Thema Alkoholmissbrauch an: www.anonyme-alkoholiker.ch
- Die Forel Klinik, die sich auf die Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit spezialisiert hat, bietet den WHO-Selbsttest «Bin ich Alkoholiker» online an: www.forel-klinik.ch/alkoholtest