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Private Einblicke eines Beatles

Die Beatlemania in bisher ungesehenen Bildern

1963 steht Paul McCartney mit den Beatles auf der Bühne. Und auch hinter der Fotokamera: Der Musiker dokumentiert unter anderem die erste US-Tournee der Band. Nun, 60 Jahre später, zeigt Sir Paul seine Bilder in einem Buch.

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Beatles Buch © Paul McCartney P1964-11-35_DS.tif Photographers in Central Park. New York, 1964  New York  © 1964 Paul McCartney
George Harrison entspannt in Miami Beach während der ersten Amerika-Tournee der Beatles 1964. «Er sieht jung, hübsch und relaxt aus», findet Fotograf Paul McCartney. © 1964 Paul McCartney

Nicht ahnend, wie wertvoll diese Fotos einmal sein werden, drückt der junge Paul McCartney von Ende 1963 bis Februar 1964 hunderte Male auf den Auslöser seiner 35-mm-Kamera. Mit seinen Bandkollegen von «The Beatles», John Lennon, Ringo Starr und George Harrison, ist er während dreier Monate in sechs Städten unterwegs. Die vier Jungs aus Liverpool starten in ihrer Heimat, spielen Konzerte in London und Paris, bevor sie für ihre erste US-Tournee nach New York, Washington, D.C., und Miami reisen. «Der absolute Knaller. Unserer Vorstellung nach kam aus Amerika die Musik der Zukunft», erinnert er sich.

© Paul McCartney P1964-11-35_DS.tif Photographers in Central Park. New York, 1964  New York  © 1964 Paul McCartney

Paul McCartney inszeniert sich im Spiegel. «Fotografie hat mich schon in den 50ern interessiert, als es in unserer Familie eine kleine Boxkamera gab.»

© 1964 Paul McCartney

60 Jahre später ist klar: Paul McCartney (81) hat damals den Höhepunkt der «Beatlemania» – der weltweiten Euphorie für die Band – dokumentiert. «Ich bin ein begeisterter Gelegenheitsfotograf, der zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort war», erklärt er im Vorwort seines Buches. In «1964: Augen des Sturms» veröffentlicht er seine bisher ungesehenen Fotos von damals, die er erst 2020 wiederentdeckt hat. «Das war ein wunderbares Gefühl, weil mich die Bilder unmittelbar in diese Zeit zurückversetzten.»

Beatles Buch © Paul McCartney P1964-11-35_DS.tif Photographers in Central Park. New York, 1964  New York  © 1964 Paul McCartney

Jagd-Momente wie dieser zwischen Plaza und Avenue of the Americas in New York sind im Song «A Hard Day’s Night» thematisiert.

© 1964 Paul McCartney

Kreischende Groupies, ein Heer von Paparazzi, rennende Fanhorden. «Wir vier Jungs konnten unmöglich die Auswirkungen dessen überschauen, was wir da lostraten», schreibt McCartney. Aber Ende Februar 1964 begreifen sie, dass ihre Musik («Let it Be», «Hey Jude» u. v. m.) sich nicht totlaufen würde. «Wir waren die Vorreiter von etwas Grösserem, einer Kulturrevolution, die vor allem Jugendlichen betraf.» Mit ihren italienischen Anzügen, den «deutschen» Frisuren – der Hamburger Jürgen inspirierte John und Paul während ihrer ersten Reise nach Paris zur Topffrisur, auch bekannt als Pilzkopf – und ihrer tanzbaren Musik werden «die Beatles zum ersten wahrhaft globalen kulturellen Massenphänomen», ordnet Historikerin Jill Lepore im Buch ein.

«Eine wilde Horde rennt uns hinterher. Ich nahm das Bild durch die Heckscheibe auf»

Paul Mccartney
Beatles Buch © Paul McCartney P1964-11-35_DS.tif Photographers in Central Park. New York, 1964  New York  © 1964 Paul McCartney

John (l.) und George 1964 in Paris. Fotograf Paul: «Wenn ich mir die Fotos jetzt ansehe, entdeckte ich eine gewisse Unschuld darin.»

© 1964 Paul McCartney

Die Fotos zeigen auch private und ruhige Momente der vier Beatles während dieser Zeit. So geniessen sie in Miami freie Tage am Pool, fahren Wasserski. Paul fotografiert da mit Kodachrome-Farbfilm statt schwarz-weiss. «Die Sonne in Miami Beach war eine ganz andere als in Liverpool. Die Farben leuchteten», erklärt McCartney, 1997 von der Queen zum «Sir» geadelt, die «Ferien-Schnappschüsse».

Beatles Buch © Paul McCartney P1964-11-35_DS.tif Photographers in Central Park. New York, 1964  New York  © 1964 Paul McCartney

Schnappschuss von John Lennon in Paris 1964. «Kaum zwei Jahre zuvor fuhren er und ich per Anhalter dorthin», erzählt Paul im Vorwort des Buches.

© 1964 Paul McCartney

«John und ich hatten Millionen wunderbarer kleiner Erlebnisse in Paris»

Paul McCartney

«Tomorrow Never Knows» – man weiss nie, was morgen ist. «Im Anschluss an unsere Amerika-Tournee prägte Ringo diese Formulierung», sagt Paul McCartney. «Heute ist das so wahr wie damals.»

Verlag C. H. Beck

«1964: Augen des Sturms» zeigt 275 bisher ungesehene Fotografien und Betrachtungen von Paul McCartney. Verlag C. H. Beck.

© 1964 Paul McCartney
am 8. Juli 2023 - 18:00 Uhr